Der Duft der Rosen
ebenso zu Zachs Problem wie zu ihrem.
Er klopfte nachdrücklich an die Tür, und Maria öffnete nach wenigen Sekunden. Sie schaut überrascht, als sie neben Elizabeth einen Mann erblickte, den sie nicht kannte.
“Das ist in Ordnung”, sagte Elizabeth. “Das hier ist Zachary Harcourt. Er will Raul zurück zur Farm bringen.”
Offenbar unschlüssig, ob sie die Anwesenheit ihres Bruders zugeben sollte, blickte Maria sich um.
“Raul wird keine Schwierigkeiten bekommen”, beruhigte Zach sie. “Noch nicht. Aus diesem Grund bin ich hier – um sicherzustellen, dass er zurück ist, bevor er welche bekommt.”
Maria gab den Weg frei. “Er ist hier.”
Zach ließ Elizabeth vorangehen. Als sie das Wohnzimmer betrat, erblickte sie Raul auf dem Sofa. Er sprang sofort auf die Füße, und Elizabeth bemerkte die Streitlust in seiner Miene. Diesen Ausdruck kannte sie, und ihn jetzt zu sehen verhieß nichts Gutes.
“Meine Schwester ist verängstigt. Ich lasse sie nicht allein in diesem Haus.”
Bevor sie antworten konnte, ergriff Zach das Wort: “Wenn du heute Nacht nicht mit mir zurückgehst, Raul, musst du wieder in die Jugendstrafanstalt. Du kannst deine Schwester nicht beschützen, wenn du dort eingesperrt bist.”
Die dunklen Augen des Jungen irrten von Zach zu Elizabeth, und sie spürte seinen inneren Aufruhr. “Ich muss bleiben. Sie ist meine Schwester, und sie hat Angst.”
“Du kannst nicht bleiben!” Maria schrie beinahe. “Dies ist die Chance, auf die du immer gewartet hast. Du musst zurückgehen, bevor es zu spät ist!”
Raul schüttelte nur den Kopf.
Elizabeth blickte zwischen den beiden Geschwistern hin und her und konzentrierte sich dann schließlich auf Raul. “Keine Sorge, Raul. Ich bleibe bei Maria.” Während sie das sagte, kam ihr der Gedanke, dass dies tatsächlich eine gute Idee war. Wenn heute Nacht nichts in dem Haus geschah, würde das Mädchen vielleicht die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass ihr Geist gar nicht existierte, und die Sitzungen mit Dr. James wieder aufnehmen. “Wenn Maria das recht ist.”
“Sie müssen nicht bleiben”, sagte Maria. “Ich komme auch allein gut zurecht.”
“Ihr Bruder befürchtet, dass Sie Angst haben. Wenn ich bleibe, werden Sie die nicht haben.”
Maria schluckte und blickte nervös zur offenen Schlafzimmertür. “Ich habe meine Freundin Isabel angerufen, aber sie … sie erwartet Besuch heute Nacht. Ich hätte Raul nichts sagen sollen.”
“Es macht mir nichts aus, bei Ihnen zu bleiben, Maria. Wirklich.”
Raul starrte sie an, und sein ganzer Mut fiel in sich zusammen wie ein Ballon, den man mit der Nadel angepikst hatte. “Sie würden bei ihr bleiben?”
“Ich denke, das ist eine gute Idee. Meinst du nicht auch?” Sie rang sich ein Lächeln ab. “Vielleicht bekomme ich Marias Geist zu Gesicht.”
Maria blickte zur ihr auf, und Hoffnung glänzte in ihren nachtschwarzen Augen. “
Sí
, vielleicht sehen Sie sie. Dann werden Sie mich nicht mehr für verrückt halten.”
“Ich halte Sie nicht für verrückt, und auch Dr. James tut das nicht.” Sie hielt an sich, um keine weitere fruchtlose Diskussion über Angstneurosen zu führen. “Doch wenn ich Ihren Geist sehen würde, wäre das natürlich etwas anderes.”
Maria wandte sich an Zach. “Glauben Sie an Geister?”
Einer seiner Mundwinkel bog sich leicht nach oben. “Wenn ich einen sähe, würde ich vermutlich dran glauben.”
Sehr diplomatisch, dachte Elizabeth mit einem inneren Lächeln. Vielleicht verfügte er doch über das Feingefühl, das ein guter Anwalt brauchte.
“Vielleicht wird Miss Conners heute Nacht einen sehen”, sagte Maria.
Sein Mund verzog sich noch weiter. Was für ein anziehender Mund. Eine gänzlich unerwünschte Wärme breitete sich in ihrem Bauch aus.
“Vielleicht wird sie das.” Zach blickte hinüber zu Raul. “Es ist Zeit für uns, zu gehen.”
Der Junge ließ den Kopf hängen und nickte.
“Steig schon mal in den Wagen. Ich bin gleich da.”
“Es tut mir leid, dass ich so viel Ärger verursacht habe.”
“Ist schon in Ordnung. Du wolltest deine Familie beschützen. Das kann ich verstehen. Wir müssen das Problem nur grundsätzlich lösen, damit du das nicht wieder tun musst.” Raul ging zur Tür, und Zach warf Elizabeth einen bedeutungsvollen Blick zu. “Kann ich dich kurz sprechen?”
Ihr wäre es lieber gewesen, wenn er einfach gegangen wäre, doch er machte ebenso seinen Job wie sie ihren. Als sie sich zu ihm auf die Veranda
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