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Der Druiden-Schatz

Der Druiden-Schatz

Titel: Der Druiden-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Abend.«
    »Waren Sie denn zusammen?«
    »Nein.«
    »Na bitte.«
    »Aber John wollte weg. Und zwar allein. Er hatte vor, irgendwo eine Kleinigkeit zu essen.«
    »Wie hieß das Lokal?«
    »Das weiß ich auch nicht«, erwiderte Suko zerknirscht.
    Sir James schob ein Faltenmuster auf seine Stirn. »Wenn das so ist«, sagte er. »Dann können wir leider nichts machen. Hat er Ihnen auch nicht gesagt, wo er essen wollte?«
    Suko wiegte den Kopf. »Zum Teil schon. Er wollte auf jeden Fall ein neues Lokal ausprobieren, das erst vor wenigen Tagen eröffnet hat. Obwohl London groß ist, eröffnen trotzdem nicht so viele Lokale, daß man nicht herausfinden könnte…«
    Sir James hob beide Hände und unterbrach durch diese Gestik Sukos Ausführungen. »So haben wir nicht gewettet«, sagte er. »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen, aber das kann ich nicht gestatten. Dieser andere Fall hat Vorrang.«
    »Wenn wir ihn nur um einen halben Tag verschieben…«
    »Es geht nicht.«
    Suko atmete tief ein. Die nächste Frage wollte ihm kaum über die Lippen kommen. Er mußte zuvor tief Luft holen, bevor er sie stellen konnte. »Ich könnte ja Urlaub nehmen, Sir. Schließlich habe ich genug, dann wäre ich in der Lage…«
    »Was?« Das eine Wort glich schon fast einem Schrei. »Sie wollen Urlaub nehmen? Das ist doch nicht möglich. Um Himmels willen, wie denken Sie sich das?«
    »John ist mir sehr wichtig.«
    »Mir auch, verdammt. Dennoch müssen wir beide uns der Pflicht beugen. So hart es auch sein mag.« Der Superintendent beugte sich vor.
    »Und Ihren letzten Satz will ich überhört haben. Ich vergesse ihn. Alles klar?«
    »Ja, Sir.«
    Das Telefon schlug an. Nicht Suko hob ab, sondern Sir James. Er hörte zu und erklärte, daß sie sich bereits auf dem Weg befanden. Dann legte er auf.
    »Man wartet auf uns.«
    »Wer?«
    »Das werden Sie schon sehen.« Abermals wischte Sir James über seine schweißnasse Stirn. Die Tropfen bildeten innerhalb des Tuchs einen dicken nassen Fleck.
    »Der Fahrer ist unten. Kommen Sie.« Sir James stand auf. Suko folgte ihm. Er merkte, daß seine Beine in Höhe der Knie leicht zitterten. Es war die Angst um John Sinclair…
    ***
    Obwohl der schwere Wagen mit einer Klimaanlage ausgerüstet war, schwitzte Suko weiter. Selten in der letzten Zeit hatte er sich so mies gefühlt. Die Sorge um seinen Partner, der auch gleichzeitig sein bester Freund war, fraß ihn fast auf. Suko schaute aus dem Fenster, sah die lichtüberfluteten vorbeihuschenden Häuserfassaden und sah sie trotzdem nicht, denn seine Gedanken irrten ab.
    Immer wieder dachte er an John.
    Um ihn zu entführen — und um eine Entführung handelte es sich seiner Ansicht nach — mußte schon ein starker Gegner kommen. Wer das war, da konnte Suko nur mehr raten. Da kam der Teufel in Frage, der sich stets neue Tricks ausdachte, aber auch die alte Atlantis-Magie mußte er in das Spiel mit einbeziehen.
    Vielleicht auch Aibon…
    Oder sogar ein neuer, völlig unbekannter Dämon, über den man keinen Bescheid wußte. Wie dem auch war, es hatte den Geisterjäger voll erwischt.
    Sir James mußte ähnlich denken wie Suko. Seit die beiden Männer in den Fond des Wagens gestiegen waren, hatte niemand von ihnen ein Wort gesprochen. Man saß da und starrte ins Leere. Der Inspektor kannte den Superintendenten schon ziemlich lange. Er wußte genau, daß hinter der rauhen Schale ein weicher Kern steckte und sich Sir James ebensolche Sorgen um seinen Mitarbeiter John Sinclair machte wie Suko.
    Er sagte nur nichts.
    Vielleicht war das sogar besser.
    Sie fuhren in die City of London. Der Fahrer hatte das Ziel schon vorher genannt bekommen, aber Suko hatte nicht zugehört, weil er mit seinen Gedanken zu weit fort war.
    Auch in London gibt es ein Viertel, wo sich die Konzerne etabliert haben. In den Hochhäusern befanden sich ihre Büros, die Filialen und Niederlassungen. Nicht nur englische Konzerne hatten dort ihren Sitz gefunden, auch internationale.
    Zwischen der Bank of England und dem London Wall befand sich auf halber Strecke die Colman Street. In sie bog der Fahrer ein, um wenig später mit der Geschwindigkeit herabzugehen, denn eine Einfahrt schluckte den Dienstwagen.
    Suko hatte mitbekommen, daß diese Einfahrt ein altes Gebäude teilte und auf einen Hof führte.
    Dort stoppten sie.
    Der Hof war als Parkplatz umfunktioniert worden. Die Wagen, die hier standen, gehörten der obersten Preisklasse an. Als Suko ausgestiegen war und einen Blick auf die Rückfront

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