Der Duft der Rosen
heute Abend gekommen.”
Miguel runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf, als ob er seine Gedanken ordnen müsse. “Ich verstehe nicht.”
In den nächsten zehn Minuten erklärte Zach ihm geduldig, warum sie glaubten, dass in dem alten Haus, das sich zuvor an dieser Stelle befunden hatte, ein Mord verübt worden war. Zach erzählt ihm von ihrer Suche nach einem Kind, das verschwunden war, einem kleinen Mädchen, das so aussah wie der Geist, den Maria in dem Haus gesehen hatte, und davon, dass ein Paar, das in dem alten Haus gelebt hatte, es getötet haben könnte. Er erklärte, dass sie ihren Körper zu finden hofften, wenn sie im Boden gruben.
“Hier geht etwas vor sich, Miguel”, sagte Elizabeth freundlich. “Etwas Unerklärliches. Sie haben es sicher gespürt. Sie haben bestimmt gemerkt, dass hier etwas nicht stimmt.”
Miguel blickte zur Seite. “Ich habe nie einen Geist gesehen.”
“Wir glauben, dass sie Maria wegen des Babys erscheint”, sagte Zach.
“Der Geist will Sie warnen, dass Ihr Baby in Gefahr ist”, fügte Elizabeth hinzu.
Miguel schien Schwierigkeiten zu haben, all das zu begreifen.
Elizabeth nahm seine Hand. “Sehen Sie sich an, Miguel. Sie sind in den letzten Tagen nicht mehr Sie selbst. Schon seit einiger Zeit nicht mehr. Sie sind aggressiv. Sie trinken viel zu viel. Was auch immer hier rumspukt, es beeinflusst Ihr Verhalten. Wir müssen einen Weg finden, es zu stoppen. Wir müssen nach dem kleinen Mädchen suchen. Vielleicht hört das alles hier auf, wenn wir sie finden.”
Zum ersten Mal schien Miguel sie zu verstehen. “Meine Frau glaubt, dass hier ein Geist ist. Und ich bin überhaupt nicht mehr ich selbst.” Er betrachtete seine zerknitterte, schmutzige Kleidung, als sähe er sie zum ersten Mal. “Tun Sie, was Sie tun müssen.”
“Danke”, sagte Elizabeth.
Während Zach zur Tür ging und den Männern bedeutete, das Gerät abzuladen und den Wagen außer Sichtweite zu fahren, sprach Elizabeth beruhigend auf Miguel ein.
“Es kommt alles wieder in Ordnung, Miguel. Wir müssen nur die Wahrheit herausfinden.”
Er nickte und wirkte resigniert, vielleicht sogar erleichtert. “Was wollen Sie tun?”
Zach kam zu ihnen. “Wir werden durch das Einstiegsloch an der Seite des Hauses gehen. Wir haben Taschenlampen und Schaufeln zum Graben. Wir werden einem Plan folgen, um sicher zu sein, dass wir das ganze Areal erfassen. Es könnte länger als eine Nacht dauern.”
“Es gibt auch einen Einstieg nach unten im Schrankboden im Schlafzimmer”, sagte er. “Ich zeige es Ihnen.”
“Großartig.”
Sie benutzten beide Einstiege, um die Lampen und mehrere Verlängerungskabel nach unten zu schaffen. Ein großes Stück Pappe bedeckte das Einstiegsloch an der Hausseite, damit das Licht nicht nach draußen drang. Dann ließen sie die Schaufeln und Eimer sowie Sams Metalldetektor durch das Loch im Schrank nach unten.
Zach nahm den Plan und stieg durch das Loch nach unten, dann folgten Sam und Ben.
“Ich komme mit”, sagte Elizabeth. “Ich weiß, dass ihr genug Schaufeln habt.” Sie stieg hinunter zu den Männern und musste sich bücken, um nicht an die Decke zu stoßen. Sie nahm eine der Schaufeln, deren kurzer Griff die Arbeit damit erleichtern würde, wie sie erfreut feststellte.
“Du musst das nicht tun”, sagte Zach. “Ich dachte eigentlich, du könntest Miguel im Auge behalten.”
“Mir geht's gut. Ich möchte helfen.”
Er wollte etwas entgegnen, doch ihr warnender Blick hielt ihn davon ab.
“Nicht allzu viel Bewegungsspielraum hier unten”, grummelte Ben. “Nur gut, dass das Haus nicht sehr groß ist.”
Zach schwenkte seine Taschenlampe hin und her, um den Bereich unter dem Haus auszuleuchten. Gerade mal vier Jahre alt, war es in keinem schlechten Zustand – nur ein paar Spinnweben klebten an den Bodenbalken, und hier und da verschwanden ein paar Käfer im Dunkeln.
Elizabeth zog den Kragen ihrer Bluse höher und versuchte nicht daran zu denken, was noch alles in der Dunkelheit lauern mochte. “Es ist feucht hier unten”, sagte sie, als sie die klamme Erde unter ihnen bemerkte. “Wie ist das möglich?”
Zach lenkte das Licht seiner Taschenlampe auf den Gartenschlauch, der durch das Einstiegsloch lugte. Er grinste. In dem grellen Licht und mit den dunklen Schatten wirkten seine Züge verzerrt. Er sah aus wie ein Dämon.
“Ich bin gestern früh hier vorbeigekommen und habe das Wasser angemacht. Heute Morgen habe ich den Schlauch umgelegt, sodass
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