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Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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wiederkommt, muss ich ihn melden.”
    Raul stand zwar nicht mehr unter Jugendarrest, doch noch immer unter Bewährung. Und diese ließ es nicht zu, dass er ohne spezielle Erlaubnis das Anwesen verließ.
    “Was ist passiert?”
    “Laut seinem Freund Pete Ortega hat er wie jeden Freitagabend bei seiner Schwester angerufen und ist dann zurück auf sein Zimmer gegangen. Pete sagt, dass er aufgeregt schien, und kurz darauf stellte sich heraus, dass er fort war.”
    “Halt dein Handy bereit. Ich rufe dich an, wenn ich ihn finde.” Zach ging zurück zu seinem Jeep und startete den Motor. Ein paar Minuten später fuhr er auf dem Highway in Richtung Harcourt Farms, wo die Hütten der Arbeiter, die Häuser der Vorarbeiter und das Haupthaus standen.
    Zach hatte das ausgeprägte Gefühl, dass Raul bei seiner Schwester war.

ZEHN
    E lizabeth bog in die Auffahrt zum Haus der Santiagos ein. Kaum hatte sie die Tür geöffnet, traf die Abendhitze sie mit voller Wucht. Zu dieser Jahreszeit war es glühend heiß in der Stadt und der Boden so hart wie Asphalt, sofern er nicht wie auf den Nutzflächen bewässert wurde.
    Sie blickte sich um, begutachtete die perfekt gewachsenen Walnussbäume im weiter entfernt gelegenen Obstgarten und die endlosen Baumwollbüsche, die entlang der Straße wuchsen. Die Hitze bewirkte Wunder für die Ernte, doch für die Menschen, die fünf Monate im Jahr dafür arbeiteten, war es die Hölle.
    Sie ignorierte den Schweiß in ihrem Nacken und ging den schmalen zementierten Weg auf das kleine gelbe Haus zu.
    Maria hatte sie zu Hause angerufen. Das hatte sie noch nie getan. Elizabeth achtete sehr darauf, wem sie ihre Privatnummer gab, doch in den zwei Jahren, in denen sie mit Raul arbeitete, hatten sich Maria und ihr Bruder zu Personen entwickelt, die ihr am Herzen lagen und denen sie helfen wollte.
    Sie dachte an den verzweifelten Anruf der jungen Frau.
    “Tut mir leid, Sie zu Hause zu stören”, hatte Maria mit einem Unterton von Panik in der Stimme gesagt, “aber ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte.”
    “Schon in Ordnung, Maria. Was ist los? Was ist passiert?”
    “Es geht um Raul. Er hat mich wie jeden Freitag angerufen, und ich erwähnte, dass Miguel die ganze Nacht lang arbeiten müsse. Er fragte mich, ob ich Angst hätte allein im Haus, und ich sagte Ja. Ich wünschte, ich hätte gelogen, doch das hätte er sowieso gemerkt. Er sagte, dass er zu mir rüberkommen würde, bis Miguel nach Hause käme. Ich versuchte es ihm auszureden, doch er wollte nicht auf mich hören. Er ist jetzt auf dem Weg hierher.”
    Elizabeth seufzte. Die Farm zu verlassen, konnte fatale Folgen für Raul haben. “Wenn er angekommen ist, halten Sie ihn fest. Ich komme rüber, so schnell ich kann.”
    Elizabeth legte auf, griff nach ihrer Handtasche und dem Autoschlüssel und stürzte aus der Tür. Wenn Raul in unerlaubter Abwesenheit von Teen Vision aufgegriffen wurde, würde man ihn zurück in die Jugendstrafanstalt schicken. Das wollten weder Maria noch Elizabeth.
    Sie ging gerade auf den Eingang des Häuschens der Santiagos zu, als ein dunkelbrauner Jeep Cherokee neben ihrem Wagen hielt. Sie kniff die Lippen zusammen, als Zachary Harcourt ausstieg. Ihr Ärger lag im Widerstreit mit einem merkwürdigen Kribbeln in ihrem Bauch.
    Am Fuße der Treppe zur Veranda holte er sie ein. “Ich schätze, wir sind aus demselben Grund hier.”
    “Das nehme ich auch an. Raul?”
    Er nickte.
    “Ich bin nicht sicher, ob er noch hier ist. Ich nehme an, er wird auf der Farm vermisst.”
    “Seit dem Abendessen.”
    Sie blickte in die Richtung, doch das Gelände von Teen Vision war zu weit weg, um etwas zu erkennen. “Maria rief mich an, dass er kommen wollte. Ich hatte Angst, dass man ihn erwischen würde, wenn er wegläuft.”
    “Sam drückt erst einmal ein Auge zu. Doch ich muss Raul zurückbringen, bevor er die Geduld verliert. Lass uns nachsehen, ob er im Haus ist.”
    Elizabeth rührte sich nicht. “Es besteht kein Grund, dass du dir die Mühe machst. Wenn er hier ist, kann ich ihn hinaus zur Farm bringen.”
    “Tut mir leid. Dies ist ebenso mein Problem wie deines. Lass uns gehen.”
    Er gab ihr keine Gelegenheit zum Widerspruch, sondern ging die Treppe zur Veranda hoch, sodass sie ihm wohl oder übel folgte. Sie wollte, dass er ging, wollte ihm sagen, dass er seinen Abend mit Lisa nicht unterbrechen musste. Doch ob es ihr passte oder nicht – er hatte recht. Raul war bei Teen Vision ausgerissen, und das machte es

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