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Der Duft der Rose

Der Duft der Rose

Titel: Der Duft der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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letzte Zuflucht gewähren. Wenn sie Glück hatte, würden nicht mehr als ein paar Zusammenkünfte nötig sein. Und im Austausch dafür bekam sie ein Kind und einen guten Namen und so etwas wie eine Familie und musste sich nie wieder um Hunger oder Geldnöte kümmern. Das war mehr, als sie sich noch vor Kurzem erträumt hätte.
    Henri war bestimmt ebenso wie sie selbst daran interessiert, die Sache schnell zu erledigen. Fünf Minuten sollten im Grunde ja genügen, um ein Kind zu zeugen. Das wusste sie aus eigener Erfahrung.
    Das Ganze würde in einem Zimmer stattfinden, dass durch Verbindungstüren mit ihrem jetzigen Gemach verbunden war. Ein weiterer Beweis für Henris Zartgefühl, weil sie weder über den Flur laufen musste, noch die Privatsphäre ihres eigenen Bettes zu opfern brauchte.
    Der Herzog von Mariasse war ein anständiger Mann, vielleicht gefangen in seiner eigenen Welt, aber nicht bösartig und nicht gemein. Mit ihm zu leben, kostete sie keine Überwindung, und mit ihm das Lager zu teilen, um ein Kind zu zeugen, konnte sie verkraften.
    Sie ließ sich von der Zofe in ein hochgeschlossenes, bodenlanges Nachthemd helfen, bürstete ihr widerspenstiges Haar und schlüpfte in einen zartgrünen Morgenmantel. Dann setzte sie sich aufs Bett und wartete.
    Es klopfte an der Tapetentür, und Sophie schoss in die Höhe, als hätte sich die Matratze plötzlich in glühende Kohle verwandelt. Sie öffnete und stellte dabei fest, dass ihre Hände eiskalt waren. Mit einiger Mühe lächelte sie den Herzog an, der ebenfalls einen Morgenmantel trug. Da er auf die Perücke verzichtet hatte, sah sie zum ersten Mal seinen kahlgeschorenen Schädel. Er wirkte fremd damit, aber auf unerklärliche Art wesentlich menschlicher. Sophies Herzschlag beschleunigte sich.
    »Meine Liebe«, sagte er ruhig und nahm ihre Hände in seine. »Lasst uns gehen, nebenan ist alles bereit.«
    Sophie war sich sicher, dass sie zitterte und dass er es merken musste, aber er sagte nichts, sondern schritt mit ihr durch zwei dunkle Räume, ehe sie ein hellerleuchtetes Gemach betraten. Ein dicker Teppich erstickte jeden Schritt.
    Sophies Augen flogen über das breite Bett, ein Sofa mit bunten Kissen und zwei wuchtige Lehnsessel. Auf dem Tisch stand eine Schale mit Konfekt und eine Weinflasche mit vier Gläsern. Sie starrte darauf und runzelte die Stirn. Vier Gläser. Ganz langsam hob sie den Blick, und ihr Magen verwandelte sich in einen kalten Klumpen.
    Ihr gegenüber standen Vincent - und Farid. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Sie wollte nicht glauben, was sie sah. Ihre Finger gruben sich in Henris Ärmel. »Was ... warum ist er hier?«, brachte sie tonlos über die Lippen.
    »Meine Liebe.« Henri legte seine Hand über ihre. »Ihr wisst doch, dass ich den Bedürfnissen von Frauen recht hilflos gegenüberstehe. Deshalb wird sich jemand darum kümmern, der auf diesem Gebiet ein großer Könner ist.«
    Während er sprach, kam Farid auf sie zu. Sophie riss die Augen auf. Panik schnürte ihr die Kehle zu. Sie schüttelte den Kopf. »Nein«, krächzte sie mit letzter Kraft. »Das ist nicht nötig.«
    »Doch, ich will, dass Ihr Lust empfindet, Sophie. Mein Kind soll in einem lustvollen Augenblick gezeugt werden.« Der stählerne Tonfall des Herzogs strafte die Beiläufigkeit seiner Worte Lügen.
    Sophie verwünschte ihre robuste Konstitution, denn sonst wäre sie bestimmt in eine gnädige Ohnmacht gesunken. So blieb sie stocksteif stehen und starrte Henri an. Wie hatte sie jemals glauben können, er wäre ein anständiger Mann? Er war verrückt, ganz eindeutig. Sie schluckte und versuchte, sich so weit zu sammeln, dass sie in klaren Sätzen sprechen konnte.
    Der Herzog hielt noch immer ihre Hand fest. »Vincent wird dafür sorgen, dass ich Lust empfinde, und Farid wird dasselbe für Euch tun, Sophie«, sagte er ruhig. »Er wird nicht mehr tun als das. Keine Sorge. Und er wird dabei seine Kleider anbehalten. Das hier wird keine Orgie, ich bin der einzige Mann, der Euch nehmen wird. Und Farids Verschwiegenheit ist garantiert.«
    Sophies Blick zuckte zu Farid, und jeder Blutstropfen wich aus ihrem Gesicht. Wollte der Herzog sie damit etwa beruhigen? Mit der Tatsache, dass dieser ... dieser ... keine Beleidigung schien ihr angemessen für ihn ... dass Farid sie erregen wollte mit ...
    Seine Lippen verzogen sich leicht, und er fuhr mit dem Daumen, an dem wie immer der Silberring steckte, über sein Kinn. Ein Schauer lief über Sophies Körper, und sie wandte sich

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