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Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Freunden und beantwortete Zachs Fragen. Teilweise auf Spanisch erzählte er Zach, dass Juans Frau ihm im Laufe der Jahre mehrere Kinder gebar. Sechs, soweit er sich erinnern konnte, doch alle waren zur Welt gekommen, bevor das Paar in das graue Haus zog.
    “Mein Vater erwähnte etwas davon, dass Señora Espinoza ein Kind verloren hat”, sagte Zach und lenkte damit auf das eigentliche Thema seiner Befragung. “Erinnern Sie sich daran?”
    Mariano runzelte die Stirn, wobei sich die Falten in seinem wettergegerbten Gesicht tiefer in die nussbraune Haut gruben. “

, daran erinnere mich. Sie erwartete ihr siebtes Kind, als Juan zum Vorarbeiter ernannt wurde und mit seiner Familie in das Haus zog.”
    “Was ist passiert?”
    Mariano schüttelte den Kopf, wobei sein langes graues Haar hin und her schwang. “Sie wurde krank oder so etwas. Sie verlor das Kind, und wenige Monate später zogen sie fort. Es tat mir leid, dass sie fortgingen.”
    “Wissen Sie noch, in welchem Jahr das war?”
    “Die Familie zog im Herbst 1962 fort. Ich erinnere mich daran, weil ich bei der Suche nach einem Ersatz für Juan helfen musste. Das war nicht einfach.”
    Zach nahm einen großen Schluck Bier und stellte die kalte Flasche ab. Er fragte sich, ob Señora Espinoza denselben Geist gesehen hatte wie Maria. Ob sie vielleicht die gleiche fatale Warnung erhalten und ihr keine Beachtung geschenkt hatte.
    Er schob den Stuhl zurück und erhob sich. “Vielen Dank, Mariano. Sie waren eine große Hilfe.”
    Der alte Mann grinste. “Es ist schön, über alte Zeiten zu plaudern.”
    Zach nickte nur. Vielleicht war es schön für Mariano, doch sein Magen verkrampfte sich angesichts der Neuigkeiten.
    Señora Espinoza hatte sechs Kinder zur Welt gebracht, bevor sie in das alte graue Haus zog. Das siebte Baby verlor sie, und kurz danach zog die Familie fort.
    Vielleicht war es nur ein Zufall.
    Doch Zach spürte, dass dem nicht so war.
    Die Fahrt durch das San Joaquin Valley dauert etwas mehr als drei Stunden. Fresno war wie die meisten kleineren Städte im Tal: staubig, flach und ausgedehnt. Nur die Innenstadt selbst war größer. Es gab mehrstöckige Gebäude, und etliche Freeways brachten den Verkehr vom einen zum anderen Ende der Stadt. Auf dem Farmland in der Umgebung wurden mehr Wein und Obst als Baumwolle angebaut.
    Auf dem Beifahrersitz zurückgelehnt, betrachtete Elizabeth die vorbeiziehende Landschaft eher teilnahmslos. Ihre Gedanken waren bei Zach und dem gestrigen Gespräch mit Gwen.
    Obwohl sie versucht hatte, Gwens Warnung zu ignorieren, und ihr dies bis zu Zachs Ankunft am späten Abend auch weitgehend gelungen war, saßen ihr die Worte ihrer Freundin wie ein giftiger Stachel im Fleisch. Als sie einen Blick zu Zach hinüberwarf, musste sie unwillkürlich daran denken, dass er immer ein einsamer Wolf gewesen war und es auch immer bleiben würde.
    Es war dumm gewesen, sich mit ihm einzulassen, das wusste sie. Und das Bedürfnis fortzulaufen, wurde immer stärker. Oder zumindest der Wunsch, die Mauer wieder aufzubauen, die sie einst zwischen ihnen errichtet hatte.
    Das würde sie auch tun, sagte sie sich, doch nicht heute. Heute brauchte sie Zachs Hilfe. Sie musste eine verängstigte junge Frau beschützen und einen Mörder entlarven. Vielleicht würden sie heute die Antwort auf das Rätsel des Hauses finden.
    Unruhig rutschte sie auf dem Sitz hin und her, als sich die Umrisse von Fresno in einer Wolke von Rauch und Dunst abzeichneten. Zach fuhr vom Freeway hinunter und steuerte den Wagen durch die Stadt zur E Street. Dort befand sich die
Fresno Bee
, die regionale Tageszeitung.
    Es war heiß wie immer. Die Augusthitze drang in den Wagen, als sie auf dem Parkplatz die Türen öffneten. Beide schwiegen, während sie in das Gebäude und zum Empfangstresen gingen.
    “Kann ich Ihnen helfen?”, fragte eine ältere, beleibte Frau mit mindestens einem Doppelkinn und einer Miene, die keinen Zweifel daran ließ, dass sie sich in ihrem Job schon seit Jahren gründlich langweilte.
    “Wir möchten gern einen Blick in Ihre alten Ausgaben werfen”, antwortete Elizabeth und wartete mit der gleichen Begründung auf wie schon in San Pico.
    Die Frau nickte. “Ich lasse jemanden kommen, der Sie ins Archiv führt.”
    Sie verbrachten den Großteil des Vormittags damit, jeden einzelnen Artikel über Hector und Consuela Martinez zu lesen und auszudrucken – von dem Tag an, als die Entführung von Holly Ives bekannt wurde, über die Verhaftung des

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