Der Duft der Mondblume
Doch dein Leben klingt interessant, erfüllt und glücklich.«
»Ja, das ist es.«
Neugierig gesellte sich Mollie zu ihnen. Catherine stellte sie einander vor.
»Weißt du, was aus deinen australischen Surferfreunden geworden ist? Ich glaube, einer hieß Damien?«, erkundigte sich Sadie.
»Oh, da musst du Mollie fragen.«
»Ich weiß, es klingt nicht sehr glaubhaft, aber vor ein paar Jahren ist er als Börsenmakler in die Firma meines Mannes eingetreten und hat sich dann als Warenterminhändler selbständig gemacht«, erzählte Mollie, und alle lachten. »Inzwischen verdient Damien so viel Geld, dass er nicht weiß, wohin damit, und führt mit Frau und Kindern ein Fünf-Sterne-Leben am Strand. Wobei er, wie ich gehört habe, noch immer jeden Tag bei Sonnenaufgang surft.«
Es war spät in der Nacht, als Mollie und Catherine auf dem Balkon ihrer Suite in die Sessel sanken. Mollie hob ihr Champagnerglas.
»Auf dich, Süße. Königin der Inseln. Du hast so viele Bücher verkauft und so viele Leute begrüßt, dass ich glaube, du kennst einfach jeden hier.«
»Es war überwältigend«, seufzte Catherine. »Jetzt kann ich es aber kaum erwarten, den ganzen Rummel hinter mir zu lassen und nach Kauai zu kommen. Obwohl ich zugeben muss, dass ich etwas nervös bin. Was werde ich dort vorfinden?«
Der Flug nach Kauai war zu kurz für Catherine, um von der aufregenden Buchvorstellung und dem modernen Honolulu Abstand zu gewinnen. Aber sie war froh, die vertraute Silhouette der Garteninsel wiederzusehen.
Als Mollie zu ihr hinübersah und merkte, welche Wirkung der Anblick auf ihre Freundin hatte, summte sie leise
Memory
aus Andrew Lloyds Musical
Cats.
»Hör auf, Mollie«, bat Catherine.
»Ach, Cath. Wir alle erinnern uns an heiße Romanzen und vergangene Lieben. Obwohl vermutlich die wenigsten von uns Reisen in die Vergangenheit machen.«
Mollie hatte die Kauai-Reise organisiert und in einem Luxushotel in Poipu ein Zimmer für sie reserviert. Als sie in die Hotelauffahrt einbogen, rief sie: »Nur gut, dass es einen Parkservice gibt. In Strandnähe ist ja kein Zentimeter frei, wo man sein Auto abstellen könnte.«
»Es ist alles für Ferienanlagen und Hotels reserviert. Wo wohl die Einheimischen parken?«, überlegte Catherine. »Dabei war das früher hier so abgelegen. Man musste durch eine Ananasplantage fahren, um herzukommen. Auf dem Hügel stand ein beeindruckendes Herrenhaus, und die Jungs surften am Privatstrand und nutzten den Garten.«
»Da wir gerade vom Surfen sprechen – wann probierst du endlich, ob du’s noch draufhast, Baby?« Mollie übergab dem Hotelangestellten die Autoschlüssel.
Catherine lächelte. »O nein, das war einmal.«
»Trau dich. Wetten, dass sie hier überall Surfbretter verleihen. Aber egal. Ich werde jetzt erst mal in den Pool hüpfen, dann etwas essen und ein Nickerchen machen.«
»Aber ich kann es kaum erwarten, nach Hanapepe zu kommen. Es ist gar nicht weit.«
»Cath, entspann dich. Bis jetzt war die Hölle los. Atme erst mal durch.«
Catherine wusste, dass Mollie recht hatte. Und so bezogen sie ihre luxuriöse Suite, zogen sich um und erkundeten das großzügig ausgestattete Hotel und das dazugehörige Grundstück, das sich bis zum Strand hinunterzog.
»Ich geh jetzt in diesen Pool. Schau nur, in der Mitte ist sogar eine Grotte mit Wasserfall«, sagte Mollie und belegte zwei Liegen unter einem Palmwedelsonnenschirm.
»Ich geh ein bisschen spazieren, vielleicht schwimme ich im Meer. Aber halt mir den Platz frei«, bat Catherine.
Am Strand vor dem Hotel beschattete sie mit der Hand die Augen und studierte die Brandung und die Form der Wellen. Ein Rettungsschwimmer des Hotels lächelte ihr zu.
»Möchten Sie mit einem Kanu rausfahren? Oder ein Board leihen?«, fragte er ein bisschen von oben herab.
»Was für Boards haben Sie?«
»Surfboards, Madam. Zum Wellenreiten.« Er war jung und sein bronzefarbener, haarloser, geölter Körper schien zu rufen: Schaut her, ich gehe mehrmals täglich ins Fitnessstudio und bin ein Bild von einem Mann! Wahrscheinlich sah er sich als Model oder Schauspieler, und Catherine fragte sich mäßig interessiert, ob wohl Anabolika zu seinem übertrieben muskulösen Körperbau beigetragen hatten. Plötzlich stand ihr PJ s natürlich proportionierter, schöner Körper mit dem goldfarbenen Flaum vor Augen.
»Wenn Sie ein Sieben- oder Acht-Zöller haben, würde ich es mal probieren«, sagte sie. »Oder ein Minimalibu.«
Er glotzte sie an. »Sie
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