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Der Druiden-Schatz

Der Druiden-Schatz

Titel: Der Druiden-Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas geschah, mußten schon schwerwiegende Gründe vorliegen.
    Suko fuhr nicht mit seiner Harley zum Yard, sondern nahm die U-Bahn. Da war er ebenso früh da. Auf dem Weg zum Büro dachte er darüber nach, was er seinem Freund, dem Geisterjäger, alles unter die Nase reiben würde, wenn er ihn im Büro vorfand.
    Die Tür zum Vorzimmer stand offen. Da Glenda in Urlaub gefahren war, mußte schon jemand den Büroraum betreten haben. Wahrscheinlich John Sinclair. Suko ging sehr vorsichtig. Er wollte seinen Freund überraschen und sah die Tür zu ihrem gemeinsamen Büro ebenfalls nur angelehnt. Durch den schmalen Spalt konnte er schauen und erkannte, daß jemand auf Sinclairs Platz hockte. Also doch…
    Hart stieß Suko die Tür auf. Er setzte bereits zu einer den Umständen entsprechenden Begrüßungsrede an, als er erkannte, daß es nicht der Oberinspektor war, der auf dem Schreibtischstuhl seinen Platz gefunden hatte, sondern ein älterer Mann, dessen Augen hinter den dicken Gläsern einer Brille seltsam eulenartig wirkten.
    Sir James Powell!
    Er hockte dort, hatte ein Gesicht aufgesetzt, das zu einem trüben Novembertag paßte, aber nicht zu einem heißen Augustmorgen wie dem heutigen und starrte Suko entgegen.
    »Endlich«, sagte er zur Begrüßung.
    Suko schluckte seine Rede hinunter, grüßte zurück und blieb abwartend stehen.
    »Kommen Sie näher, Suko. Machen Sie Platz für John Sinclair.«
    »Das kann ich nicht, Sir.«
    »Wie?«
    »John Sinclair ist nicht da.«
    Es waren Worte, die den Superintendenten überraschten, dennoch hielt er sich zurück und zeigte seine Überraschung kaum. »So?« fragte er nur.
    »Ja, es tut mir leid.« Suko ging bis zu seinem Schreibtisch und ließ sich auf den Stuhl fallen. Das jetzt schon warme Sonnenlicht hatte das dünne Kissen angewärmt, auf das er sich setzte, um seine Hände flach auf den Schreibtisch zu legen. »Er war nicht in seiner Wohnung, Sir. Es tut mir leid.«
    »Wo steckt er dann?«
    Sir James schien noch immer nicht begriffen zu haben, daß Suko es nicht wußte. Er hob die Schultern. »Sir, John Sinclair ist verschwunden.«
    Der Superintendent zog ein Gesicht, als hätte er soeben eine Tablette verschluckt, die ihm überhaupt nicht schmeckte. »Das kann doch nicht wahr sein.«
    »Ist es aber!«
    »Berichten Sie.«
    Dies tat Suko nur zu gern. Er ließ nichts aus und erzählte, wie vergeblich er versucht hatte, den Geisterjäger zu erreichen. »Nichts, Sir, wie vom Erdboden verschluckt.«
    Sir James holte ein Tuch aus seiner Innentasche und wischte über das schweißnasse Gesicht. »So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht«, murmelte er. »Aber wie kann das geschehen sein?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sir James hatte schon zu einer sarkastischen Erwiderung angesetzt. Er verschluckte sie und schüttelte den Kopf. »Ausgerechnet jetzt, wo ich ihn so dringend brauche.«
    »Ein neuer Fall, Sir?«
    »Natürlich.«
    »Und worum geht es?«
    Der Superintendent winkte ab. »Ich weiß es selbst nicht genau. Ich habe nur von höchster Stelle den Befehl bekommen, mich um diese Sache zu kümmern.«
    »Dann müssen wir es verschieben.«
    »Nein.«
    Selbst Suko zuckte zusammen, als er das harte Wort vernahm. »Ohne John Sinclair, Sir?«
    »Ja, auch ohne ihn.« Die Augen hinter den Gläsern funkelten. »Sie scheinen mich nicht verstanden zu haben, Suko. Ich sagte von höchster Stelle. Und da gibt es kein Zurück oder Ablehnen.«
    »Auf Ministerebene?«
    »Richtig.«
    Da wußte der Chinese Bescheid. Es gab kein Ablehnen mehr. Wenn die Pflicht rief, mußten persönliche Dinge hintenanstehen und waren sie auch noch so wichtig.
    Der Inspektor ballte die Hände. Er hob seinen Blick und schaute den Superintendenten an.
    Sir James hatte die Lippen aufeinander gepreßt. Auch er fühlte sich unwohl, daß er so reagieren mußte, aber er konnte nicht anders, er mußte der Pflicht folgen.
    »Da ist leider nichts zu machen«, erklärte er. »Tut mir wirklich leid. Ich würde gerne…« Mehr sagte er nicht, denn er hatte seinem Mitarbeiter eigentlich schon zuviel preisgegeben.
    »Also keine Chance für uns?« fragte Suko.
    »Nein. Im Augenblick nicht für uns und vielleicht auch nicht für John!« Sir James war Realist.
    »Und was machen wir nun?« fragte Suko. »Es müßte doch eine Chance geben. Wir versuchen herauszufinden, wo sich John vielleicht herumgetrieben haben könnte.«
    »Dazu bleibt uns nicht die Zeit.«
    »Es dauert ja nicht lange, Sir. Ich denke da an den letzten

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