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Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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hier für diese Jungen tust.”
    “Ich war einst einer von ihnen.”
    Ihr Blick fiel auf das Tattoo auf seinem rechten Arm, eine eingerollte Schlange mit den rot geschriebenen Worten
born to be wild
darunter.
    “Ich dachte daran, es entfernen zu lassen”, sagte er. “Doch ich ließ es bleiben, um mich selbst daran zu erinnern, wie anders mein Leben hätte ausgehen können.”
    Elizabeth betrachtete ihn argwöhnisch. Zach hörte sich überzeugend an, doch Carson schien ihm nicht zu trauen, und sie wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen.
    “Da kommt Raul”, sagte sie erleichtert, als sie den Jungen auf sich zukommen sah – breitschultrig und fast so groß wie Sam, doch mit viel mehr Gewicht. “Es war nett, mit dir zu sprechen.”
    “Ich schulde dir noch was für jenen Tag im Coffeeshop. Vielleicht kann ich es wiedergutmachen.”
    Wohl kaum.
“Tut mir leid, ich fürchte, ich bin ausgebucht. Aber danke für das Angebot.”
    Zachs Mundwinkel zuckte leicht. “Ich weiß jetzt wieder, was ich an dir mochte, Elizabeth Conners. Du hast keine Scheu zu sagen, wie es ist.”
    Elizabeth antwortete nicht. In der Highschool war sie auf der Hut gewesen. Und nach Brian war sie das noch viel mehr. Sie wandte sich Raul zu und ging mit ihm zu einem Picknicktisch im Schatten eines anderen Baumes, wo sie sich hinsetzen und reden konnten.
    Sie war froh, den Jungen zu sehen und die Begeisterung in seiner Stimme zu hören. Nur ein einziges Mal schweiften ihre Gedanken von dem Gespräch zu dem dunklen, geheimnisvollen Mann ab, der zu seiner Arbeit an der Scheune zurückgekehrt war.

FÜNF
    D as Ergebnis von Marias Computertomografie war am Montag da. Ein Anruf aus der Praxis von Dr. Zumwalt brachte die Neuigkeit, dass es keinerlei Anzeichen für eine Läsion, eine Blutung, einen Tumor oder eine andere Abnormität gab. Man könne natürlich einige weitere Untersuchungen vornehmen, doch der Doktor sei der festen Überzeugung, dass das Problem im mentalen und nicht im körperlichen Bereich liege.
    “Dann werden Sie Mrs. Santiago diesen Befund mitteilen?”, fragte Elizabeth die Arzthelferin. Ein Vorteil ihres Jobs war der direkte Draht zu den Ärzten. Sie hatte sich nach Marias Untersuchungsergebnissen erkundigt, um im Ernstfall bei ihr sein zu können.
    “Ich werde sie gleich anrufen.” Die Frau legte auf, und Elizabeth atmete erleichtert auf. Das Gefühl währte nur kurz. Was auch immer mit Maria nicht stimmte, war noch immer da. Zumindest schien es psychische und nicht physische Ursachen zu haben. Sie hoffte, dass Dr. James ihr würde helfen können.
    Sobald Michaels Patient das Büro verlassen hatte, ging Elizabeth zu ihm hinein. “Kein Gehirntumor”, sagte sie nur, denn sie hatte ihn auf dem Laufenden gehalten und sich für den Fall des Falles seine Hilfe zusichern lassen.
    “Ich habe eine Terminabsage heute Nachmittag. Frag sie, ob sie gegen drei Uhr vorbeikommen kann.”
    “Danke, Michael.”
    Er fuhr sich mit der Hand durch das sandfarbene Haar. “Ich mag die Santiagos. Sie sind hart arbeitende und wirklich gute Menschen. Ich weiß, dass es nicht leicht für sie war.”
    Weder für Maria, die mit fünfzehn geheiratet hatte, noch für Raul, der jahrelang immer wieder in Schwierigkeiten gesteckt hatte. “Nein, das war es nicht. Ich frage, ob ihr der Termin passt.”
    Am Nachmittag traf Maria pünktlich mit dem verbeulten blauen Pick-up ihres Mannes ein. Elizabeth ging in den Empfangsraum, um sie zu begrüßen, und sie nahmen auf dem dunkelbraunen Ledersofa Platz. Der Raum war klein, aber gemütlich eingerichtet mit dem zum Sofa passenden Polstersessel, einem Kaffeetisch aus Eiche und einer funkelnden Messinglampe. Auf dem Tisch lag ein Stapel Magazine:
Redbook, Better Homes and Gardens
und ein paar zerlesene Ausgaben von
Family Circle.
    “Wie geht es Ihnen?”, fragte Elizabeth Maria, die schützend ihre Hand über den Bauch hielt.
    “Sehr gut. Ein bisschen müde, das ist alles.” Sie sah hübsch aus heute in ihrer pinkfarbenen Hose und einer gestreiften Umstandsbluse. Ihr dunkles Haar hatte sie zu einem langen Pferdeschwanz zusammengebunden.
    “Haben Sie besser geschlafen?”
    Maria seufzte. “Wenn Sie wissen wollen, ob ich wieder Stimmen gehört habe, nein, das habe ich nicht. Außerdem war Miguel vor der Schlafenszeit abends immer zu Hause.”
    “Dann haben Sie wenigstens schlafen können. Warten wir ab, was Dr. James zu der ganzen Sache sagt.”
    Maria erhob sich. “Gehen Sie … gehen Sie mit mir

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