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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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mich bei meiner Rede kurz halte. Trotzdem bin ich schrecklich nervös. Eigentlich lächerlich.«
    »Danke einfach jedem, der dir einfällt, und sag mit ein paar netten Worten, wie schön es ist, wieder hier zu sein. Erwähne lieber nicht, dass sie die ganze Insel verschandelt haben und wie schockiert du über den vielen Verkehr und die Obdachlosen bist«, riet Mollie.
    »Schon gut. Aber unser Ausflug nach Makaha macht mich immer noch fassungslos«, gab Catherine zu. »Als ich hier gelebt habe, war der Nordstrand eine einsame Gegend. Es gab dort nur Surfer und ein paar Einheimische. Und jetzt hausen da Tausende Obdachlose!« Sie schüttelte den Kopf bei der Erinnerung an die vielen Reihen von Zelten und behelfsmäßigen Unterkünften, die sich meilenweit den Strand entlangzogen.
    »Zumindest ist es auf Hawaii wärmer als in New York, da bist du als Obdachloser wenigstens ein bisschen besser dran«, sagte Mollie.
    »Ich finde es traurig, dass so viele von ihnen Hawaiianer sind. Sie können sich das Leben in ihrem eigenen Land nicht leisten«, seufzte Catherine.
    »Ja, da hast du recht. Aber jetzt müssen wir los. Gleich hebt sich der Vorhang.«
    Überrascht sah Catherine, wie viele Leute erschienen waren. Vince Akana, ihr alter Chef, führte sie herum und stellte sie den Gästen vor. Wie sich herausstellte, waren viele von ihnen alte Freunde, die sie jedoch nicht alle wiedererkannte.
    Angesichts der Menge war sie froh, dass Kiann’e vor dem offiziellen Teil der Veranstaltung ein intimes Zusammentreffen mit Tante Lani arrangiert hatte. Die noch immer stattliche Frau war inzwischen ergraut. Als sie Catherine lächelnd umarmte, liefen ihr Tränen über die Wangen. Catherine versprach, sich ausgiebig mit ihr zu unterhalten, wenn sie mit Mollie nach Kauai kam.
    »Dem Onkel geht es schon wieder besser, und er will dich unbedingt sehen. Er erinnert sich daran, wie du für ihn die Babyziegen gefüttert hast.«
    »Ja, ich weiß es auch noch. Inzwischen habe ich selbst Ziegen zu Hause«, sagte Catherine. Und als Mollie ihr daraufhin einen amüsierten Blick zuwarf, ergänzte sie: »Angoraziegen, Mollie.«
    Dann trat sie auf die Terrasse des Moonflower hinaus, wo vor der Meereskulisse Fackeln brannten und Blumenarrangements eine kleine Truppe junger Tänzerinnen in Röcken aus Ti-Blättern einrahmten, die Kiann’e engagiert hatte. Fast fühlte sich Catherine in das Palm Grove zurückversetzt.
    Eine kleine ältere Chinesin begrüßte sie überschwenglich. Sie kam ihr bekannt vor, aber Catherine wusste sie nicht einzuordnen, bis die Frau das Rätsel löste: »Ich Mrs.Hing, Malasada-Lady.«
    Etliche andere Leute, die sie von den
Hawaii News
her kannte, gesellten sich dazu und plauderten über die alten Zeiten. Dann nahm Mollie sie beiseite.
    »Hier ist noch eine alte Freundin, die dich gern begrüßen möchte«, sagte sie mit hochgezogenen Augenbrauen und führte Catherine zu einer Gruppe, wo ihr eine eindrucksvolle Brünette die Hand entgegenstreckte.
    »Gratuliere, Catherine.«
    »Julia? Wirklich Julia Bensen? Wie kommst du denn hierher?« Überrascht sah Catherine sich um. »Sind noch mehr Damen aus dem Frauenclub hier?«
    »Die traurige Wahrheit ist, nein«, antwortete Julia. »Du bist nicht die Einzige, die aus dem Alltagstrott ausgebrochen ist. Wobei du sehr weit gekommen bist.«
    »Ach, es ist doch nur ein kleines Buch«, erwiderte Catherine bescheiden.
    »Nein, ich meinte dein Leben. Deine Freundin Mollie hat mir erzählt, wie erfolgreich – und glücklich – du in Australien bist. Aber wir alle haben dich ja sehr bewundert, und ich dachte mir schon damals, dass du etwas Besonderes zustande bringen würdest.«
    »Ich? Dabei hatte ich immer Angst vor euch allen!«, rief Catherine aus. »In eurem kultivierten Kreis fühlte ich mich immer wie ein Landei.«
    »Nun, der Grund war deine Unabhängigkeit. Du hast immer genau das getan, wozu du Lust hattest. Ich glaube, wir alle waren ein bisschen neidisch.«
    »Aber was machst du hier? Wo ist Jim? Hast du Kinder?«
    »Jim und ich sind geschieden. Er hat eine dumme Tussi geheiratet, der Idiot. Unsere Kinder sind inzwischen erwachsen, und da dachte ich an meine Zeit auf Hawaii zurück und wie gut es mir hier immer gefallen hat und bin hergezogen. Ich habe eine ganze Reihe Freundinnen mitgebracht, die dich gern kennenlernen würden.« Sie zeigte auf die Frauen neben sich.
    Lächelnd nickte Catherine ihnen zu. »Und wie geht es dem Commander und Mrs.Goodwin?«
    »Er ist schon vor

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