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Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman

Titel: Der Duft der Eukalyptusbluete - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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ist denn die South Australian Company? Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Eine Gesellschaft, die am 9 . Oktober 1835 gegründet wurde, um die Entwicklung einer neuen Kolonie, des späteren South Australia, voranzutreiben. In Adelaide sind Straßen nach einigen der Gründungsmitgliedern benannt, vielleicht kennen Sie den einen oder anderen Namen: John Rundle, Charles Hindley, Raikes Currie, John Pirie und Henry Waymouth.«
    »Stimmt!«, rief Abbey aus. »Mein Vater und ich haben ein paar Tage in einem Hotel in der Rundle Street gewohnt, bevor wir nach Burra weiterfuhren.« Sie lächelte bei der Erinnerung daran. »Woher hat eigentlich Bungaree seinen Namen?«
    »Die Gegend entlang des Hutt River hieß bei den hier ansässigen Aborigines Bungurrie. Davon hat sich der Name abgeleitet.«
    »Dann gibt es hier also einen Fluss?«, fragte Abbey verwundert.
    »Er ist ein ganzes Stück weit weg und um diese Jahreszeit nicht als Fluss zu erkennen. Wenn Sie jetzt hineinfielen, müssten Sie sich hinterher den Staub von Ihren Sachen klopfen«, scherzte Jack.
    Abbey lächelte. Wieder wanderten ihre Blicke bewundernd über die Landschaft. »Bungaree ist wirklich ein wunderschönes Fleckchen Erde«, schwärmte sie. »Ich bin ja so froh, dass Sie mir das alles zeigen.«
    »Und ich bin froh, dass es Ihnen hier gefällt. Das macht es Ihnen leichter, zu bleiben und meiner Mutter Gesellschaft zu leisten«, sagte Jack aufrichtig. »Sie sind übrigens eine gute Reiterin.«
    »Danke.« Abbey strahlte. »Ich reite sehr gern.«
    »In Irland gibt es ausgezeichnete Pferde, habe ich gehört.«
    »Ja, sie werden für die Jagd und für Pferderennen gezüchtet. Ich hatte nie ein eigenes, nicht einmal einen alten Klepper.« Bei der Erinnerung an die ärmlichen Verhältnisse, in denen sie in Irland aufgewachsen war, wurde Abbey unwillkürlich rot. Manchmal hatte das Geld nicht einmal für das Essen für die Menschen gereicht, geschweige denn für das Futter für die Tiere. Sie beugte sich vor und tätschelte der Stute den Hals, um ihre Verlegenheit zu verbergen. Es war ein Fuchs mit einer Blesse bis zu den Nüstern hinunter und einem sanften Wesen.
    »Das müssen wir unbedingt ändern«, sagte Jack. Abbey schaute überrascht auf. »Aber jetzt reiten wir erst einmal nach Norden, wo Anama, Toms Farm, an Bungaree grenzt.«
    Er ritt los, und Abbey folgte ihm. Als sie ihn eingeholt hatte, sagte er: »Auf einigen Weiden werden Sie Hütten sehen. Wenn ich genug Viehhirten einstellen kann, wohnen sie in diesen Hütten, die Outstations genannt werden.«
    »Outstations?«
    »Ja. Tagsüber können sich die Schafe draußen auf der Weide frei bewegen, so wie jetzt, aber nachts treibt der Hirte sie in bewegliche Pferche, die er in der Nähe der Hütte aufstellt. Im Augenblick habe ich keine Schäfer, weil einfach keine Leute zu bekommen sind. Ernie und Wilbur tun ihr Bestes, um wenigstens die Lämmer zu bewachen, weil sie die leichteste Beute sind.«
    »Sind diese Schutzmaßnahmen denn wirklich notwendig?«, wunderte sich Abbey, die sich nicht vorstellen konnte, was für Gefahren hier draußen drohen sollten.
    »O ja, allerdings. Es macht mir nichts aus, gelegentlich einen Hammel zu verlieren, aber ich will nicht, dass einer meiner preisgekrönten Böcke vom Speer eines Aborigines durchbohrt wird.«
    Jetzt war Abbey doch ein wenig beunruhigt. »Kommt das denn öfter vor?«
    »Nun, im Gegensatz zu Kängurus, die mit einem Satz über einen Zaun springen und flüchten können, sind Schafe leichte Beute für die Aborigines. Und sie können ein gewöhnliches Schaf nicht von einem preisgekrönten Bock unterscheiden. Nachdem ich in der Vergangenheit schon eine ganze Menge Böcke auf diese Weise verloren habe, stelle ich lieber Hirten ein – das heißt, sofern ich welche bekomme. Dingos machen außerdem auch Jagd auf Lämmer.«
    »Oh.« Abbey, die an die unschuldigen, wehrlosen Lämmchen dachte, wurde ganz anders bei dieser Vorstellung.
    »Das Ziel jedes Schafzüchters ist es, erstklassige Tiere zu züchten, deshalb findet unter den großen Schafstationen ein reger Austausch von weiblichen Tieren und Böcken statt. Meine besten Böcke zeige ich auf Ausstellungen, und ich besitze mehrere, die Preise gewonnen haben.«
    Abbey war beeindruckt.
    »Vor kurzem erst habe ich einige Rambouillets von einer Farm aus der Murray-Ebene unweit von Truro bestellt«, fügte Jack stolz hinzu.
    »Entschuldigen Sie meine Unwissenheit, aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, was ein

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