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Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Parkplätze im staubigen Parkbereich.
    “Wir sind da.” Sie lächelte Raul an, der aus dem Fenster zu der Gruppe junger Männer schaute, die auf dem Feld arbeiteten. In der Ferne wirbelte ein Traktor eine Staubwolke auf, und auf einem Hügel standen Milchkühe, die auf das Abendmelken warteten.
    Raul wirkte nervös und jünger als seine siebzehn Jahre, als er die Beifahrertür öffnete und in die Nachmittagshitze hinauskletterte. Sam Marston, der Direktor von Teen Vision, kam vom Haus aus auf sie zu.
    Sam war durchschnittlich groß und normal gebaut. Ein Mann in den frühen Vierzigern, der rasch eine Glatze bekommen hatte. Die spärlichen Resthaare trug er rasiert. Er sprach leise, strahlte aber dennoch eine gewisse Autorität aus. Er winkte zur Begrüßung, während er auf sie zukam.
    “Willkommen bei Teen Vision.”
    “Danke.” Sie war Sam Marston bereits begegnet, seit sie in die Stadt zurückgezogen war, und kannte seine bemerkenswerte Arbeit mit straffälligen Jugendlichen. “Ich weiß, dass Ihre Zeit begrenzt ist. Für einen offiziellen Rundgang kann ich ja später noch einmal kommen.”
    Er verstand, was sie sagen wollte. Dass er nämlich die Zeit mit Raul verbringen sollte. “Sie sind jederzeit willkommen”, erwiderte er lächelnd und wandte seine Aufmerksamkeit dem Jungen zu. “Du musst Raul Perez sein.”
    “Ja, Sir.”
    “Ich bin Sam Marston. Lass mich dich ein wenig herumführen, und ich erzähle dir dabei ein bisschen über Teen Vision.” Ohne Rauls alarmierten Gesichtsausdruck zu beachten, legte Sam ihm eine Hand auf den Rücken und schob ihn leicht vorwärts.
    Elizabeth beobachtete, wie die beiden sich entfernten, und lächelte. Sie betete darum, dass Raul dem Ort eine Chance geben und die Farm seine Rettung würde, so wie sie das schon für viele andere Jungen gewesen war.
    Als sie in den Schatten eines Obstbaumes wechselte, von wo aus sie die Jungen auf dem Feld beobachten und auf Sam warten wollte, erblickte sie einen weiteren Wagen, einen dunkelbraunen Jeep Cherokee, der durch das Tor fuhr und direkt neben ihrem Wagen hielt.
    Ein großer schlanker Mann in ausgeblichenen Jeans und einem dunkelblauen T-Shirt stieg aus. Sein Haar war sehr dunkel und seine Haut tief gebräunt. Er hatte breite Schultern, schmale Hüften und einen flachen Bauch. Als er auf sie zukam, erkannte sie den Teen-Vision-Slogan, der in weißen Buchstaben auf seinem T-Shirt prangte:
Nur du kannst deine Träume wahr werden lassen.
Die kurzen Ärmel gaben den Blick auf seinen kräftigen Bizeps frei.
    Dennoch konnte sie sich nicht vorstellen, dass er als Berater auf der Farm arbeitete. Sein Haarschnitt wirkte zu teuer, sein ausgreifender Schritte zu entschieden, wenn nicht gar aggressiv. Sogar der Schnitt seiner Jeans kündete von Stil und Geld. Elizabeth musterte ihn von ihrem Platz unter dem Baum aus. Obwohl er eine Sonnenbrille trug und sie sein Gesicht nicht erkennen konnte, kam er ihr doch irgendwie bekannt vor.
    Sie fragte sich, wo sie ihm schon begegnet sein könnte. Wenn es so war, würde sie sich mit Sicherheit an ihn erinnern. Er ging an ihr vorbei, als ob sie gar nicht da wäre, den Blick unverwandt nach vorn gerichtet. Sein Ziel war die halb fertige Scheune, wo mehrere ältere Jungen eifrig herumhämmerten. Der dunkelhaarige Mann ging zu ihnen und begann ein Gespräch. Wenige Minuten später streifte er einen Werkzeuggürtel über und machte sich an die Arbeit.
    Elizabeth sah ihm eine Weile zu. Offensichtlich verstand er etwas von dem, was er da tat. Sie fragte sich noch immer, wer er war. Sie wollte sich nach ihm erkundigen, doch als Sam und Raul wieder zurückkamen, glühte das Gesicht des Jungen, und er lächelte so strahlend, dass sie ihr Vorhaben vergaß.
    “Du wirst es also tun?”, fragte sie und strahlte ihn an.
    Er nickte. “Sam sagt, dass er mir dabei helfen wird, herauszufinden, welche Arbeit mir am meisten liegt. Er sagt, ich darf das tun, was mich am meisten interessiert.”
    “Oh Raul, das ist ja wunderbar!” Sie hätte ihn gern umarmt, doch sie musste professionell bleiben, und außerdem wäre es ihm vermutlich nur peinlich gewesen. “Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mich das freut.”
    “Er kann am Samstag hier einziehen”, sagte Sam. “Wir helfen ihm mit dem ganzen Papierkram, der notwendig ist.” Formell gesehen stand Raul noch bis zum nächsten Jahr unter Vormundschaft des Jugendamtes, und die Papiere würden die entsprechenden Stellen durchlaufen müssen.
    “Das klingt

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