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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Gesellschafterin, eine Angestellte«, betonte sie.
    »Und das soll mich abschrecken?«, fragte Heath, der gemerkt hatte, dass er mit Komplimenten nicht weiterkam.
    Abbey schob das Kinn vor. »Nach allem, was man mir erzählt hat, ja.«
    Heath seufzte. »Hat Clementine Feeble Ihnen auch erzählt, dass ich sie habe abblitzen lassen, als sie sich in beschwipstem Zustand an mich heranmachte?«
    Abbey riss verblüfft die Augen auf. »Was?«
    »Dachte ich es mir doch, dass sie Ihnen das verschwiegen hat.«
    Abbey war verunsichert. Wenn das stimmte, würde es ein neues Licht auf Clementines Bemerkungen über Heath werfen. Sie versuchte, sich eine angetrunkene Clementine vorzustellen, die mit Heath flirtete, und fragte sich, wann das gewesen sein mochte. Doch hoffentlich nicht während ihrer Beziehung zu Jack?
    »Sie hat sich sicherlich gedemütigt gefühlt durch meine Zurückweisung«, fuhr Heath fort. »Aber wie sie sich aufführte, war einfach abstoßend. Seit jenem Zwischenfall vor einigen Monaten geht sie mir aus dem Weg. Ich hätte das nie erwähnt, schließlich bin ich ein Gentleman, aber jetzt habe ich keine andere Wahl, immerhin steht mein Ruf auf dem Spiel. Außerdem wissen Sie doch sicher, dass in kleinen Städten, wo praktisch jeder jeden kennt, der Klatsch blüht. Dagegen ist man machtlos, leider, möchte ich sagen, weil mir die Suche nach einem netten Mädchen, einer künftigen Frau dadurch erschwert wird.«
    Abbey wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Was Heath sagte, machte durchaus Sinn.
    »Wenn man ledig und wohlhabend ist, halten die Leute einen entweder für einen seltsamen Kauz oder für einen Schurken. Damit muss ich leben, ob ich will oder nicht.«
    Abbey hatte unwillkürlich Mitleid mit ihm, Heath konnte ihr ansehen, wie sie dahinschmolz. Er kam näher und ergriff ihre Hand. Für einen Sekundenbruchteil richtete sein Blick sich auf das Geländer. Abbey, die ihn angespannt beobachtete, begann zu zittern.
    »Ich dachte, Sie wären anders als die anderen, Abbey. Ich dachte, Sie wären unvoreingenommen, weil Sie nicht von hier sind, nicht aus dieser Stadt, in der die Leute ihre vorgefasste Meinung über mich haben. Ich bin nicht wie mein Vater, Abbey, sehen Sie das denn nicht?«, flüsterte er mit schmeichelnder Stimme.
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte sie stockend. »Ich habe nicht gesagt, dass Sie wie Ihr Vater sind …«
    »Ich dachte, ich hätte Ihnen klargemacht, wie viel Sie mir bedeuten«, fügte er hinzu.
    Abbeys Verwirrung wuchs. Sie wünschte, Pater John käme und rettete sie aus dieser befremdenden Situation.
    »Ich sehe schon, Sie glauben mir nicht. Ich kann es Ihnen nach allem, was Sie durchgemacht haben, nicht einmal verdenken.« Scheinbar tief enttäuscht ließ er ihre Hand los. »Wahrscheinlich ist es mir bestimmt, eine Frau zu heiraten, die nur an meinem Geld interessiert ist, anstatt ein anständiges Mädchen zu finden, das mich um meiner selbst willen liebt.«
    »Wir sollten nicht von Liebe sprechen, Heath«, stammelte Abbey verstört. »Wir kennen uns ja kaum.« Panik stieg in ihr auf. Die Dramatik der Situation flößte ihr Angst ein.
    »Mir kommt es so vor, als kennte ich Sie mein ganzes Leben lang, Abbey. Vielleicht ist es mein Herz, das Ihres sofort erkannt hat. Ich weiß, wie sonderbar sich das anhören muss, aber ich fühle, dass wir beide untrennbar miteinander verbunden sind …«
    Abbey starrte ihn fassungslos und offenen Mundes an. Sie fragte sich, ob Heath den Verstand verloren hatte, und bekam noch mehr Angst. Ihr Herz raste. In diesem Moment öffnete sich die Tür, die auf das Dach führte, und Pater John trat heraus. Er hatte angefangen, sich um Abbey zu sorgen, weil sie so lange weggeblieben war.
    »Abbey, was haben Sie denn, Sie sind ja leichenblass! Geht es Ihnen nicht gut?«, fragte er, als er ihren Gesichtsausdruck sah.
    »Ich muss jetzt gehen, Heath«, brachte sie mühsam hervor und flüchtete.
    »Abbey! Warten Sie!«, rief er ihr nach. Doch sie hörte nicht.
     
    Abbey war die Treppen hinuntergejagt, aus dem Haus gestürzt und zum Buggy gelaufen. Pater Quinlan war ihr gefolgt, nachdem er sich eilig von Heath verabschiedet hatte. Er sprang auf den Sitz und ließ das Pferd unverzüglich antraben.
    »Was ist los, Abbey?«, fragte der Pater, als sie schon eine ganze Weile gefahren waren. Sie hatten Mintaro hinter sich gelassen, und Abbey hatte bisher kein einziges Wort gesagt. »Sie sind so still. Bedrückt Sie etwas? Möchten Sie darüber reden?«
    Als

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