Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
gehört, aber vielleicht steckte ja mehr dahinter. Hatte er sich womöglich mit Abbey gestritten? Und wenn ja, worüber?
    »Es ging ihm nicht gut, er wollte schnellstens nach Hause.«
    »Oh. Was hat ihm denn gefehlt?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Abbey eine Spur ungeduldig. Clementine ging ihr allmählich auf die Nerven mit ihrer Fragerei.
    »Wissen Sie, was mich erstaunt? Dass er sich so kurz nach dem Tod seines Vaters schon wieder in fröhlicher Gesellschaft amüsiert.« Und noch viel mehr erstaunte sie, dass er sich ausgerechnet Abbey als Gesellschaft ausgesucht hatte.
    »Ein Picknick ist eine harmlose kleine Angelegenheit und kein fröhliches Fest«, erwiderte Abbey. »Außerdem könnte es ihm helfen, seine Trauer zu überwinden, wenn er mit jemandem darüber spricht, finden Sie nicht auch?«
    »Wenn Sie eine gute Freundin wären, ja, aber Sie kennen sich doch erst seit ein paar Tagen. Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich das sage, ich will Sie wirklich nicht kränken, aber normalerweise verkehrt Heath nur in den besseren Kreisen.« Anscheinend war nicht einmal die Tochter eines Schneiders gut genug für ihn. Weshalb sonst hätte er ihr einen Korb gegeben? »Er gilt als Frauenheld und schreckt, wie man hört, auch nicht davor zurück, sich an verheiratete Frauen heranzumachen, sofern sie über gute gesellschaftliche Kontakte verfügen.«
    Abbey sah Clementine entgeistert an. »Diesen Eindruck hat er aber nicht auf mich gemacht!«
    »Es ist so, glauben Sie mir. Deshalb verstehe ich nicht so ganz, was er an Ihnen findet.«
    Abbey lief rot an.
    »Ich sage das nicht aus Bosheit, Abbey«, beteuerte Clementine scheinheilig. »Ich weiß, Sie sind kein Dienstmädchen, aber eine Gesellschafterin ist nicht viel besser, und meines Wissens hat Heath sich noch nie mit einer Hausangestellten abgegeben.«
    Abbey war vollkommen verwirrt. Wollte Clementine damit andeuten, dass Heath seinem Vater doch ähnlicher war, als er sich und ihr eingestand? »Ich weiß nicht, was die Leute über ihn erzählen, aber mir gegenüber ist er immer höflich und zuvorkommend gewesen«, antwortete sie mit Nachdruck. »Manchmal ist es eben leichter, sich jemandem anzuvertrauen, zu dem man eine gewisse Distanz hat.«
    Die Antwort verblüffte Clementine sichtlich. »Sagen Sie, wie sind Sie eigentlich zu dieser Stelle gekommen? Sybil hat erwähnt, dass Sie aus Burra sind, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie dorthin gefahren ist, um eine passende Gesellschafterin zu suchen.«
    »Wir trafen uns zufällig in einem Büro für Arbeitsvermittlung in Clare«, erwiderte Abbey ausweichend.
    »Oh, Sie meinen sicher das Büro von Milton Sharp.«
    »Richtig.«
    »Ich kenne Milton gut. Haben Sie früher schon einmal als Gesellschafterin gearbeitet?« Clementine sah Abbey über den Rand ihrer Teetasse hinweg scharf an.
    »Nein«, antwortete Abbey einsilbig. Sie wünschte, Jack käme zurück. Und sie hoffte inständig, Milton Sharp hatte Clementine nicht erzählt, dass sie eine Obdachlose war, die vor seiner Tür ohnmächtig zusammengebrochen war. »Hat Mr. Hawker gesagt, wo er hinwill?«
    Clementine zuckte die Achseln. »Sein Vormann war da und hat irgendetwas von einem Hengst gesagt, nach dem er schauen müsse. Ich hab nicht darauf geachtet. Ich kenne mich nicht aus mit Pferden. Um mein eigenes kümmert sich der Hufschmied in Clare.«
    »Hoffentlich ist nichts passiert«, murmelte Abbey beunruhigt. Dann horchte sie auf. War da jemand an der Hintertür?
    »Leben Ihre Eltern noch? Was ist Ihr Vater von Beruf?«, fragte Clementine neugierig.
    »Er …«, begann Abbey. Genau in diesem Augenblick kam Jack herein, und ihr fiel ein Stein vom Herzen.
    »Entschuldige, Clementine«, sagte er.
    Abbey hätte ihn für diese Unterbrechung umarmen können.
    »Hoffentlich belästigt uns dein Vormann nicht noch einmal, Jack. Ich würde mich gern ungestört mit dir unterhalten können«, schmollte Clementine.
    »Am Sonntag kommt Elias nur, wenn es wirklich wichtig ist, Clementine.«
    »Was ist mit dem Hengst?«, fragte Abbey.
    »Elias dachte, er hätte eine Entzündung am Huf, aber Ben Dobson meint, es ist nichts Ernstes.«
    »Du meine Güte, Jack, können Ben und Elias das nicht allein regeln?«, stöhnte Clementine. »Dafür werden sie schließlich bezahlt.«
    »Ich möchte über alles, was auf der Farm vor sich geht, informiert werden, insbesondere dann, wenn es sich um eines meiner preisgekrönten Tiere handelt«, erklärte Jack

Weitere Kostenlose Bücher