Der Duft der Rosen
vergraben sein könnte.
“Wir recherchierten in der Vergangenheit”, erzählte Zach. “Wenn dort tatsächlich ein Geist war, wie Maria Santiago behauptete – und natürlich glaubte das niemand von uns –, musste es sich um jemanden handeln, der in dem Haus gestorben war. In diesem Fall ein kleines Mädchen, denn diese Erscheinung hatte Maria beschrieben.”
“Wir stießen auf kein Kind, das dort gestorben war”, fuhr Elizabeth fort. “Doch wir fanden heraus, dass ein verheiratetes Paar, das in dem alten Haus am gleichen Fleck gewohnt hatte, vor über dreißig Jahren ein kleines Mädchen in Fresno ermordet hat. Das geschah einige Jahre, nachdem sie von hier fortgezogen waren.”
“Ein wirklich brutaler Mord”, fügte Zach hinzu. “Sowohl der Mann als auch die Frau wurden verurteilt. Der Mann wurde später sogar hingerichtet.”
“Wow …”
Elizabeth nippte an ihrem Eistee. “Unglücklicherweise hatte das kleine Mädchen in Fresno – Holly Ives hieß sie – keinerlei Ähnlichkeit mit der Beschreibung des Geists, und außerdem wurde Holly hundert Meilen weiter weg umgebracht.”
“Aber Sie dachten dennoch, Sie hätten eine Spur”, sagte Ben.
“Genau.” Zach nahm ebenfalls einen kräftigen Schluck aus seinem Glas. “Nachdem wir einiges über das Paar gelesen und mit etlichen Leuten gesprochen hatten, die in den Fall involviert waren, kamen wir auf den Gedanken, dass zwei so teuflische Menschen vielleicht schon vorher getötet hatten. Vielleicht töteten sie hier in San Pico ein anderes kleines Mädchen.”
Donahue beugte sich vor. “Serienmörder?”
“Die Polizisten, mit denen wir sprachen, waren sich allesamt einig, dass sie das Zeug dazu hätten. Allerdings konnte man sie bislang niemals mit einem anderen Mord im Tal in Verbindung bringen.”
“Dennoch wollten Sie der Sache nachgehen.”
Zach nickte. “Ich habe einen Privatdetektiv namens Ian Murphy beauftragt, in der Umgebung von L.A. zu suchen. Wenn sie ein anderes Kind entführt haben und dieses nicht aus dem Tal war, konnte es vielleicht aus L.A. sein.”
Ben setzte seine Flasche Bier auf dem Tisch ab. “Sagen Sie mir nicht, dass Murphy tatsächlich ein Opfer gefunden hat, das zu der Beschreibung des Geists passt!”
“Unglaublich, nicht wahr? Und das Mädchen verschwand tatsächlich in der Zeit, in der die Martinez in dem Haus lebten.”
“Ich kann das kaum glauben.”
Zach lehnte sich zurück. “Wer würde das schon?”
Elizabeth blickte Ben eindringlich an. “Ich habe sie ebenfalls gesehen, Ben, genauso wie Maria Santiago. Den Geist eines kleines Mädchens.”
Ben hob die Hand. “Schon gut, schon gut. Zu diesem Zeitpunkt sind Sie davon ausgegangen, dass es sich bei dem Geist um das kleine Mädchen handelt, das in L.A. verschwand. Was haben Sie dann getan?”
“Wir sprachen mit dem Detective, dessen Fall das damals war”, erzählte Zach. “Er heißt Danny McKay und ist jetzt pensioniert. McKay konnte sich an Carrie Ann Whitt erinnern. Er wusste sogar noch, was sie am Tag ihres Verschwindens getragen hatte.”
“Tolles Erinnerungsvermögen. Was hatte sie also an?”
“Ein Partykleid”, antwortete Elizabeth. “Mit einer pinkfarbenen Schürze, so wie das kleine Mädchen sie trug, das in dem Haus erschien. Der Tag, an dem Carrie Ann verschwand, war ihr Geburtstag. Aus diesem Grund erinnerte er sich daran.”
Donahue stand auf. “Das ist verrückt.”
“Wem sagen Sie das”, erwiderte Elizabeth.
“Da geht etwas vor sich in dem Haus”, fuhr Zach fort. “Etwas Gefährliches. Wir müssen herausfinden, ob sie dort ist. Ob das der Grund für den ganzen Spuk ist.”
“Warum sind Sie so überzeugt, dass Sie sie dort finden? Selbst wenn die Leute das Mädchen tatsächlich ermordet haben, können sie sie sonst irgendwo in der Gegend vergraben haben.”
“Wohl wahr.” Zach trank seinen Eistee aus. “Aber die Martinez haben Holly Ives im Keller ihres Hauses in Fresno vergraben. Also …”
“Gott im Himmel!”
“Genau”, sagte Zach. “Holly wurde gefoltert, vergewaltigt und erdrosselt. Ein schrecklicher und brutaler Mord. Genau jene Art gewaltsamer Tod, aus dem nach allem, was wir gelesen haben, ein solcher Geist wie in dem Haus entstehen kann.”
“Doch Sie sagten selbst, dass Holly nicht in San Pico ermordet wurde.”
“Nein, aber wir glauben, dass Carrie Ann Whitt hier ermordet wurde”, erwiderte Elizabeth. “Und deshalb brauchen wir Ihre Hilfe.”
Ben ließ sich wieder auf seinen Stuhl
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