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Der Druiden-Schatz

Der Druiden-Schatz

Titel: Der Druiden-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu kennen. Als sie ihre Hände voneinander lösten, schaute Steel auf Suko.
    Er begüßte ihn nicht, sondern stellte eine provozierende Frage. »Und das ist Ihr bester Mann?«
    »Ja.«
    »Wußte gar nicht, daß es ein Chinese ist?«
    »Haben Sie etwas gegen Ausländer?« fragte Suko. Ihm kam dieser Kerl vor wie ein letztes Relikt aus frühkapitalistischer Zeit. Wahrscheinlich war es kein Vergnügen, mit ihm zu arbeiten.
    »Nein, ich habe nichts gegen Ausländer und Farbige. Sie sind gute Arbeitskräfte, Mister.«
    »Ich glaube, daß wir dieses gesellschaftspolitische Thema doch lassen sollten und zum Kern unseres Besuches kommen«, erklärte Sir James und lächelte.
    »Sicher. Nehmen Sie Platz.« Steel deutete auf die schwarze Ledergarnitur. »Was kann ich Ihnen bringen lassen?«
    Sir James lehnte ab. Auch Suko wollte nichs trinken. Von diesem Kerl nicht.
    Zudem dachte er daran, daß er wegen solch einer Person die Suche nach seinem besten Freund John Sinclair hatte aufgeben müssen. Das wollte ihm einfach nicht in den Sinn.
    »Dann eben nicht«, erklärte Aaron Steel und ließ sich ebenfalls nieder. Er verschwand fast in der schwarzen Ledermasse. Sein Kopf schaute aus dem Kragen hervor wie der kranke Schädel eines Geiers. Auf dem Tisch stand ein Silberkasten. Steel öffnete den Deckel und holte eine Zigarette hervor, die er anzündete. Der Rauch roch nach Orienttabak.
    »Ja«, begann der Industielle. »Ich habe mir Ihre Hilfe ausgebeten, weil es sich um einen Fall dreht, wo die normale Polizei wohl nicht weiter weiß, und ich auch schon von einem Mann namens John Sinclair hörte, der so große Erfolge errungen hat.«
    »Augenblick«, mischte sich Sir James ein. »Damit wir uns richtig verstehen. Der Mann an meiner Seite ist Inspektor Suko.«
    »Weshalb nicht Sinclair?«
    »Er ist verhindert«, sagte Suko.
    »Sie habe ich nicht gefragt.«
    »Wenn Sie das Gespräch in diesem Ton führen wollen, werden wir gehen«, erklärte Sir James freundlich, aber bestimmt. »Da können Sie versuchen, was Sie wollen…«
    Mit der Hand, in der er die Zigarette hielt, winkte der Industrielle ab. Daß dabei Asche auf den Boden fiel, störte ihn nicht. Er sog noch einmal an dem Lungenstäbchen und schleuderte es danach in den Kristallascher.
    »Um Ihnen den Fall begreiflich zu machen, muß ich ein wenig weiter ausholen. Sie wissen, womit ich mein Geld verdiene?«
    »Ja«, sagte Sir James.
    Ein kaltes Grinsen zeichnete das Gesicht des Mannes.
    »Ja, ich mache Geschäfte und kann behaupten, daß ich mich in den letzten dreißig Jahren an die Spitze geschuftet habe.«
    Bestimmt auf Kosten zahlreicher Menschen, dachte Suko, der Typen wie Steel nicht mochte. Er hatte nichts gegen Unternehmer, nur sollten die nicht vergessen, daß auch die Mitarbeiter zu deren persönlichem Erfolg beigetragen hatten. Daß es auch andere gab, wie dieses Überbleibsel aus frühkapitalistischer Zeit, wußte Suko nur zu genau.
    »Irgendwann«, so fuhr Steel fort, »hat der Mensch einen Punkt erreicht, wo er alles hat, sich alles kaufen kann und dennoch mehr will, weil er einfach nicht mehr aus seiner Haut heraus kann und zum Aussteiger nicht taugt. Da fragt er sich zwangsläufig, wie es weitergehen soll? Auch ich habe mich das gefragt und bin zu dem Entschluß gekommen, daß es auf dieser Welt noch so viele Dinge gibt, die es zu entdecken oder wiederzuentdecken gibt, daß ein Menschenleben nicht mehr ausreicht. Ich bin genau sechzig Jahre alt, habe den Großteil meines Lebens hinter mich gebracht und muß mich deshalb auf das Wesentliche konzentrieren. Vor einigen Monaten las ich einen Bericht, der sich mit alten Zauberkünsten beschäftigt. Ein Gebiet, über das die meisten Menschen lachen und das längst vergessen ist. Mich faszinierte es, vor allen Dingen deshalb, weil diese Zauberkünste gewissermaßen vor der Haustür lagen. Da sage ich nur ein Wort: Druiden!«
    Suko und auch Sir James zeigten sich überrascht, denn damit hatten sie nicht gerechnet. Sukos Annahme war vor dieser Erklärung dahin gegangen, daß sich ein Mann wie Steel eher dem Teufel zuwenden würde, als der längst nicht erforschten und sehr im Dunkel der Zeiten liegenden Druiden-Magie. Wie man sich doch täuschen konnte.
    »Reden Sie weiter«, sagte Sir James.
    »Mehr haben Sie nicht über das Thema zu sagen?« fragte Steel.
    »Wir warten noch ab.«
    »Dann sind Ihnen die Druiden bekannt?«
    »Sicher.«
    Der Industrielle lehnte sich zurück. »All right«, sagte er, »die Druiden

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