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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Reim auf ihre Reaktion machen. Ich habe sie mit Samthandschuhen angefasst und war so behutsam wie möglich.«
    Clementine setzte eine finstere Miene auf. Sie war überzeugt, dass Abbeys Reaktion ein Eingeständnis ihrer Schuld war.
     
    Abbey schaffte es gerade noch zu den Büschen hinter dem Haus. Sie musste sich so heftig erbrechen, dass Elsa in der Waschküche sie hörte und herausgeeilt kam.
    »Was haben Sie denn, Abbey? Ist Ihnen nicht gut?« Sie reichte ihr ein feuchtes Tuch, damit sie sich das Gesicht abwischen konnte.
    Abbey richtete sich keuchend auf. Sie war so weiß im Gesicht wie die Laken, die Elsa aufgehängt hatte. »Es geht schon wieder. Mir ist nur ein bisschen übel.«
    Elsa sah sie prüfend an. »Sind Sie sicher?« Als Abbey nickte, fuhr sie fort: »Oh, da fällt mir etwas ein. Hat Mr. Hawker Ihnen gesagt, dass Mr. Mason gestern Nachmittag hier war?«
    Abbey, die immer noch ganz weiche Knie hatte, schüttelte langsam den Kopf. »Nein«, murmelte sie. »Was … was wollte er denn?«
    »Ich weiß nicht. Er wollte zu Ihnen, aber Sie hatten keine Zeit, weil Sie der jungen Mrs. Hawker halfen, ihr Baby auf die Welt zu bringen.«
    Abbey fand es merkwürdig, dass Jack ihr nichts gesagt hatte. Aber schließlich hatte er eine Menge um die Ohren gehabt. Oder hatte er Heath’ Besuch absichtlich verschwiegen, weil er ihm nicht über den Weg traute? Die Entscheidung darüber, ob sie ihn sehen wollte oder nicht, hätte er nichtsdestoweniger ihr überlassen müssen, fand sie. Wieder geriet sie in einen Strudel von Gefühlen, die sie sich nicht erklären konnte. Ihr war zum Heulen zumute.
    Was ist nur los mit mir?, fragte sie sich. Sie erkannte sich selbst nicht wieder.
     
    Als Abbey sich wieder gefangen hatte, ging sie ins Haus zurück. Sybil und Clementine saßen in der Küche und tranken Tee.
    »Alles in Ordnung, Abbey?« Sybil machte sich Vorwürfe, weil sie die junge Frau so aus dem Gleichgewicht gebracht hatte.
    Abbey nickte und setzte sich. Das Glas Wasser, das Jacks Mutter ihr anbot, lehnte sie ab. Sie hatte merkwürdigerweise ein unbändiges Verlangen nach gesüßtem Schwarztee, wo sie ihren Tee sonst nur ungesüßt und mit Milch trank.
    In diesem Augenblick klopfte es an der Vordertür. Marie öffnete. Der Besucher war Heath Mason. Marie bat ihn ins Wohnzimmer und eilte dann in die Küche zurück.
    »Wer ist es?«, fragte Sybil.
    »Mr. Mason. Er möchte zu Abbey.«
    Sybil sah sie besorgt an. »Soll ich ihm sagen, Sie fühlen sich im Moment nicht in der Lage, Besucher zu empfangen?«
    »Nein, nein«, wehrte Abbey ab. »Ich möchte nicht, dass er den weiten Weg umsonst gemacht hat.« Sie ging zum Wohnzimmer, atmete noch einmal tief durch und trat ein.
    »Guten Morgen, Heath.«
    »Guten Morgen, Abbey.« Ebenezer Masons Sohn lächelte entwaffnend, aber sein Lächeln erlosch, als er bemerkte, wie schlecht sie aussah. »Sie sind so blass heute Morgen. Geht es Ihnen nicht gut?«
    »Nur eine kleine Unpässlichkeit«, erwiderte sie tapfer. Es kostete sie ihre ganze Kraft, nicht in Tränen auszubrechen. »Was führt Sie hierher?« Abbey setzte sich und forderte Heath mit einer Handbewegung auf, ebenfalls Platz zu nehmen.
    »Ich war gestern Nachmittag bereits hier. Hat Jack Ihnen nichts davon gesagt?«
    »Nein.« Abbey starrte auf ihre im Schoß verschränkten Hände. »Aber in den letzten vierundzwanzig Stunden ist eine Menge passiert. Er wird es vergessen haben, nehme ich an.«
    Heath konnte seinen Ärger nur mühsam unterdrücken. Jack hatte es sicher nicht vergessen, er hatte es ihr bewusst verschwiegen. »Ich habe gehört, Sie haben Jacks Schwägerin bei der Entbindung geholfen. Ich muss schon sagen, Sie sind eine sehr tapfere junge Frau.«
    »Ach was«, wehrte Abbey bescheiden ab. »Das Kompliment gebührt Martha. Sie war diejenige, die tapfer war.«
    »Ich hoffe, Mutter und Kind sind wohlauf?« Heath’ Interesse war nur geheuchelt.
    »Ja, es geht ihnen prächtig. Darf ich Ihnen einen Tee anbieten?«, fragte sie, hoffte aber, er werde ablehnen. Sie fühlte sich schwach und hätte sich gern ein wenig hingelegt.
    »Nein, danke, ich kann nicht lange bleiben. Ich muss noch einiges erledigen, und Ihnen geht es offenbar nicht besonders gut heute Morgen. Ich bin nur gekommen, weil ich Sie fragen wollte, ob Sie mir die Ehre erweisen und mich Sonntagabend zum Tanz in Manoora begleiten. Das ist ziemlich kurzfristig, ich weiß, aber ich habe es selbst gerade erst erfahren.«
    »Nun, ich … ich weiß nicht recht«,

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