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Der Duft der Rose

Der Duft der Rose

Titel: Der Duft der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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ein starkes Band entstanden. Sie wusste nicht, ob es daran lag, dass sie auf diese Art die Zeit mit ihren eigenen Kindern noch einmal durchlebte, oder ob sie es einfach genoss, sich um die Kinder zu kümmern. Ghislaine hatte ihren Erzählungen vertrauensvoll gelauscht und sie mit einer Herzlichkeit behandelt, die sie tief berührte. Der Abschied war ebenso herzlich verlaufen, und Ghislaine hatte ihr das Versprechen abgenommen, Plessis-Fertoc demnächst einen Besuch abzustatten.
    Damit hatte sie zumindest ein Ziel, aber es änderte nichts daran, dass sie jetzt allein war. Sie fasste sich an die Oberarme und seufzte leise.
    »Wollen wir ausreiten?« Vincent war unbemerkt neben sie getreten. »Henri versinkt in Schwermut, weil Ghislaine tatsächlich abreist, und ist zu nichts zu gebrauchen.«
    »Ja, das ist eine gute Idee. Ich ziehe mich um.« Er war der Freund, der ihr geblieben war, und sie wollte diese Freundschaft pflegen. Außerdem würde sie ein scharfer Ritt in der kalten, klaren Winterluft auf andere Gedanken bringen.
    Und so war es auch. Seit sie auf Belletoile lebte, hatte sie wieder begonnen, regelmäßig zu reiten. Ein Luxus, den sie viel zu lange entbehrt hatte. Vincent gehörte zu den Männern, die mit dem Pferd verwuchsen, sobald sie aufstiegen. So jagten sie Seite an Seite durch die karge Landschaft, die nicht ahnen ließ, wie lieblich sie in ein paar Wochen aussehen würde. Die Zeit flog dahin, und erstaunt bemerkte Sophie bei der Rückkehr auf das Schloss, dass sie fast vier Stunden unterwegs gewesen waren.
    Fröhlich schwatzend liefen sie den Flur entlang, ohne nach den Dienstboten zu läuten, um die Mäntel abzulegen. »Ich bin durstig, was ist mit Euch, Sophie?«
    Sie nickte und nahm im Gehen den Hut ab. »Im Salon steht ein Krug Limonade.«
    Vincent öffnete die Tür zum Salon und blieb dann wie angewurzelt stehen. Überrascht blickte Sophie über seine Schulter, und was sie sah, ließ ihren Atem stocken.
    Farid lehnte an der Wand, und der vollständig bekleidete Herzog kniete vor ihm, die Hände an die vorgewölbten Hüften geklammert, und saugte hingebungsvoll mit geschlossenen Augen an der langen, dicken Rute. Ob die beiden das Öffnen der Tür gehört hatten, blieb dahingestellt, auf jeden Fall fuhren sie ungeniert mit ihrem Tun fort.
    Nach endlosen Augenblicken wollte Sophie Vincent wegziehen, aber er entwand sich ihr und blieb stehen. Ehe sie sich umwandte, hörte sie ein Stöhnen und sah, wie Farid heftig in den Mund des Herzogs stieß. Sie lief die Treppe zu ihren Gemächern hinauf und schalt sich dafür, dass Szenen wie diese sie noch immer aus der Ruhe bringen konnten. Mit Ausnahme der zwei Wochen, in denen man um Ghislaines Leben gebangt hatte, hatten die Nächte der Aphrodite wie gewöhnlich in regelmäßigen Abständen stattgefunden. Sie hatte sich nicht mehr daran beteiligt, weder aktiv noch passiv, aber es war ihr immer bewusst gewesen, was vorging.
    Auf ihrem Zimmer trank sie durstig zwei Gläser Wasser und ließ sich dann von der Zofe beim Umkleiden helfen. Da es bis zum Abendessen noch eine Weile dauerte, wies sie das Mädchen an, ihr Brot und Butter zu bringen. Sie wollte weder dem Herzog noch Vincent oder Farid über den Weg laufen und verbrachte die nächsten Stunden mit einem Buch auf dem Bett liegend.
    Als sie dann nach unten ging, fand sie den salon d'hiver, in dem sie mit Henri, Vincent und früher auch Ghislaine das Diner einzunehmen pflegte, verwaist vor. Ein Lakai teilte ihr mit, dass der Herzog sie bat, an der Tafel mit den anderen Gästen zu speisen, da er unpässlich sei.
    Mit gerunzelter Stirn durchquerte Sophie das Foyer. Auf halbem Weg kam ihr Farid entgegen. Er trug einen langen Mantel und in der Hand eine Reisetasche, die er fallen ließ, als er Sophie erblickte. Auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln, und er breitete die Arme in einer übertriebenen Geste der Freude aus. »Liebste, wie schön Euch zu treffen, also kann ich mich noch persönlich verabschieden.«
    »Ihr reist ab?«, fragte sie vollkommen erstaunt und vergaß, dass sie ihm mit stummer Verachtung hatte begegnen wollen.
    »Meine Zeit hier ist vorüber. Ich sehe mich nach neuen Pfründen um. Obwohl es schwer sein wird, etwas Vergleichbares zu finden.« Er blickte sie an. »Wie fühlt man sich, so knapp am Besitz von so viel Pracht vorbeigeschlittert zu sein, und stattdessen mit ein paar Krumen abgespeist zu werden?«
    Sie brauchte einen Moment, bis sie verstand. »Der Herzog wird sich um meine

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