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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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die Jungs zusammen mit Stewarts Filmausrüstung zu Stewart und den anderen Surfern in zwei Kombis gezwängt. Es wurde viel gelacht auf dem winzigen Lihue Airport, als sich die Gruppe dort witzereißend von ihren Freunden verabschiedete.
    Catherines und PJ s Abschied war weder besonders intim noch rührselig. Sie umarmten sich fest, er strich ihr übers Haar, und als ein Steward in dem kleinen Terminal das letzte Mal zum Boarding rief, küssten sie sich leidenschaftlich, bevor sie sich voneinander lösten. Dann warf sich PJ die kleine Tasche über die Schulter. Seine blauen Augen strahlten.
    »Du freust dich sehr auf diese Reise, stimmt’s?«, fragte sie.
    PJ nickte. »Kaum jemand ist dort schon gesurft. Wenn es wirklich so gut ist, wie Stewart sagt, und der Film rauskommt, kennt es bald jeder. Aber ich glaube, er kennt noch ein paar andere Plätze. Er hat ausgiebig recherchiert. Und ist ein richtiger Abenteurer.«
    »Klingt nach Robinson Crusoe. Das unverdorbene Paradies«, sagte sie leichthin. »Da werde ich wohl kaum was von dir hören.«
    »Eher nicht. Auf einsamen Inseln und an entlegenen Küsten gibt es weder Post noch Telefon. Aber auch wenn du nichts von mir hörst, weißt du, dass mir nichts passiert, ja? Ich denke an dich, Catherine.« Er gab ihr noch schnell einen Kuss. »Muss jetzt wirklich los. Will schauen, dass sie die Boards einigermaßen vorsichtig verstauen. Bis bald. Pass auf dich auf!« Mit einem Winken verschwand er durch die Tür.
    Catherine schaute ihm nach, als er über das Rollfeld ging – in Sandalen und Baumwollchinos, das blaue Hemd offen über einem weißen T-Shirt. So angezogen hatte sie ihn noch nie gesehen. Die Sonnenbrille hatte er sich nach oben in die langen blonden Locken geschoben. Am Flugzeug angekommen, sprach er mit den Verladern und wartete, bis das letzte Board im Frachtraum war. Dann stürmte er die Treppe hoch, ohne sich noch einmal umzuschauen. Bestimmt wollte er den Jungs gleich berichten, dass die Boards sicher untergebracht waren.
    Catherine war die Letzte, die das Flugplatzgebäude verließ. Noch lange stand sie allein am Fenster und sah der kleinen Maschine nach, wie sie im blauen Himmel zu einem Pünktchen schrumpfte und schließlich ganz verschwand. Als sie dann mit brennenden Augen hinausging, kam sie an einer Frau in leuchtend buntem Muumuu vorbei, die an einem kleinen blumenübersäten Tisch Leis band. Ihre kleine Tochter hockte neben ihr und sortierte die Blumen vor. Hinter ihnen hingen bereits eine Menge duftender Leis. Die Frau lächelte Catherine an.
    »Aloha. Hier, nehmen Sie einen Lei. Damit Sie nicht so traurig dreinschauen.«
    Catherine blieb stehen und kramte nach ihrem Portemonnaie, doch die Frau winkte ab. »Nein. Kommen Sie.« Catherine trat näher und beugte den Kopf, damit ihr die Frau die Blumenkette umlegen konnte. »Wirf ihn bei Sonnenuntergang ins Meer, und deine Liebe kehrt wieder.«
    »Mahalo«, murmelte Catherine, der jetzt Tränen über die Wangen liefen.
    Sie wollte nicht ins
Nirvana
fahren und auch nicht zurück zur Galerie. Sie brauchte Ablenkung. Und so tat sie, was sie schon seit Wochen tun wollte, und fuhr zu Beatrice.
    Sie wurde mit einer innigen Umarmung empfangen. »Mein liebes Kind, wie geht es Ihnen? Sie haben sich nicht entschlossen, zu Ihrem Mann zurückzukehren?« Mit philosophischem Lächeln hob Beatrice die Schultern. »Solche Dinge passieren. Besser jetzt eine Entscheidung treffen, als stumm zu leiden und zu glauben, dass sich die Sache schon einrenken wird. Dann fühlt man sich nur länger als Fußabtreter und hat neben den Schuldgefühlen auch noch Kinder und Haushalt am Hals. Wenn Kinder da sind, ist es viel schwerer zu gehen.«
    »Eleanor hat es ähnlich ausgedrückt.«
    »Ja. Sie weiß, wovon sie spricht.« Beatrice drehte sich um und ging hinein. »Kommen Sie. Es ist Zeit für Tee und Kuchen. Verna ist auch hier. Wir brüten gerade ein paar Ideen für unser nächstes Treffen aus.« Sie schlüpfte aus ihren Zoris, und auch Catherine zog die Schuhe aus. Diese Sitte, die wahrscheinlich auf japanischen Einfluss zurückging, war für sie eine Selbstverständlichkeit geworden. Barfuss tappten sie den holzvertäfelten Gang entlang. »Was haben Sie in letzter Zeit gemacht?«
    »Wir haben für jemanden auf der anderen Inselseite eine Kunstgalerie betreut.«
    »Wir? Wer mag dieses ›wir‹ wohl sein?«
    Catherine schwieg eine Weile, dann beschloss sie, ihr reinen Wein einzuschenken: »Ein Amerikaner vom Festland, er heißt PJ

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