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Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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ignorierte den leichten Schauer, der sie bei der Erinnerung an die furchterregende Nacht in dem gelben kleinen Haus überlief. Dennoch, dort konnte kein Geist sein. Sie glaubte nicht an Geister.
    “War Miguel da, als sie kam?”
    “Er schlief. Ich versuchte ihn zu wecken, schaffte es aber nicht. Es war genauso wie vorher, nur dass ich sie diesmal besser sah. Sie sagte, dass ich das Haus verlassen sollte. Sie sagte, sie würden … sie sagte, sie würden das Baby töten, wenn ich bliebe.”
    “Maria, hören Sie zu. Wir werden herausbekommen, was das zu bedeuten hat.”
    Maria begann zu weinen. “Señor Harcourt schickt all seine Aufseher zur Farmer-Messe in Tulare. Miguel wird zwei Nächte fort sein. Ich soll bei Lupe Garcia schlafen. Sie ist die Frau von Chico, einem anderen Vorarbeiter. Ich will dort nicht hin. Sie denken alle, ich bin
loco
und benehme mich wie ein Kind.” Sie schluchzte ins Telefon.
    “Weinen Sie nicht, Maria, bitte. Wann wird Miguel fort sein?”
    “Morgen Abend und Sonntag.”
    “Also gut. Sie werden zu Lupe Garcia gehen, und in der Zwischenzeit … in der Zwischenzeit werde ich herausbekommen, was im Haus eigentlich vor sich geht.”
    Maria zischte überrascht. “Sie wollen doch nicht … Sie wollen doch nicht allein dort bleiben, oder?”
    Der Gedanke hatte nur in ihrem Hinterkopf geschlummert. Nun schien er eine gute Idee.
Irgendwie.
    “Doch, das will ich. Ich werde herausfinden, was dort geschieht. Ich denke, das ist das Beste.”
    “Aber Sie sollten dort nicht allein bleiben. Es ist nicht sicher.”
    “Ich habe keine Angst vor Geistern, Maria. Mir wird nichts passieren.”
    “Ich glaube nicht, dass …”
    “Irgendjemand muss es tun. Wir müssen herausfinden, was dort vor sich geht.”
    Marias Stimme bebte. “Sie haben recht, aber ich habe dennoch Angst.”
    “Es kommt alles in Ordnung.” Elizabeth legte auf und schmiedete ihren Plan.
    Morgen früh würde sie zu Maria fahren und dafür sorgen, dass sie einen Schlüssel bekam, um abends ins Haus zu gelangen. Sie besaß einen Revolver. Aufgrund ihrer Arbeit durfte sie ihn sogar bei sich führen, auch wenn sie das noch nie getan hatte. Morgen Abend würde sie die Waffe für alle Fälle mitnehmen. Vielleicht spielte ihnen jemand einen schrecklichen Streich, oder vielleicht wollte wer auch immer der Familie schaden. Unter Umständen brauchte sie die Waffe, um sich zu verteidigen.
    Vielleicht waren in den Wänden auch irgendwelche Kabel versteckt, die die Inspektoren übersehen hatten. Falls jemand die merkwürdigen Ereignisse durch Manipulation herbeiführte, würde sie bereit sein.
    Sie arbeitete den ganzen Tag hart. Ihre Gedanken hüpften von ihren Patienten zu der Aufgabe, der sie sich morgen Nacht stellen wollte. Auf eine gewisse Weise war es aufregend. Vielleicht spukte es dort ja wirklich!
    Sie lachte bei dem Gedanken. Irgendetwas ging dort vor sich, doch sie bezweifelte, dass der Ort von einem Geist heimgesucht wurde.
    Um fünf machte sie Schluss und verließ das Büro. Ihre Gedanken waren nun bei Zach und bei dem Abend, der vor ihr lag. Die ganze Woche hatte sie versucht, nicht an ihn zu denken, und wenig Erfolg damit gehabt. Und es gelang ihr einfach nicht, das Bild der Femme fatale heraufzubeschwören, für die Zach sie offensichtlich hielt.
    Doch als es auf sechs zuging, war sie aufgeregt, und sie wurde mit jeder Minute ruheloser. Sie hatte einen Film ausgesucht, fühlte sich aber nicht mehr in der Stimmung dafür. Als Zach anrief, dass er sich eine halbe Stunde verspäten würde, ertappte sie sich dabei, dass sie im Apartment hin und her lief und an ihn dachte, sich seine Küsse und Berührungen in Erinnerung rief und auch sein Versprechen.
    Ich könnte dir diese Dinge beibringen. Alles, was du lernen möchtest. Wir könnten alles tun, was du dir vorstellst.
    Ihr wurde flau. Verlangen überflutete sie, und ihre Brustwarzen richteten sich auf. Es war lächerlich.
    Oder nicht?
    Schließlich war sie eine Frau wie jede andere auch. Sie hatte die gleichen Wünsche und Bedürfnisse.
    Als Zach schließlich an die Tür klopfte, waren ihre Brüste schwer und ihre Haut prickelte erwartungsvoll, wie sie das noch nie erlebt hatte. Ihre Hand zitterte, als sie die Tür öffnete.
    “Hallo, Zach.” Ihre Stimme klang heiser und fremd, als ob sie einer anderen Frau gehörte.
    Zachs warme braune Augen verdunkelten sich sofort. Er muss einen guten Instinkt haben, dachte sie, eine Fähigkeit, ihre Gedanken zu lesen.
    “Hallo, Liz.”

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