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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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klare Wasser zwischen den von Klippen verborgenen halbkreisförmigen Felsen.
    »Wenn du in Rom bist … wie auch immer.« Mollie folgte ihrem Beispiel, setzte sich in das Becken und lehnte sich zurück. »He, das ist klasse!«
    Die beiden Freundinnen spritzten mit Wasser und kicherten.
    »Das würde auch meinen Mädchen einen Riesenspaß machen«, meinte Mollie. »An einem solchen Ort fängt man ja wirklich an, alle möglichen Sagen und Mythen über diese Inseln zu glauben.«
    Und schließlich gab sich Catherine einen Ruck und erzählte von ihren Erinnerungen.
    »Wie Tante Lani gesagt hat, gehört all das zu einer anderen Zeit in meinem Leben. Es ist weitergegangen, und ich kann mich glücklich schätzen, wie es sich entwickelt hat. Aber ich bin froh, dass ich zurückgekommen bin. Und ich bin froh, dass du bei mir bist, Mol.«
     
    Sie flogen nach Honolulu zurück, wo sie die letzten beiden Tage in Kiann’es Haus zu Gast waren.
    »Jetzt ist es aber Zeit für einen ausgiebigen Einkaufsbummel«, verkündete Mollie. »Ala Moana, wir kommen!«
    An ihrem letzten Tag hatte Catherine bereits alles besorgt, was sie wollte, aber Mollie zog noch einmal los, um ein paar Dinge zu kaufen, bei denen sie sich unschlüssig gewesen war. Sie verabredeten sich zu einem gemeinsamen Abendessen mit Kiann’e und Willi, danach wollte Kiann’e sie zum Flughafen bringen. Während Mollie also ihre letzte Tour durch die Läden startete, fuhr Catherine mit dem Bus nach Waikiki. Sie fühlte sich wie eine Touristin, deren phantastischer Urlaub sich nun dem Ende zuneigte.
    Egal, wie zerstört und zugebaut, verändert und vernichtet das alte Waikiki war, nichts konnte den Sonnenuntergang verderben. Catherine ging am Royal Hawaii Hotel vorbei und überlegte, ob sie auf der Terrasse einen Drink nehmen sollte. Da trat eine ihr unbekannte Frau mit dem
Wellenjäger
in der Hand auf sie zu und bat sie schüchtern, das Buch zu signieren.
    »Ich heiße Margaret. Sie kennen mich nicht, aber ich erinnere mich an Sie«, sagte sie. »Und ich habe in der Zeitung von Ihnen und dem Buch gelesen.«
    »Entschuldigung, aber woher kennen Sie mich?«, fragte Catherine.
    »Ich habe jahrelang im Outrigger Canoe Club an der Rezeption gearbeitet und kann mich gut an Lester erinnern. Es wäre schön, wenn ein paar dieser Bilder im Club hängen würden.«
    »Ja, das stimmt. Ich werde es vorschlagen«, sagte Catherine und signierte das Vorsatzblatt.
    »Und ich erinnere mich daran, wie Sie hier mit PJ gesurft sind«, fuhr die Frau fort. »Da war Lester schon in die Jahre gekommen.«
    »Ah, ja«, sagte Catherine. » PJ . Was wohl aus ihm geworden ist?«
    »Oh, es geht ihm gut. Er ist häufig hier. Manchmal denke ich, er ist die Reinkarnation von Lester. Die beiden sind irgendwie aus demselben Holz geschnitzt, finden Sie nicht?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe schon vor Jahren den Kontakt zu ihm verloren. Seit ich aus Hawaii weg bin«, sagte Catherine.
    »Er surft morgens immer noch manchmal hier am Strand. Ist überraschend fit für sein Alter.« Die Frau schmunzelte. »Und er hat seine Anziehungskraft auf Frauen nicht verloren. Na ja, meine Glückwünsche zu dem Buch. Es ist großartig. Und danke fürs Signieren.«
    »Aber gern. Mahalo«, erwiderte Catherine, und die Frau verschwand im Hotel.
    Catherine ging durch den Sand in Richtung Diamond Head und blendete dabei die dicht an dicht gedrängten Urlaubspaläste und Hotels aus, die den goldfarbenen Strand von Waikiki säumten. Stattdessen richtete sie den Blick aufs Wasser und betrachtete die Wellen im Farbenspiel des anbrechenden Abends, an das sie sich so gut erinnerte. Bei Queens waren ein paar Surfer in der Brandung, sie warteten, plauderten, schauten aufs Meer hinaus. Die Schwimmer hatten das Wasser verlassen, überall bereiteten sich Leute auf ihre abendlichen Vergnügungen vor.
    Als die Sonne unterging, wollte sie umkehren, doch da fesselte eine Gestalt auf einer goldenen Welle ihren Blick, und sie blieb stehen. Langsam ging sie ihm entgegen. Er glitt ins seichte Wasser und stieg vom Brett, schubste es vor sich her und nahm es dann am Strand unter den Arm. Sicher, er wirkte älter, seine Haut war von Wind und Wetter gegerbt, doch sein sonnengebräunter Körper schien immer noch gut in Schuss zu sein. Das dichte, lockige Haar schimmerte silberblond, und er wirkte auf eine unbeschwerte Art sorglos, als sei er mit sich im Reinen und kümmere sich nicht groß um die Welt um ihn herum.
    Als er an ihr vorbeiging,

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