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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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war.
    Sie fuhr zum Palm Grove und parkte vor der Rezeption.
    »Wow, was für ein Wagen!«, rief Narita, die japanische Bedienung. »Wie geht es Ihnen, Mrs.Connor?«
    »Gut, Narita. Und Ihnen? Wie läuft es hier?«
    Überraschenderweise senkte die sonst so fröhliche kleine Japanerin den Blick und zuckte hilflos die Achseln. »Nicht so gut. Mrs.L. lassen weiterbauen, und das machen viel böses Blut. Nicht gut.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie bleiben?«
    »Ich weiß noch nicht. Eigentlich würde ich gerne … ich muss mit Mrs.Lang sprechen. Vielleicht hat sie Arbeit für mich, anders kann ich es mir nicht leisten.« Catherine lächelte, und Narita kicherte, weil sie das für einen Scherz hielt.
    Zwar begrüßte Eleanor sie herzlich, aber Catherine entging nicht, dass sie mit den Gedanken woanders war. Auch sah sie verhärmt und plötzlich viel älter aus.
    »Wie schön, Sie zu sehen. Was haben Sie für Pläne?«
    »Ich weiß noch nicht. Doch damit will ich Sie nicht behelligen. Wie steht es hier? Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Eleanor? Oder irgendwo mit anpacken? Ich hab alle Zeit der Welt.«
    Eleanor musterte sie kurz. »Wir müssen uns unterhalten. Möchten Sie zum Abendessen bleiben? Oder warum nicht gleich über Nacht? Es stehen eine Menge Zimmer leer.« Ihr leises Lachen klang gequält. »Momentan passiert so einiges. Ach ja, Ihre Post.« Sie führte Catherine in ihr Büro und gab ihr etliche Briefe. »Abel John ist auch da. Er freut sich bestimmt, Sie zu sehen. Was halten Sie davon, wenn wir nach der Fackelzeremonie einen Cocktail nehmen und dann zusammen essen? Bleiben Sie über Nacht, und hängen Sie noch einen Tag dran, falls Sie keine anderweitigen Verpflichtungen haben.«
    »Ich bin so frei wie ein Vogel. Mirandas Bilder sind praktisch alle verkauft, also gibt es dort nichts mehr für mich zu tun.«
    Eleanor nahm die Brille ab und stand auf. »Großartig. Talia soll Ihnen ein Zimmer fertig machen. Schön, ein bisschen Gesellschaft zu haben.«
    »Sie haben doch Ihre Gäste«, lachte Catherine.
    »Erstens sind wir beileibe nicht voll besetzt, und dann kann ich mich ja wohl kaum bei meinen Gästen ausheulen.« Eleanor zwang sich zu einem scherzhaften Ton.
    »Eleanor, ich möchte wirklich gern von Ihnen hören, was alles … was genau hier los ist.« Catherine entsann sich an Beatrice’ düstere Warnung. Eleanor nahm ihren Korb vom Tisch. Plötzlich sah die resolute Frau sehr verwundbar aus.
    Auf der Terrasse bestellte sich Catherine einen Kaffee und las einen Brief von ihrer Mutter. In der Rechtsanwaltskanzlei ihres Vaters gab es höllisch viel zu tun, und er sorgte sich ein bisschen, weil er fürchtete, die Farm zu vernachlässigen. Zwar war Rob eine große Hilfe, aber der hatte selbst genug Probleme. »Ich will ja nicht tratschen, Liebes, aber er hat Dad gesagt, dass ihn finanzielle Sorgen drücken. Barbara gibt das Geld mit vollen Händen aus, und sein Vater verliert nicht wenig bei den Pferderennen, da hat er ganz schön zu knapsen.«
    Catherine faltete den Brief zusammen und dachte zum ersten Mal seit langer Zeit an Heatherbrae und an die Menschen zu Hause, die sie liebte. Wie tröstlich zu wissen, dass sie immer für sie da waren.
    Außerdem hatte Mollie ihr kurz geschrieben und ein paar Fotos von der Wohnung beigelegt, die sie und Jason gerade kauften und von der aus man den einen oder anderen Blick auf den Hafen erhaschen konnte.
    Von PJ keine Zeile.
    Einer der Umschläge war ziemlich dick und wirkte hoch offiziell. Catherine hoffte, dass es keine Rechnung war. Da sie kaum noch Geld hatte, musste sie mit Eleanor unbedingt über einen möglichen Job sprechen. Und dann war da noch ein Brief aus Kalifornien in großer, energischer Handschrift. Er kam von Tante Meredith und war seit ihrer Trennung von Bradley das erste Lebenszeichen seitens seiner Familie.
     
    Liebe Catherine,
    was ich über Dich und Bradley erfahren musste, macht mich schrecklich traurig. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht sehr überrascht bin. Du warst zu jung, zu unerfahren. Ich meine damit, dass Du keine Chance hattest zu prüfen, wie ihr euch gegen die Kräfte und Mächte der großen, wunderbaren Welt da draußen behaupten könnt. Und meiner Meinung nach warst Du gut für Bradley. Für die Familie ist das ein Verlust, aber ich verstehe Deine Gefühle. Gerne bliebe ich in Kontakt mit Dir. Alles Gute und die besten Wünsche,
    Meredith
     
    Auch ich würde gern in Kontakt mit der freimütigen Meredith bleiben, überlegte

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