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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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dieses Buch gemacht hast. Der arme alte Lester. Zu schade, dass er es nicht mehr erlebt hat.«
    »Ich glaube, er weiß es trotzdem. Warum sonst hat er mir all die Alben hinterlassen?« Catherine seufzte. »Er war wohl ziemlich einsam auf seine alten Tage. Da ist er ohne irgendwelche Angehörigen so alt geworden. In einem seiner Alben habe ich übrigens einen Brief gefunden. Er hat einmal eine Frau wirklich geliebt und ihr einen wunderschönen Brief geschrieben, in dem er sie bittet, zurückzukommen und ihn zu heiraten, falls sie ihn so nehmen könnte, wie er ist und wie er auf Hawaii lebt. Aber er hat ihn niemals abgeschickt.« Catherine schüttelte den Kopf. »Traurig. Wer sie wohl war? Und in den Fotoalben waren leere Stellen, als hätte er die Bilder von jemandem entfernt. Bestimmt waren es Fotos von ihr.«
    Lani starrte Catherine an. »Das weißt du nicht? Er hat diese Frau sein Leben lang geliebt. Und sie ihn auf ihre Weise auch. Doch sie waren nicht füreinander bestimmt, nein, gewiss nicht.«
    »Du weißt, wer sie war? Wen Lester so sehr geliebt hat?«, hakte Catherine neugierig nach.
    »Aber natürlich, es war Eleanor. Sie haben sich im Krieg kennengelernt. Doch sie war eine ehrgeizige Frau. Und sie wusste, dass Lester sich niemals ändern würde.«
    Catherine verschlug es den Atem. »Dennoch ist sie nach Hawaii zurückgekehrt.« Vieles, worüber sie sich gewundert hatte und was Lester und Eleanor gesagt hatten, ergab plötzlich einen Sinn. »Und dann hat sie Ed geheiratet. War sie wirklich glücklich mit ihm? Sie hat sich doch um Lester gekümmert.«
    »Ach, das war erst sehr viel später. Sie und Ed waren sehr glücklich. Sie hatten beide ein Händchen fürs Geschäft. Lester lebte immer in den Tag hinein. Aber Ed hat Lester verstanden und Eleanor geliebt, und sie hat ihren Ed vergöttert. Lester war jemand, den sie in einem früheren Leben gekannt hat.« Lani warf ihr einen hintergründigen Blick zu. »Menschen treten in dein Leben, sie verschwinden wieder, das Leben geht weiter, stimmt’s?«
    »Deshalb hat sie ihn umsonst in ihrer kleinen Wohnung wohnen lassen. Das war nett von ihr«, sagte Catherine.
    »Warst du schon im Palm Grove?«
    »Nein, das ist unsere letzte Station.«
    Lani tätschelte ihr die Hand. »Sei nicht traurig. Denk daran, wie es war. Wir haben eine Menge schöner Bilder und Erinnerungen, nicht wahr?«
    »Bilder im Kopf.« Catherine tippte sich an die Stirn und erinnerte sich daran, wie das Palm Grove ausgesehen hatte, als sie es zuletzt sah.
     
    Wieder einmal schilderte sie Mollie den schrecklichen Tsunami, die Flutwelle und das zerstörte Hotel und wie unsagbar traurig alle über den Tod von Abel John gewesen waren.
    »Er hat immer gesagt, dass etwas Schreckliches passieren würde, weil sie angefangen hatten, den Heiau abzutragen«, sagte Catherine.
    »Du bist sicher, dass diese Straße hinführt?«
    »Ich glaube schon. Aber inzwischen stehen so viele Gebäude hier an der Küste, dass ich ein bisschen durcheinander bin. Vielleicht hinter diesem gläsernen Monster.« Catherine deutete auf eine riesige Luxusanlage.
    Mollie steuerte den Wagen durch ein Tor zwischen massivem Lavagestein und fuhr eine von jungen Kokosnusspalmen gesäumte Zufahrt entlang. »Das sieht doch ganz danach aus.«
    Catherine war zu verblüfft, um sprechen zu können. Zwar verkündete ein Schild am Eingang
The Palm Grove,
doch damit war die Ähnlichkeit schon zu Ende. Vor ihnen erstreckten sich smaragdgrüne Rasenflächen, es gab Wasserspiele und ein riesiges offenes Foyer aus Stahl und Glas mit Orchideenkaskaden längs einem Wasserfall. Eine Concierge in einer kunstvollen Uniform kam und riss die Wagentür auf.
    »Willkommen im Palm Grove, meine Damen.«
    »Hat hier auch das ursprüngliche Palm-Grove-Hotel gestanden?«, fragte Mollie.
    »Ja, es ist dasselbe Grundstück. Allerdings wurde einiges Land aufgeschüttet, um besser gegen Überschwemmungen gewappnet zu sein. Sie möchten hier übernachten?«
    »Nein«, antwortete Catherine. »Aber ich war vor langer Zeit häufiger hier. Dürften wir uns umschauen?«
    »Wir werden später hier essen. Oder etwas trinken«, sagte Mollie, nahm Catherine am Arm und führte sie in das Foyer. »Du lieber Himmel, schau dir das an. Atemberaubend! Überwältigend! All die französischen Antiquitäten. Warum übernachten wir nicht hier?«
    »Die nehmen wahrscheinlich Tausende pro Nacht. Mollie, es ist grässlich. Ich kann es nicht fassen.«
    »Ich finde es himmlisch. Überall

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