Der Duft der Rosen

Du wusstest, dass ihn niemand vermissen würde. Er hatte keine Familie. Er war nur ein Arbeiter, der von Job zu Job zog. Besser er war tot, als dass er die Wahrheit sagte über den Unfall und darüber, was du an jenem Abend mit Dad gemacht hast. Besser er war tot, als dass er dich um immer mehr Geld erpresste.”
    Carsons Augen schossen unruhig von Zach zu seinem Vater und wieder zurück. Er wollte etwas sagen, brachte aber kein Wort heraus. Stattdessen drehte er sich um und rannte davon. Seine schweren Schritte hämmerten über den Flur.
    Zach stürzte hinter ihm her und erreichte ihn gerade, als er um die Ecke biegen wollte. Er warf sich auf ihn und riss ihn zu Boden.
    “Lass mich in Ruhe!” Carson rollte sich auf den Rücken und wollte sich befreien, doch Zach ergriff ihn am Hemdkragen und zog seinen Kopf hoch. Carson wehrte sich, und Zach holte mit der Faust aus.
    “Gib auf, Carson. Das Spiel ist aus.” Er verstärkte seinen Griff. “Hierbei bin ich besser als du. Du kannst ebenso gut aufgeben. Du wirst diesen Kampf nicht gewinnen.”
    Carson zögerte kurz, dann ließ er seinen Kopf resigniert zurückfallen. Zach löste seinen Griff und stand langsam auf.
    “Rufen Sie 911”, rief er der Rezeptionistin zu, die mit schreckgeweiteten Augen hinter ihrem Tresen stand. “Sagen Sie dem Sheriff, dass Carson Harcourt mit ihm sprechen möchte.” Er blickte hinunter auf seinen Bruder. “Stimmt doch, Carson, oder?”
    Carson nickte, und Zach trat ein paar Schritte zurück. Selbst wenn Carson versuchte fortzulaufen: Es gab keinen Ort, wo er hinkonnte. Zach sah es seinem Bruder förmlich an, wie er fieberhaft nach einem Ausweg suchte, sich eine Strategie zurechtlegte, um aus der Sache herauszukommen.
    “Ich überlasse das dir”, sagte Zach zu ihm. “Viel Glück.”
    Carson erhob sich mühsam, klopfte seine Jacke ab und glättete sein Hemd. “Es ist noch nicht vorbei”, sagte er finster.
    “Doch, Carson, das ist es.” Zach dreht sich um und ging den Flur zurück. Elizabeth kam ihm bereits entgegen, und als sie sich auf halbem Wege trafen, zog er sie in seine Arme.
    – ENDE –