Der Duft der Rosen
höher.
“Komm für mich”, flüsterte er mit heiserer Stimme, und diese Worte waren für sie das Signal, sich gehen zu lassen. Sie bäumte sich auf, und ihr ganzer Körper wurde von heftigen Zuckungen erfasst. Sie fühlte sich, als ob sie flog und die Zeit stillstände. Sie rief Zachs Namen, und die Muskeln seines kräftigen Körpers wurden eisenhart, als er ihrer Erlösung folgte.
Sekundenlang bewegte sich keiner von ihnen. Er küsste sie ein letztes Mal auf den Hals, bevor er sich von ihr erhob und zur Seite rollte.
Sie hörte, wie sich draußen die Wellen am Ufer brachen. Das Geräusch verband sich mit ihrem Herzschlag und dem Wirbel ihrer Gefühle. Sie liebte ihn. Davor davonzulaufen würde nichts daran ändern.
Lieber Gott, was sollte sie nur tun?
Zach fuhr mit einem Finger ihren Arm entlang. “Das war unglaublich”, sagte er weich. “Ich wusste nicht, dass es so sein kann.”
Sie wandte ihm den Kopf zu. “Du warst mit Dutzenden von Frauen zusammen, Zach. Wie kann das hier irgendwie anders sein?”
Seine Augen fanden die ihren. “Es ist anders … weil ich keine dieser Frauen geliebt habe.” Er sagte es, als ob diese Worte alles erklären würden. Und Elizabeths Welt wurde auf den Kopf gestellt.
Sie standen auf und gingen unter die Dusche, wo sie sich unter dem heißen Wasserstrahl erneut liebten. Danach gingen sie essen und schliefen später zusammen in Zachs großem Doppelbett. Doch zu keinem Zeitpunkt sprach er noch einmal das Thema Liebe an oder irgendetwas, das mit seinen Gefühlen für sie tun hatte.
Auch Elizabeth sagte nichts. Sie fragte sich inzwischen, ob sie ihn richtig verstanden hatte, und überlegte, ob es überhaupt etwas ändern würde, auch wenn er die Wahrheit gesagt hatte. Zach war Zach. Was auch immer er für sie empfand, er würde nicht bleiben.
Die Stunden vergingen, und obwohl sie an ihn geschmiegt dalag, konnte Elizabeth nicht schlafen. Ihre Gedanken wanderten von Zach und ihrer Liebe zu ihm zu Maria und ihrer Angst um die Freundin.
Miguel wohnte noch immer in dem Haus. Welcher unsichtbaren Gefahr war er ausgesetzt?
Sie fragte sich, was sie morgen im Gespräch mit Carrie Ann Whitts Mutter erfahren mochten. Und was sollten sie tun, wenn sie auf etwas Wichtiges stießen? Während sie in der Dunkelheit an die Decke starrte, dachte Elizabeth an das kleine Mädchen, das am Fußende von Marias Bett erschienen war und sie vor der Gefahr im Haus gewarnt hatte.
Elizabeth schloss die Augen und betete, dass dort nichts Schreckliches geschehen würde, bevor sie zurück waren.
Das Haus, in dem Paula Whitt Simmons mit ihrem zweiten Ehemann lebte, ähnelte dem von Detective McKay – ein kleines Reihenhaus inmitten einer Siedlung von kleinen, kastenförmigen Häusern in Sherman Oaks. Paula, die inzwischen fünfundsechzig Jahre alt war, war neunundzwanzig gewesen, als ihre neunjährige Tochter Carrie Ann verschwand.
“Es war eine schreckliche Zeit”, sagte sie, als sie rund um den Küchentisch saßen und lauwarmen Kaffee tranken. “Es schien, als ob sie niemals enden wollte, und statt besser wurde sie nur noch schlimmer.” Paula Simmons trug ihr graues Haar kurz und hatte das faltige Gesicht einer deutlich älteren Frau. Als sie ihre bereits dritte Zigarette innerhalb der kurzen Zeit seit ihrer Ankunft anzündete, wusste Elizabeth auch, warum das so war.
“Was machte es schlimmer?”
“Mein erster Mann verließ mich achtzehn Monate, nachdem Carrie Ann verschwand.”
“Das tut mir leid.” Elizabeth überlegte, wie schwer es gewesen sein musste, sowohl die Tochter als auch den Mann zu verlieren.
“Die Scheidung war nicht sein Fehler. Ich schien einfach nicht darüber hinwegzukommen. George wollte eine Ehefrau, und ich konnte nur eine trauernde Mutter sein.”
“Nach dem Verlust eines Kindes kommt es ziemlich oft zur Scheidung”, sagte Elizabeth.
“Das habe ich später auch gelesen, in einem dieser Selbsthilfebücher. Hat mir damals nicht viel geholfen. Glücklicherweise lernte ich acht Jahre nach Carries Verschwinden Marty kennen. Er half mir dabei, wieder ins Leben zurückzufinden.”
“Manche Menschen haben nicht so viel Glück”, sagte Elizabeth.
Paula nickte und nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette. Als etwas Asche auf den Tisch fiel, bemerkte Elizabeth, dass die Hände der Frau zitterten.
“Wenn dies zu schwierig für Sie ist …”
“Ist schon in Ordnung. Es geschah vor langer Zeit. Ich habe mit Marty zwei Mädchen bekommen. Sie aufzuziehen half
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