Der Duft der Rosen
hinaus.
“Wir werden sie finden”, erwiderte Zach barsch.
“Wir müssen graben …” Sie schluckte. “Wir müssen unter dem Haus graben. Die Martinez haben Holly Ives im Keller vergraben. Wenn sie Carrie Ann ermordet haben, besteht die Chance, dass sie sich ihrer auf ähnliche Weise entledigt haben. Da das neue Haus auf dem alten Fundament steht …”
“Ich weiß. Das ist die logische Schlussfolgerung.” Er seufzte müde. “
Wenn
Carrie Ann dort ermordet wurde, könnte das erklären, warum ihr Geist noch immer da ist, auch wenn ihr Körper es nicht ist. Es gibt hektarweise offenes Feld um das Haus. Sie könnten sie sonstwo begraben haben.”
Sie schluckte. “Das stimmt wohl. Aber ich glaube immer noch, dass wir unter dem Haus suchen sollten.”
“Ja, ich auch.”
Sie wandte sich ihm zu. “Vielleicht gibt Carson uns die Erlaubnis, wenn er hört, was wir herausgefunden haben.”
“Das bezweifle ich. Nicht ohne eine gerichtliche Anordnung.”
“Können wir die bekommen?”
“Ich bin nicht gerade beliebt in San Pico. Doch selbst wenn ich es wäre – ich bezweifle, dass irgendein Richter einen Durchsuchungsbefehl aufgrund einer Geistererscheinung ausstellt.”
“Dann bleibt uns also nichts anderes übrig, als zu Carson zu gehen.”
“Ich fürchte, ja.”
“Aber du glaubst nicht, dass es zu irgendetwas führt.”
“Mein Bruder kann manchmal ein verdammter Mistkerl sein. Er ist in dieser Sache entschlossen. Nein, ich glaube nicht, dass es zu irgendetwas führt.”
“Dann lass uns mit der Polizei sprechen.”
Zach warf ihr einen kurzen Blick zu. “Vielleicht sollten wir uns einfach ein paar Schaufeln besorgen.”
Elizabeth lächelte nicht. “Vielleicht sollten wir das.”
SIEBENUNDZWANZIG
S ie erreichten San Pico, als die Sonne unterging. Zach fuhr direkt zum Krankenhaus, damit sie nach Maria sehen konnten.
Sie trafen sie aufrecht im Bett sitzend mit mehreren Kissen im Rücken an. Sie wirkte etwas weniger blass und ein bisschen kräftiger, auch wenn ihr Bauch wie ein riesiger Hügel unter der Decke aufragte und sie noch an einen Tropf angeschlossen war. Dennoch sah Zach an ihren dunklen Augenringen die große Erschöpfung der jungen Frau und ihre Besorgnis.
“Wie fühlen Sie sich?”, fragte Liz, als sie ans Bett trat und Marias Hand nahm.
Maria rang sich ein Lächeln ab. “Schon viel besser. Miguel sagt, ich könnte in ein paar Tagen nach Hause.” Sie blickte hinüber zu Zach. “Schön, Sie zu sehen, Señor Harcourt. Haben Sie etwas über den Geist herausgefunden?”
“Vielleicht.” Zach blickte Hilfe suchend zu Liz. Er war sich nicht sicher, wie viel er erzählen sollte, um Maria nicht aufzuregen. Er beschloss, so viel wie möglich auszulassen, ihr aber dennoch den Eindruck zu geben, dass sie Fortschritte bei der Lösung des Problems machten. “Wir glauben, dass das Kind, das Sie gesehen haben, ein kleines Mädchen namens Carrie Ann Whitt ist. Sie verschwand aus ihrem Elternhaus im September 1969.”
“Ist sie in dem Haus gestorben?”
“Es besteht die Möglichkeit, dass sie in dem Haus gestorben ist, das dort vorher stand. Wir wissen es noch nicht genau. Miguel sagte, Sie können bei Señora Lopez bleiben, bis das Baby kommt?”
Sie nickte.
“Das ist eine gute Idee”, sagte Liz, die noch immer Marias Hand hielt. “Sie können auch gern in meinem Apartment wohnen, wenn Ihnen das lieber ist.”
“Ich möchte gern in der Nähe von meinem Mann und unserem Heim bleiben.”
“Das kann ich verstehen.” Elizabeth lächelte. “In der Zwischenzeit werden wir uns weiter darum kümmern, was hinter dem ganzen Spuk steckt.”
Sie unterhielten sich noch eine Weile. Maria schien deutlich gelöster, seit sie wusste, dass sie nicht in das Haus zurückmusste. Als sie das Zimmer verließen, kam ihnen Miguel mit einem Kaffeebecher in der Hand im Flur entgegen. Er wirkte noch abgehärmter als beim letzten Mal – sein Haar war ungekämmt, seine Kleidung zerknittert. Er blieb bei ihnen stehen.
“Sie behalten sie noch ein paar Tage länger hier”, sagte er. “Dann kann sie nach Hause.” Seine Augen waren rot und blickten nervös zwischen Zach und Liz hin und her.
Liz lächelte ihn an. “Maria sieht viel besser aus.”
“Sí
, das finde ich auch. Der Doktor sagt, sie wird wieder ganz gesund.”
“Das wird sie bestimmt.” In Zachs Stimme lag eine Warnung. “Solange Sie sie vom Haus fernhalten.”
“Sie will dort nicht hin … nicht bis das Baby kommt.”
Vermutlich
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