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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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kennen.«
    »Rob, wie lieb von dir, so etwas zu sagen. Ich liebe dich so sehr. Jeder Tag mit dir war einfach wunderbar, und es wird immer noch wunderbarer. Wie kann das nur sein?«
    »Wir haben uns wohl inzwischen aneinander gewöhnt.« Er küsste sie. »Aber jetzt sollten wir lieber schlafen, denn morgen müssen wir schon vor sechs Uhr raus, um dieses Privatflugzeug mit den neuen Gästen zu empfangen.«
     
    Als das goldene Licht des Spätnachmittags in den sonnengeschützten Wintergarten fiel, der das Näh- und Strickzimmer ihrer Mutter gewesen war, stellte Catherine die Teetasse hin und nahm ein Leseexemplar ihres Buches
Der Wellenjäger
zur Hand.
    Der Verlag hatte Lesters Geschichte hinreißend mit Fotos illustriert, die er im Lauf der Jahre gemacht hatte. Catherine hatte seine Alben durchgesehen und sorgsam die Aufnahmen ausgewählt, die sie gern im Buch haben wollte. Diese Fotos hatte sie dann dem Verleger geschickt, der sie, als er sie nicht mehr brauchte, an Kiann’e zur Aufbewahrung weitergeleitet hatte. Es war merkwürdig gewesen, im Winter auf Heatherbrae, wo Rauhreif Garten und Weiden überzog, Bilder von Sonne, Strand und Brandung zu sichten.
    Die Aufnahmen von dem überwältigend gutaussehenden Lester, den berühmten Strandburschen von Waikiki, von Duke, den Surfern vor dem Outrigger Canoe Club und Lesters Boardsammlung zeigten eine Welt, die sehr fern schien. Ansichten vom alten Waikiki; Jungs, die Kokosnusspalmen hochkletterten; die damals noch sehr ursprünglich wirkenden Hotels; Hula-Tänzerinnen; ein paar alte Plantagenhäuser, die es längst nicht mehr gab; Auslegerboote mit Touristen; ein Fischer, der sein Netz auswarf; Kinder, die in Gezeitentümpeln spielten – das alles fing das Wesen von Hawaii ein, dessen Reiz nach wie vor Touristen anzog. Die verblüffend heitere Schönheit, die Herzlichkeit der Menschen und das Wissen, dass die Inseln durch ein großes Meer vom Rest der Welt mit ihren Sorgen getrennt waren, ließen einen ins Inselleben eintauchen, und man passte sich gern seinem Rhythmus an: dem Wiegen der Palmen, der Musik und den Liedern und dem nie erlahmenden Herzschlag der anbrandenden Wellen.
    Catherine hatte beschlossen, Lesters Entwurfskizzen und Alben mit nach Hawaii zu nehmen und sie Kiann’e zu geben. Vielleicht wusste sie ja einen passenden Aufbewahrungsort dafür. Oder die liebe alte Tante Lani hatte einen Vorschlag. Obwohl sie nicht mehr die Jüngste war, hatte sie versprochen, von Kauai – wo sie inzwischen lebte – herüberzufliegen, wenn das Buch in Honolulu vorgestellt wurde. Onkel Henry würde allerdings nicht mitkommen können. Bei ihm wechselten sich inzwischen gute Tage im raschen Wechsel mit schlechten ab, und er saß am liebsten einfach nur ungestört auf der Veranda und genoss die Sonne. Catherine hatte versprochen, sie beide nach der Buchvorstellung auf Kauai zu besuchen.
    Nun legte sie das Leseexemplar beiseite und blätterte noch einmal Lesters Alben durch. Sie hatte Abzüge von ihren Lieblingsbildern gemacht, doch in dem Album waren nicht nur dort Leerstellen, wo sie Bilder herausgenommen hatte. Viele andere Lücken zeigten, dass schon früher Bilder entfernt worden waren, und sie fragte sich, warum.
    Auf dem Weg zum Schlafzimmer überlegte sie, was sie einpacken wollte. Sie erinnerte sich, wie warm und tropisch es auf den Inseln war, und Vorfreude durchströmte sie. Wie viel Spaß würden sie und ihr Mann dort haben! Sie hatte schon einen ganzen Stapel Sommerkleidung aufs Bett gelegt, als Rob hereinstürzte.
    »Cath, Liebling! Dave ist von dem verrückten Gaul gefallen. Ich glaube, er hat sich das Bein gebrochen.«
    »O nein! Hast du schon den Krankenwagen gerufen?«
    »Ja. Dave hält sich wacker, aber bestimmt ist er eine ganze Weile außer Gefecht gesetzt. Sandra fährt mit ihm ins Krankenhaus.«
    »Damit sind wir ziemlich knapp an Personal, Rob, oder?«
    »Gerade ist diese große Gruppe angekommen, wir haben das Haus voll bis unters Dach.« Rob sah Catherine an. »Kannst du dir vorstellen, allein zu der Buchvorstellung zu fliegen?«
    »Hmmm. Aber du hast recht, das Geschäft geht vor. Auch wenn ich ziemlich enttäuscht bin.«
    »Cath, ich habe da eine Idee«, sagte Rob plötzlich. »Warum bittest du nicht Mollie, dich zu begleiten? Sie war doch schon einmal mit dir dort, oder?«
    »Mollie hat mich auf Hawaii besucht, und sie war jedes Mal hingerissen … das ist eine großartige Idee. Bestimmt ist sie hellauf begeistert. Sie hat damals sogar Lester

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