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Der Dschunken Doktor

Der Dschunken Doktor

Titel: Der Dschunken Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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willst.«
    »Ich brauche nichts. Das einzige, was ich schon habe, kannst du mir nie bieten: Freiheit! Du hast nur Geld!«
    »Damit gehört dir die Welt!«
    »Ich will die Welt nicht. Ich will nur echte Liebe und Glück.«
    »Auch das lege ich dir zu Füßen.«
    »Du begreifst auch heute nicht, daß man das nicht kaufen kann.« Yang schüttelte den Kopf. »Mr. McLindlay, heimlicher König von Kowloon … ich weiß wieder, was Liebe ist.«
    McLindlays Brauen schoben sich zusammen. Sein Blick wurde hart.
    »Du … du hast einen neuen Geliebten?«
    »Ja.«
    »Wen?«
    »Einer, der nicht von einem halbfertigen Hochhaus fallen kann, McLindlay! Vielleicht kann man ihn erschießen, erwürgen, ertränken, aufhängen, erstechen … aber man wird nicht an ihn herankommen. Sein Name?« Yang bog den Kopf nach hinten und lachte kurz. »Ich werde ihn nicht nennen, und wenn man mich auf einen Grill legt!« Es klopfte zweimal an die Tür. Yang erhob sich. Ihr Anblick war atemberaubend. »Mein Auftritt! Ich muß gehen …«
    »Ich werde deinen Liebhaber finden!« sagte McLindlay gepreßt. »Und ich werde dir beweisen, welch armselige Seelen diese Männer sind. Du sollst sehen, was du ihnen wert bist – eine Million, zwei Millionen, drei Millionen Dollar … Bei irgendeiner Zahl werden sie sich sagen: Dort ist eine Frau … hier sind fünf Millionen Dollar und ein sorgenfreies Leben bis zum Schluß! Yang, es gibt keinen Mann, der dich so liebt wie ich!«
    »Friß deine Millionen auf, James McLindlay!« sagte Yang grob. »Der Mann, den ich liebe, ist mit keiner Summe zu kaufen!«
    Sie ging zur Tür, schob McLindlay zur Seite und verließ den Salon. Die Musik des Orchesters schlug ihr entgegen … ihre Kennmelodie, die man zum drittenmal spielte, weil sie zu spät kam.
    Kurz hinter ihr verließ auch McLindlay das Zimmer. Er hörte sich Yangs Auftritt nicht an, diese zauberhafte Verbindung von altchinesischer Oper und modernem Song. Er ging in sein Arbeitszimmer und griff zum Telefon.
    »Ich will wissen, wer der neue Liebhaber von Yang Lan-hua ist!« sagte er mit vor Wut verzerrter Stimme. »Ich verlange schnellste Information, sonst holt euch alle der Teufel! Wozu seid ihr eigentlich da?! Und dann fangt ihn ein und bringt ihn zu mir. Ja, hierher! Diesen Mann will ich mir persönlich gönnen! Wenn ich nicht in kürzester Zeit etwas von euch weiß, beginnt das große Aufräumen! Alles um mich herum schläft … aber wehe, wenn ich euch wachrütteln muß! Meine Geduld war zu lang und zu groß – das ändert sich jetzt!«
    Er warf den Hörer zurück, starrte auf ein echtes Ölgemälde von Cézanne und mußte ein paarmal tief atmen, um den inneren Druck abzubauen. Dann ging er zur Bar – in jedem Zimmer befand sich solch eine Trinkecke –, goß sich einen großen Wodka ein, mischte ihn mit ein wenig Tomatensaft und kippte das Getränk hinunter.
    Seine Wut war ungeheuerlich. Sein Zorn auf das nicht funktionierende Informationssystem seines ›Reiches‹ gebar strenge Strafen. Am unerträglichsten aber waren sein angekratzter Stolz und seine Würde als Mann. Daß es jemanden gab, der das in den Armen hielt, wonach er sich seit zwei Jahren verzehrte, war geradezu zerstörerisch für seine Seele.
    Er schrak zusammen, als sich die Tür öffnete. Tsching Hao-jih kam herein und legte die Hand aufs Herz.
    »Ich suchte Sie, James. Betty meinte, Sie könnten hier sein. Sie hat Sie hier hereingehen sehen. Ist Ihnen nicht gut? Sie sehen bleich aus! Der Magen?«
    »Das Herz, Tsching …«
    »Noch schlechter. Soll ich Ihren Arzt rufen? Er sitzt auf der Terrasse und glotzt Yang an, als wolle er Kannibale werden und sie fressen.«
    »Yang hat einen neuen Geliebten, und ich weiß davon nichts!«
    Tschings Gesicht wurde steinern. »Das ist unbegreiflich«, sagte er stockend.
    »Es ist so vieles unbegreiflich geworden in den letzten Tagen!« schrie McLindlay. »Ich bin von Nichtskönnern umgeben, von Großmäulern und Feiglingen! Aber das wird sich ändern, das wird sich sehr schnell ändern!«
    »Ich werde Ihnen helfen, James«, sagte Tsching Hao-jih fast feierlich. »Yang ist doch kein Problem. Mit einer Chinesin kann am besten ein Chinese sprechen …«
    »Wenn sie auch nur einen Kratzer von einem Millimeter bekommt, können Sie auf den Mond flüchten, Tsching!«
    »Ich werde sehr höflich sein!« sagte Tsching und lächelte. »Ich weiß einmalige Schönheit zu schätzen!«
    In diesem Augenblick hörten sie einen Schuß. Erstarrt sah McLindlay den dicken

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