Der Duft der Rosen
essen vielleicht eine Pizza. Du musst mich nicht einmal hereinbitten, wenn ich dich nach Hause bringe. Was meinst du?”
War das tatsächlich Zachary Harcourt? Als Jugendlicher war er ziemlich aufdringlich gewesen, immer sollte alles nach seinem Kopf gehen. Aber vielleicht wollte er das noch immer, nur auf eine andere Art und Weise. Wie auch immer, sie wollte ihn sehen, obwohl sie wusste, dass sie es nicht sollte.
“Na gut. Ich schätze, ins Kino zu gehen, ist sicher genug.”
“Hey, gibt es noch das alte Autokino in der Crest Lane?”
“Was?”
“Nur ein Scherz.”
Sie lächelte. “Du bist unmöglich. Wann?”
Sie hörte ihn kichern. “Das Kino fängt vermutlich um sieben an. Such irgendetwas für uns raus, und ich versuche, um sechs da zu sein. Ich rufe dich an, falls ich im Verkehr stecken bleibe.”
Elizabeth legte in dem Moment auf, als die Gegensprechanlage ertönte. “Ihre nächste Patientin ist da”, sagte Terry Lane.
“Schicken Sie sie rein.” Elizabeth strich die Jacke ihres weißen Leinenkostüms glatt. Sie war entschlossen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren und nicht darüber nachzugrübeln, ob es falsch war, sich auf eine weiteres Date mit Zach einzulassen.
Die Gegensprechanlage auf Zachs großem Glasschreibtisch summte, und die Stimme seiner Sekretärin ertönte. “Sie haben einen Anruf, Zach. Es ist Ihr Bruder.”
So viel dazu, dass Carson nichts erfahren hat.
Er drückte auf den Sprecherknopf, statt den Hörer aufzunehmen, weil er einfach ein bisschen Distanz wahren wollte.
“Carson. Gut, dass du anrufst.”
“Leck mich. Was zur Hölle glaubst du, tust du da?”
“Ich weiß nicht. Warum sagst du es mir nicht?”
“Oh ja, das werde ich. Du hast Elizabeth Conners gesagt, sie könnte das Haus der Santiagos untersuchen lassen. Du hattest keinerlei Recht dazu, Zach.”
“Und wenn ich das getan habe? Was zur Hölle kümmert dich das? Sie haben nichts gefunden an dem Haus. Tatsächlich sagten sie, dass es in bestem Zustand sei. Du solltest dich freuen.”
Am anderen Ende herrschte Schweigen. “Es gefällt mir nicht, das ist alles. Ich habe es ihr abgeschlagen, also ist sie zu dir gerannt. Du hast überhaupt nichts zu sagen auf der Farm.”
“Es war keine große Sache, oder? Du musstest keinen Cent ausgeben. Liz ist glücklich, und vielleicht kann Maria Santiago nun ein bisschen besser schlafen.”
“Es gefällt mir immer noch nicht. Halt dich raus aus allem, was Harcourt Farms betrifft.”
“Ich habe nie versucht, dir in deine Entscheidungen reinzureden, Carson. Aber denk bitte an eins: Ich bin Anwalt, und zwar ein guter. Wenn ich auf Harcourt Farms mitbestimmen will, werde ich einen Weg finden, das durchzusetzen.”
“Droh mir nicht, Zach.”
“Das ist eine Tatsache, keine Drohung. Zu deinem Glück will ich kein bisschen mit der Farm zu tun haben. Wollte ich nie. Sieh einfach nur zu, dass du Daddys Anteil vom Gewinn auf sein Konto packst, und ich bin glücklich.”
Carson grunzte statt einer Antwort und legte auf. Zachs Gedanken kehrten wieder dahin zurück, wo sie vor dem Anruf seines Bruders stehen geblieben waren: bei Liz Conners.
Sie war bereit, noch einmal mit ihm auszugehen. In gewisser Weise hatte ihn das überrascht. Er hatte sie fast vergrault, als er sie gedrängt hatte, mit ihm ins Bett zu gehen. Das hatte er nicht gewollt. Liz war wohl in puncto Sex nicht sehr erfahren. Und sie war schon scheu genug, was ihn betraf. Irgendwie hatte er einfach die Kontrolle verloren.
Das geschah nicht oft. Dass es mit Liz passiert war, zeigte ihm nur, wie sehr er sie begehrte.
Und sie begehrte ihn auch, das wusste er jetzt. Liz war eine sinnliche Frau. Sie wusste es nur nicht. Zach würde nichts lieber tun, als das Feuer in ihr zu erwecken, das er sogar schon damals in der Highschool-Zeit in ihr gespürt hatte. Doch sie hatte gemeint, was sie gesagt hatte. Er würde sie nicht bedrängen, nicht noch einmal. Liz war eine Frau, die es wert war, auf sie zu warten.
Dieses Mal würde er die Dinge langsam angehen.
Maria rief Elizabeth am Freitagmorgen im Büro an. Terry war noch nicht da und der Empfangstresen verwaist, sodass Elizabeth selber abnahm. Sie erkannte Marias Stimme sofort, obwohl sie hoch und kreischend klang, als stünde die Frau am Rande der Hysterie.
“Elizabeth,
Dios mio
, Gott sei dank sind Sie da.”
“Beruhigen Sie sich, Maria. Was ist los?”
“Sie … sie war letzte Nacht wieder da. Die Erscheinung. Sie war in meinem Haus.”
Elizabeth
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