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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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ganz sicher keine Flöhe, Clementine«, sagte er geduldig. Anscheinend kannte seine Sanftmut im Umgang mit Clementine keine Grenzen. »Hätten Sie nicht Lust, ihr einen Namen zu geben, Abbey?«
    »Darf ich?«, fragte sie aufgeregt.
    »Sicher, warum nicht? Ich hab Ihnen doch von dem Bock namens Napoleon erzählt, den ich gekauft habe. Ich denke, er wird in den nächsten Tagen hier eintreffen.«
    »Wie wär’s dann mit Josephine?«, schlug Abbey in Anspielung auf Napoleons große Liebe vor.
    Jack musste lachen. »Großartig! Josephine soll sie heißen.« Er sah Clementine an und griff nach dem Band, das ihre Haube zierte. »Darf ich?«
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, zog er das rote Band ab, legte es dem Lamm um den Hals und band eine Schleife. Clementine schaute ihm fassungslos dabei zu.
    »So, Abbey, jetzt können Sie Josephine nicht mehr verwechseln!«
    Abbey strahlte. Clementine hingegen machte eine ausgesprochen säuerliche Miene.
    »Ich muss jetzt gehen, Jack«, sagte sie schroff. »Mein Vater kommt heute Abend, und ich muss noch einiges vorbereiten.«
    Jacks Lächeln erlosch. »Gut, ich werde dich zu deinem Buggy bringen.« Er setzte das Lämmchen ab, das schnurstracks zu seiner Mutter zurücktrabte. Abbey beobachtete entzückt, wie diese es beschnupperte und erleichtert schien, ihr Kleines wiederzuhaben.
    »Kommen Sie schon, Abbey«, drängte Clementine. Sie wollte Abbey auf keinen Fall zurücklassen, es könnte ja immerhin sein, dass Jack wieder herkam, sobald er sie zu ihrem Buggy gebracht hatte. »Ich werde Sie beim Haus absetzen.«
    Abbey wollte schon erwidern, sie werde lieber zu Fuß gehen, doch sie verkniff es sich. Sie verabschiedete sich von Wilbur und Ernie und folgte Jack und Clementine zum Buggy.
    Als sie beim Haupthaus angelangt waren, stieg Abbey aus dem Wagen und ging hinein, damit Jack und Clementine sich ungestört Auf Wiedersehen sagen konnten. Jack kletterte zu ihr in den Buggy.
    »Nächste Woche kann ich dich sicher besuchen, wenn mein Vater sich um den Laden kümmern kann«, sagte Clementine. »Oder warum kommst du nicht für ein paar Tage in die Stadt? Vater würde sich freuen, dich zu sehen, und wir könnten abends einmal ausgehen, vielleicht zum Essen in ein Hotel.«
    »Das würde ich wirklich gerne, Clementine, aber ich muss meinen Brüdern beim Brunnenbau und beim Ausheben der Wassergräben helfen.«
    »Das wird doch nicht die ganze Woche dauern?«
    »Ich fürchte, doch. Das ist eine aufwändige Angelegenheit.«
    Clementine ließ nicht locker. »Aber ihr habt doch Leute, die euch helfen?«
    »Nicht viele«, erwiderte Jack kopfschüttelnd. »Ernie und Wilbur müssen die Schafe und Lämmer hüten, die Dobsons haben genug mit den Pferden zu tun. Das heißt, Elias, Pater Quinlan, meine Brüder und ich müssen den Brunnen ganz allein graben. Das ist ein hartes Stück Arbeit, und ich kann nicht sagen, wie lange wir dafür brauchen werden.«
    Clementine blickte todunglücklich drein.
    »Es tut mir leid, dass ich ständig so viel um die Ohren habe, Clementine.« Jack drückte zärtlich ihre Hand. »Du hast sehr viel Geduld mit mir. Irgendwann, wenn wir auf der Farm aus dem Gröbsten raus sind und wieder mehr Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, werde ich mehr Zeit haben. Ich würde es dir aber nicht übel nehmen, wenn du nicht so lange warten willst.«
    »Diese Diskussion hatten wir bereits, Jack. Du bist es wert, dass ich auf dich warte, das habe ich dir schon einmal gesagt.« Sie legte ihm die Arme um den Hals, und er küsste sie.
    Nach einem Augenblick löste er sich von ihr und stieg aus. »Komm gut nach Hause!« Er schaute dem Buggy nach, wie er die Auffahrt hinunterrollte. Er dachte an die Zeit, als sie sich kennen gelernt hatten, an den Spaß, den sie zusammen gehabt hatten. Er war Jurymitglied auf etlichen Garten- und Landwirtschaftsausstellungen gewesen, die regelmäßig in der Stadt stattfanden, deshalb hatten sie sich ziemlich oft gesehen. Doch dann war seine Mutter zu ihm gezogen, die Arbeit auf der Farm hatte ihn stark in Anspruch genommen, und er hatte immer weniger Zeit für Clementine gehabt. Ihre Beziehung hatte darunter gelitten. Obwohl sie viel Geduld bewiesen hatte, blieb ein kleiner Rest Zweifel, ob sie in Bungaree auf Dauer wirklich glücklich würde. Wenigstens verstand sie sich gut mit seiner Mutter. Aber Jack wollte sich absolut sicher sein, und das war der Grund, warum er immer noch zögerte, Clementine einen Heiratsantrag zu machen.
     
    Auf der Rückfahrt nach

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