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Der Duft der Rose

Der Duft der Rose

Titel: Der Duft der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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zurechtgemacht und trug ein dünnes Nachtgewand aus zartrosa Seide. Aber wieder einmal war an Schlaf nicht zu denken. Im Geist ging sie die Szene vom Mittag immer wieder durch. Alles war so gelaufen, wie sie es geplant hatte - bis die Sprache auf ihr Zimmer und dessen unbestreitbare Vorteile kam. Sie hatte gedacht, er würde die darin enthaltene Einladung freudig annehmen, schließlich bot ihr Zimmer ihnen Bequemlichkeit und viele Möglichkeiten, ihrer Lust zu frönen.
    Aber sie musste mit ihrem Vorschlag einen wunden Punkt getroffen haben, denn er hatte sich völlig von ihr zurückgezogen. Beim Versuch, die Situation zu retten, hatte sie sich auf ein neutrales Thema gestürzt, in der Hoffnung, ihn damit abzulenken. Und was tat er? Ganz nebenbei machte er ihr das schönste Kompliment, das ihr ein Mann je gemacht hatte - die Rose, das seid Ihr.
    Während sie zutiefst gerührt war, hatte er ausgesehen, als hätte er auf einen Kieselstein gebissen. Was war ihr also übrig geblieben, als beleidigt das Feld zu räumen, im wahrsten Sinn des Wortes. Sie schmollte noch immer. Er verhielt sich wie eine Primadonna, die hofiert werden wollte und es nicht ertrug, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf ging. Kompromisse waren Monsieur Levec völlig unbekannt.
    Sie hielt in ihren Schritten inne und blickte auf das breite Himmelbett. Was konnte so schlimm sein, sich auf gebügelten Laken und einer nicht durchgelegenen Matratze zu wälzen? Sie verstand ihn nicht, darauf lief es immer wieder hinaus. Und er verstand sie vermutlich genauso wenig. Sie waren gut, wenn sie das Reden ihren Körpern überließen. Dann war alles perfekt. Aber die Worte, die sie laut aussprachen, trennten sie immer wieder.
    Seufzend ließ sie sich aufs Bett fallen. Was alles nichts daran änderte, dass sie ihn vermisste. Deshalb hatte sie sich das Picknick überhaupt ausgedacht, weil sie eine Nacht ohne ihn hatte verbringen müssen und nicht bis zum Abend warten wollte. Aber ihr Plan war gründlich danebengegangen. Und da sie sich jetzt in die Rolle des schmollenden Prinzesschens verbissen hatte, konnte sie natürlich nicht zu ihm gehen. Und da er nicht zu ihr kommen würde, blieb ihr das große weiche Bett ganz allein.
    Verdammt.
    Sie rollte sich herum. Wenn sie jetzt nachgab, dann machte sie sich ein für alle Mal zum Narren. Er würde wissen, wie stark ihr Verlangen nach ihm wirklich war, wenn sie ihren Stolz dem Begehren unterordnete. Wie sehr es sie zu ihm zog, dass sie alles andere einfach beiseitewischte.
    Seit sie ein Kind war, hatte man sie darauf dressiert, Haltung zu bewahren. Haltung zu zeigen selbst unter den widrigsten Umständen war ein Teil ihres Wesens geworden. Nie hatte sie Schwierigkeiten gehabt, ihre wahren Wünsche und Bedürfnisse in dieses Korsett zu zwingen, wenn es nötig gewesen war. Aber jetzt wollten sich ihre Wünsche nicht wegsperren lassen. Es war idiotisch, weiterzuschmollen. Sie schadete nur sich selbst damit. Stolz wärmte weder ihr Bett noch ihr Herz, noch konnte er die Sehnsucht befriedigen, die in ihr brannte.
    Entschlossen stand sie auf und ging zu ihrer Kleidertruhe. Gerade als sie den Deckel hob, hörte sie ein Geräusch von den geöffneten Balkontüren und fuhr herum. Nicholas stand dort und blickte ihr mit einer Mischung aus Schuldbewusstsein und Trotz entgegen.
    Ghislaines Herz tat einen Sprung. Ehe sie auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, rannte sie zu ihm und stürzte sich in seine Arme. Er hielt sie fest, und es fühlte sich so gut an. Und so richtig.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Das fühlte sich noch besser an. Sie öffnete den Mund, um seiner heißen Zunge Einlass zu gewähren und genoss das intime Streicheln. Ihre Finger wühlten in seinem Haar und hielten seinen Kopf fest, als er sich von ihr lösen wollte.
    »Ach, Ghislaine«, murmelte er leise an ihrem Ohr. »Es tut mir so leid. Es war dumm, was ich heute getan habe. Was ich gesagt habe. Einfach alles.«
    »Vergiss es.« Sie streifte die Jacke von seinen Schultern. »Was ich gesagt und getan habe, war nicht weniger dumm.« Hastig begann sie, die Knöpfe seines Hemds zu öffnen. »Aber du bist da, das ist alles was zählt.« Ihre Finger fuhren über seine Brust, erforschten die glatte Haut und durchkämmten die feinen Härchen. Er ließ sie eine Weile mit halb geschlossenen Augen gewähren, sichtlich angetan von ihren sanften Zärtlichkeiten.
    Aber schließlich hielt er ihre Hand fest. »Bett oder Spiegel?«
    Sie kicherte,

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