Der Duft der Rosen
mein Liebesleben? Immer fragst du, mit wem ich schlafe.”
Er legte den Rest seines Hamburgers auf den Teller zurück. “Mit wem schläfst du denn?”
“Das geht dich einen feuchten Kehricht an!” Elizabeth knüllte ihre Serviette zusammen, schob den Stuhl zurück und erhob sich.
Zach stand ebenfalls auf. “Warte einen Moment. Es tut mir leid. Ich wollte nur wissen, ob du mit jemandem zusammen bist.”
“Bin ich nicht. Zufrieden?”
Er grinste. “Ja, das bin ich.”
Als die Leute anfingen, sie anzustarren, setzten sie sich wieder hin.
“Wo waren wir?”, fragte er. “Abgesehen davon, dass du im Moment im Zölibat lebst.”
Dieser Mann war wirklich unmöglich! Sie hatte keine Ahnung, warum sie sich dennoch ein Lächeln verkneifen musste. “Wir sprachen über Maria Santiago, und ich habe schon mehr gesagt, als ich sollte.”
“Sie ist nicht deine Patientin, oder?”
“Nein. Nicht offiziell. Sie bat mich, als Freundin an ihren Sitzungen mit Dr. James teilzunehmen.”
“Dann sehe ich da kein Problem. Iss deine Pommes. Sie werden kalt.”
Sie nahm eine und dippte sie in den Ketchup auf ihrem Teller. “Maria will nicht weiter zu Dr. James gehen.”
“Ich denke, das kann ich verstehen.” Zach salzte seine Pommes kräftig nach, warf eine in den Mund und kaute mit offensichtlichem Vergnügen. “Raul musste Maria versprechen, mit Miguel nicht über das zu sprechen, was im Haus passiert. Das Mädchen ist überzeugt, dass der Geist echt ist.”
“Warum hat Raul dir das alles erzählt?”
Zach zuckte die Achseln. “Wir haben uns einfach unterhalten. Ich komme an den Wochenenden oft hierher. Mit den Jungs zu arbeiten gibt mir die Gelegenheit, sie kennenzulernen, sie zu ermutigen. Wir setzen uns regelmäßig zusammen, um über die Risiken von Drogen- und Alkoholmissbrauch zu reden. Ich erzähle ihnen von meiner Vergangenheit und dass man sein Leben ändern kann, wenn man es nur genug will. Übrigens glaube ich, dass du recht hast mit Raul. Er scheint wirklich ein guter Junge zu sein.”
“Und er hat dir von sich aus von seiner Schwester erzählt?”
Er nickte und schluckte ein paar Pommes mit Ketchup herunter. “Ja. Er macht sich wirklich Sorgen um sie.”
“Was hat er von dem Geist erzählt?”
“Er sagt, dass er ihr glaubt. Deswegen hat er auch mit mir darüber gesprochen. Er weiß, dass ich Rechtsanwalt bin. Raul wollte, dass ich mit meinem Bruder spreche, damit er ein anderes Haus für Miguel und Maria findet.”
“Das glaube ich nicht! Sie will tatsächlich aus dem Haus ausziehen?”
“Offenbar. Was auch immer da vor sich geht – mein Bruder wird sicher keinen Finger krumm machen, nur weil einer seiner Arbeiter an Geister glaubt.”
Ein Schatten fiel auf den Tisch. Elizabeth blickte hoch, als sich ein großer blonder Mann näherte, und das frühere Schuldgefühl erfasste sie wieder.
“Wenn man vom Teufel spricht”, sagte Zach, dessen Miene sich verdüsterte.
Carson trat neben Elizabeth. Sein Gesicht zeigte nicht den Anflug eines Lächelns. “Ich dachte, du hättest mehr Stil”, sagte er, was sie erröten ließ.
Zach sprang auf, eine Hand unbewusst zur Faust geballt. “Lass sie in Ruhe, Carson.”
Wenn Elizabeth je den Beweis gebraucht hätte, dass der Mann im Gefängnis gesessen hatte, so sah sie es nun an seinem Gesicht. Es war hart, kalt, gefährlich.
“Sie musste mit mir einen ihrer Fälle besprechen”, sagte Zach. “Es geht um einen Jungen von Teen Vision. Darum hat sie eingewilligt, mit mir zu Mittag zu essen.”
Carsons missbilligender Blick richtete sich auf sie. “Stimmt das?”
Elizabeth verzog keine Miene, auch wenn es ihr schwerfiel. “Es spielt keine Rolle, warum ich hier bin. Ich kann essen gehen, mit wem ich will, Carson. Auch mit deinem Bruder. Nur weil wir zwei Abende miteinander aus waren, hast du mir nicht vorzuschreiben, was ich zu tun habe.”
Carson presste die Zähne aufeinander.
Zach schien überrascht, dass sie sich nicht mit der von ihm erdachten Halbwahrheit aus der Affäre zog. Sie brauchte seinen Schutz nicht. Es war ihr nicht wirklich wichtig, was Carson dachte.
Der rang sich ein Lächeln ab. “Das ist vermutlich richtig.” Sein Blick fiel auf Zach. “Wie geht es Lisa?” Sarkastische Schärfe lag in seiner Stimme, und Zachs Augen verdunkelten sich vor Wut.
“Keine Ahnung. Ich habe sie seit letzter Woche nicht mehr gesehen.”
“Wenn ich ihr zufällig begegne, werde ich ihr Grüße von dir ausrichten.” Carson wandte sich
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