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Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition)

Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition)

Titel: Der Dude und sein Zen Meister: Das Leben, die Liebe und wie man immer locker bleibt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Bridges
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mich in einen Zustand des Nichtwissens, lege Zeugnis ab vom Schmerz, den ich empfinde, und entscheide dann, ob ich etwas einnehmen will oder das Ganze auf sich beruhen lasse. Ich habe Vertrauen in mein Sein an diesem Ort, lasse mich nicht durch vergangene Geschehnisse oder Zukunftserwartungen bestimmen. Und falls ich einen Fehler mache und mich für etwas entscheide, das dann doch nicht so toll funktioniert, dann tadle ich mich nicht deswegen. Ich habe das Beste getan, was ich in diesem Moment tun konnte.
    Es gibt auch die genau entgegengesetzte Herangehensweise, das heißt, man wird arrogant und hebt völlig ab. Dabei gehen wir davon aus, dass wir alles schaffen und erledigen können. Je arroganter wir sind, umso größer die Furcht, eventuell zu scheitern und die Erwartungen nicht zu erfüllen. Es gibt Menschen, die den Eindruck vermitteln, sie seien Superstars oder Gurus, doch in ihrem Herzen sitzt die nagende Angst, dass sie es eigentlich nicht schaffen können.
    Um auf den hohen Baum zurückzukommen, an dem der Wind heftiger zerrt als an anderen: Wenn du glaubst, du seist ein großer, von nichts zu erschütternder Baum, der alles überstehen kann, dann wird es dich ziemlich beuteln. Wenn du andererseits einfach wächst, ohne dir Gedanken zu machen, ob du groß oder klein bist, dann lässt du dich vom Wind mal hierhin, mal dahin biegen, nicht wahr? Du hast keine besonderen Ziele. Dinge passieren, der Wind frischt auf, und du fügst dich.
    Als ich als junger Mann Judo betrieb, merkte ich, dass Anfänger sich zuweilen einbilden, sie wüssten und könnten alles, und dann beginnen sie Ausschau zu halten nach Leuten, die sie vielleicht schlagen könnten. Mein Judo-Meister allerdings meinte: »Solltest du mal Ärger bekommen: Abhauen ist die beste Judo-Verteidigung.«
    Je mehr man aber lernt, desto besser weiß man auch, dass man letztlich doch nicht so toll ist.

14  Dann essen wir ’n paar Burger, trinken ’n paar Bier, unsere bek…ten Sorgen haben ein Ende, Dude.
    JEFF:   Es gibt eine ganze Reihe spiritueller Traditionen, in denen es heißt, dass man den Anderen behandeln soll, als sei er Gott oder göttlich. Umgekehrt aber solltest du dich selbst ebenso behandeln, mit Barmherzigkeit und Mitgefühl.
    BERNIE:   Ganz meine Meinung. Aber suhl dich jetzt nicht in Selbstmitleid. Sieh dir den Dude an. Jemand pinkelt ihm auf den Teppich, seine Wohnung wird durchwühlt, er selbst unter Drogen gesetzt und verprügelt. Leute nützen ihn aus und manipulieren ihn, aber er bemitleidet sich nicht.
    JEFF:   Zwischen Mitleid und Mitgefühl gibt es einen Unterschied.
    BERNIE:   Der Dude ist freundlich zu sich, und das unterscheidet sich beträchtlich vom Suhlen in Selbstmitleid. Am Ende des Films konfrontiert er den reichen Mr. Lebowski damit, wie man ihn in eine Falle gelockt hat. Von sich selbst sprechend, sagt er zu ihm: »Sie dachten sich, oh, hier haben wir ja einen Versager, einen miesen Penner, einen, um den sich die bürgerliche Gesellschaft einen Scheiß kümmern wird.«
    Mr. Lebowski erwidert: »Und, sind Sie das nicht?«
    Und der Dude gesteht: »Ja und, ja! Aber …«
    Genau an der Stelle schließt er Freundschaft mit sich. Er leugnet nicht, wird nicht defensiv oder ärgerlich, er sagt nicht: »Wie können Sie es wagen!« Aber er bemitleidet sich auch nicht. Er ist bereit zuzugeben, dass er das alles ja sein mag, aber man spürt hier, wie er sich selbst annimmt. Leute ziehen über andere her, weil sie sie nicht als ihresgleichen betrachten, aber wir ziehen auch über uns selber her und kritisieren eine Menge der Dinge, die wir tun. Ich bin dafür, sie anzunehmen und uns gleichzeitig der Tatsache bewusst zu sein, dass sie sich ändern könnten.
    JEFF:   Manchmal kann ich mich selber zusammenscheißen, egal was ich mache. War es der Dalai Lama, der gesagt hat, dass die Leute dich kritisieren werden, ob du nun dies oder jenes tust, ja sogar, wenn du dich in der goldenen Mitte hältst? Oder war es Lincoln? Ich schätze, eine Menge Typen haben das schon gesagt. Ich tendier’ einfach dazu, mir das anzutun. An einem Tag denk ich dann: Du strengst dich nicht genug an, Alter, du bist zu relaxt . Am nächsten ist es das Gegenteil.
    BERNIE:   Die Übung, Freundschaft mit dir zu schließen, ist also sehr gut für dich.
    JEFF:   Oh ja, Mann. Je mehr ich mache, umso mehr brauche ich dieses Mitgefühl. Wenn du die Dinge siehst und annimmst, wie sie sind, fühlt sich dein Leben authentisch an, und das ist ein gutes

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