Der Duft der Rosen
ab, und Elizabeth blickte Zach fragend an.
“Lisa?”
“Lisa Doyle. Wir sehen uns manchmal, wenn ich übers Wochenende hier bin.”
Lisa Doyle.
Der Name ließ alle Farbe aus ihrem Gesicht weichen. Sie kannte Lisa Doyle. Ihre Feindschaft währte schon lange. “Du triffst dich mit Lisa Doyle?”
“Nicht wirklich. Wir sind nicht richtig zusammen, wenn du das meinst.”
Elizabeth erhob sich zitternd. Ihr Magen schien sich umzudrehen. “Nicht richtig zusammen? Du meinst, du schläfst nur mit ihr? Warum überrascht mich das nicht?” Schließlich war er Zachary Harcourt. In seiner Jugend hatte er Frauen wie Taschentücher gebraucht und weggeworfen. So würde sie sich nicht behandeln lassen.
Sie holte ihr Portemonnaie aus der Handtasche und warf einige Scheine auf den Tisch.
Zach griff danach und sprang auf. Er warf das Geld in ihre Richtung. “Ich habe dich zum Lunch eingeladen und, verdammt noch mal, ich gehöre Lisa genauso wenig wie du Carson.”
“Ich schlafe nicht mit Carson.” Sie übersah seine ausgestreckte Hand und wollte fortgehen, doch Zach ergriff sie am Arm.
“Versteh doch, ich habe das nicht richtig eingeschätzt. Das war eine spontane Einladung. Ich dachte nicht, dass es eine Rolle spielen würde. Es tut mir leid.”
Sie blickte ihn an, und etwas in ihr zog sich zusammen. “Welche Ironie. Mir ging es genauso.”
Sie hätte sich davon nicht aus der Ruhe bringen lassen sollen. Was machte es schon, dass Zach sich mit jemandem traf? Sie war mit Carson aus gewesen, oder? Und dies hatte nur ein netter Lunch sein sollen.
Doch Zach drängte schon seit zwei Wochen auf ein Date mit ihr und hatte mit keinem Wort erwähnt, dass er mit jemandem etwas hatte. Bei dem Gedanken, dass es sich dabei um Lisa Doyle handelte, stieg Übelkeit in ihr auf. Diese Frau hatte ihre Ehe zerstört.
Ihre Hände umklammerten das Lenkrad, als sie zurück ins Büro fuhr. Die Erinnerung an jenes Wochenende vor drei Jahren übermannte sie. Sie und Brian waren zum Klassentreffen nach San Pico gefahren. Er hatte sie gedrängt, gemeinsam hinzufahren. Vielleicht, weil sie Probleme in ihrer Ehe hatten. Brian arbeitete viel, sogar an den Wochenenden, und Elizabeth machte sich so ihre Gedanken.
Der Abend mit den alten Freunden war großartig. Brian bemühte sich wie seit Monaten nicht mehr. Sie sprach mit Gwen und ihrem Mann und tanzte mit einigen ihrer alten Klassenkameraden. Sie bemerkte es nicht einmal, dass Brian sich davonstahl.
Dann machte die Band eine Pause, und sie konnte ihn nicht finden. Er hatte einiges getrunken. Sie befürchtete, dass er zurück zum Haus ihrer Schwester gefahren war, bei der sie übernachteten. Besorgt lief sie hinaus auf den Parkplatz, um ihn zu suchen. Dort bemerkte sie den Lexus – und dass er sich bewegte, ständig auf- und abfederte.
Als sie auf den Wagen zuging, zitterten ihr die Knie, und ihr Herz schlug bis zum Hals. Eine böse Vorahnung schnürte ihr die Kehle zu.
Der Wagen parkte unter einer großen Straßenlaterne. Als sie ihn erreichte, sah sie zwei Menschen auf der cremefarbenen Lederrückbank. Brian und Lisa Doyle. Sie war eines der beliebtesten Mädchen aus Elizabeths Klasse gewesen. Brians Hose hing auf seinen Knien, Lisas Rock war bis zur Hüfte nach oben verrutscht.
Einige Sekunden lang konnte Elizabeth sie einfach nur anstarren. Sie hörte das Aneinanderklatschen der Körper, das Stöhnen und Seufzen.
“Das ist gut, Baby”, sagte Brian. “Komm für mich.”
Ein Wimmern stieg in Elizabeths Kehle auf. Sie wirbelte herum und rannte zurück in die Cafeteria, wo das Klassentreffen stattfand. Offenbar hatte er das Klackern ihrer Absätze auf dem Pflaster gehört, denn die Autotür wurde aufgerissen.
“Elizabeth!”, drang Brians Stimme an ihr Ohr. “Elizabeth, warte, so warte doch!”
Doch sie stürmte weiter, riss die Eingangstür auf und rannte in Richtung der Damentoiletten. Sie wollte sich verstecken. Sie brauchte Zeit, um sich von dem Schock zu erholen. Um zu überlegen, was sie tun sollte.
Schließlich kam Gwen herein und half ihr, ihr tränenüberströmtes Gesicht wieder einigermaßen präsentabel herzurichten. Offenbar hatte Brian irgendeine Geschichte von einem Missverständnis erfunden, und Gwen gab vor, sie zu glauben. Elizabeth aber kannte die Wahrheit. Brian hatte sie die ganze Zeit betrogen, wie sie es vermutet hatte. Ihre Ehe war vorbei.
Doch das Bild ihres Mannes, wie er auf der Rückbank ihres Wagens mit Lisa Doyle Sex hatte, hatte sich für immer in
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