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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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dem heutigen gegenüberzustellen?«
    »Klingt, als könntet du und Rob einen Monat auf Verlagskosten hier recherchieren«, sagte Mollie, als Catherine ihr von dem Vorschlag des Verlegers erzählte.
    »Ich werde wohl trotzdem ablehnen. Rob würde Heatherbrae nicht so lang sich selbst überlassen wollen. Und ich glaube, ich behalte die Inseln lieber so in Erinnerung, wie sie waren.«
    »Aber eine kleine Rundreise könnten wir schon machen und schauen, wie sich Waikiki und der Nordstrand verändert haben, oder?«, meinte Mollie. »Auch eine Kneipentour wie beim letzten Mal sollte nicht fehlen.«
    Catherine lachte. »Ich bezweifle, dass ich mit deiner Ausdauer mithalten kann.«
    Mollie fuhr den Mietwagen, und Catherine schaute aus dem Fenster und staunte über die vielen Neubauten. Zwar gab es das TradeWinds-Apartmenthaus noch, aber es lag inzwischen versteckt hinter anderen Gebäuden und einer Schnellstraße. Man hatte noch mehr Hotels nebeneinandergequetscht, doch ihr altes Stammlokal, das Chart House, existierte noch.
    »Lass uns mal abends zum Essen hingehen«, schlug Mollie vor. »Es ist zwar sehr touristisch geworden in Waikiki, aber dafür steppt hier jetzt der Bär. Teufel noch mal, das macht Spaß.«
    Im Kapiolani Park hatten sie das Glück, einen Parkplatz zu finden, und so schlenderten sie durch den Park und kamen auch an der Statue der Königin Kapiolani vorbei. An einem Infostand sammelten Leute Unterschriften; sie forderten, dass ein einheimischer Kandidat Hawaii im Kongress vertreten solle. Und an einer Rotunde klebte Werbung für einen Hula-Tanzwettbewerb für Kinder mit Show.
    »Ich weiß noch, wie ich den Frauenclub zu so einem Hula-Wettbewerb geschleppt habe«, erinnerte sich Catherine. »Bradley befürchtete, sie würden es grässlich finden, aber alle waren begeistert. Was wohl aus all den Frauen geworden ist?«
    »Keine von ihnen führt ein Leben, das mit eurem vergleichbar wäre«, sagte Mollie und hakte sich bei Catherine unter. »Na, wie geht es dir jetzt, wieder zurück auf Hawaii?«
    »Um das zu sagen, ist es noch zu früh. Ich muss erst die vielen Eindrücke verarbeiten. Auf Kauai werde ich es wissen«, antwortete Catherine leichthin.
    Bei Sonnenuntergang saßen Mollie und Catherine im Innenhof des inzwischen erneut renovierten klassischen Moana-Hotels unter dem Banyanbaum.
    »Nun, zumindest den Sonnenuntergang können sie nicht modernisieren«, sagte Mollie.
    »Es war schon sehr romantisch hier … die Umgebung hat mir wahrscheinlich ebenso den Kopf verdreht wie Bradley«, überlegte Catherine.
    »Bevor man heiratet, sollte man den Langeweiletest machen«, sagte Mollie. »Zusammen an einem todlangweiligen Ort mit entsetzlich faden Leuten, wo einem alles auf die Nerven geht, sieht man einander in realistischem Licht – eben wie im richtigen Leben. Ich habe meiner Tochter geraten, mit ihrem Gordon zelten zu gehen, bevor sie ihm das Jawort gibt.«
    »Gordon! Dieser Computercrack und Latte-macchiato-Typ? Mit Ameisen im Schlafsack?«, lachte Catherine.
    »Ja, genau. Und Trudy ist auch nicht gerade die geborene Pfadfinderin, also war der Urlaub eine Katastrophe«, erzählte Mollie schadenfroh. »Aber sie schafften es, gemeinsam darüber zu lachen, also schätze ich, dass es mit den beiden gutgehen wird.« Sie nippte an ihrem Cocktail. »Kannst du es fassen, dass ich Großmutter werde? Du lieber Himmel. Dabei sehe ich doch gar nicht wie eine Oma aus, oder?« Sie fuhr sich in großer Pose durch die Lockenmähne. Ihr langes trägerloses Sommerkleid spannte sich über einem üppigen Busen, sie trug große goldene Kreolen und hatte sich eine Hibiskusblüte hinters Ohr gesteckt. Zwar hatte sie entsetzt feststellen müssen, dass Muumuus nicht länger en vogue waren, doch sie war wild entschlossen, hawaiianische Kleidung aufzutreiben, die sie zu Hause tragen konnte.
    »Du bist immer noch eine Wucht, Mol«, meinte Catherine liebevoll.
    »Stimmt, du brauchst mich, damit ich dich rumkommandieren kann«, sagte Mollie sehr entschieden. »Weißt du jetzt endlich, was du bei deiner Buchvorstellung anziehst und was du sagen wirst?«
     
    Kiann’e hatte Catherine für ihre Buchvorstellung besondere Leis versprochen.
    »Ich werde nie die vergessen, die du zu ihrer Hochzeit gemacht hast«, erinnerte sich Mollie. »Einfach göttlich.«
    »Meine Tochter hilft mir, sie lernt die Kaona, das alte Wissen«, antwortete Kiann’e. »Hättet ihr Lust, morgen mit uns mitzukommen? Es ist etwas Besonderes.«
    »Aber ja, das

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