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Der Duft der roten Akazie

Der Duft der roten Akazie

Titel: Der Duft der roten Akazie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaye Dobbie
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Idiot«, wies einer seiner Kameraden ihn zurecht. »Moggs zieht uns die Hammelbeine lang, wenn er mitkriegt, dass wir mit den Gefangenen plaudern.«
    Beklommenes Schweigen entstand. Kurz darauf kehrte Lieutenant Moggs zurück. Seine Miene war zwar finster, aber in seinen Augen stand ein triumphierendes Funkeln, das Ella ängstigte. »Er lebt«, verkündete er ohne Einleitung. »Zufällig hat er gerade einen Hausbesuch gemacht und kam soeben wieder. Wenn er im Haus gewesen wäre, hätten die Flammen ihn eingeschlossen, und er wäre verbrannt.«
    Adam verzog keine Miene, obwohl Moggs ihn forschend musterte. »Kann ich gehen?«, fragte er ruhig.
    Aber Moggs schüttelte langsam den Kopf. »Finden Sie nicht, dass der Brand Ihnen sehr gelegen gekommen ist?«
    Adam zuckte die Achseln. »Was habe ich mit dem Feuer zu tun? Warum sollte ich Doktor Rawlins das Haus anstecken? Ich kenne den Mann nur, weil er Mrs Seaton behandelt hat.«
    Lieutenant Moggs machte einen Schritt auf ihn zu. »Sie sind ein Lügner!«, brüllte er und näherte sein Gesicht drohend dem von Adam. »Ich werde Sie wegen versuchten Mordes an Rawlins sowie Raub und Mord in diesem Gasthof vor Gericht bringen.«
    Ella fuhr zusammen, aber Adam regte keinen Muskel. Seine Gelassenheit wies auf langjährige Übung hin. »Als der Brand ausbrach, war ich bei Mrs Seaton, was Sie selbst und ein halbes Dutzend Polizisten beschwören können. Vor unserer Ankunft in Sawpit Gully bin ich auf dem Weg von Melbourne nach Bendigo gewesen. Und davor war ich in Kalifornien. Ich habe noch nie jemanden beraubt oder ermordet.«
    Moggs wusste, dass die Beweislage dürftig war, das merkte Ella ihm an. Doch da Adams Schuld für ihn feststand, schien er nicht bereit, einen Rückzieher zu machen. Ella erkannte entsetzt, dass Moggs zu den Leuten gehörte, die niemals von einem einmal beschrittenen Weg abwichen.
    »Holen Sie Doktor Rawlins«, befahl er, ohne den Blick von Adam abzuwenden. Die Polizisten sahen einander an. Dann schlüpfte einer hinaus.
    »Führen Sie Ihre Vernehmungen immer in den Schlafzimmern von Damen durch?«, spöttelte Adam.
    Moggs holte aus und versetzte Adam lässig einen kräftigen Magenschwinger, sodass diesem vor Schreck und Schmerz die Luft wegblieb und er sich vornüberkrümmte. Moggs betrachtete ihn eine Weile. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Adam in absehbarer Zeit keinen Mucks mehr von sich geben würde, wandte er sich zu Ella um.
    Sie wusste, dass sie vor Entsetzen erbleicht war, was ihn zu amüsieren schien. »Ich führe meine Vernehmungen dort durch, wo es sein muss«, beantwortete er Adams Frage. »Man kann sich die Örtlichkeiten nicht immer aussuchen – ebenso wenig wie seine Begleiter.« Er verzog verächtlich den Mund.
    Der Polizist kehrte zurück, gefolgt von Doktor Rawlins. Der kleine Mann wirkte ziemlich zerzaust. Seine Kleider waren zerknittert, er roch nach Qualm, und ein Rußschmierer zierte seine rundliche Wange. Aber zumindest war er unversehrt. Er sah sich im Zimmer um, und sein Blick fiel kurz auf Ella im Bett und auf Adam, der sich immer noch zusammenkrümmte. Dann musterte er seine Stiefel. Allerdings hatte dieser eine Blick gereicht, um Ella zu zeigen, dass er Todesängste ausstand.
    »Doktor Rawlins«, sprach Moggs ihn freundlich an. »Ich weiß, dass Sie sich vermutlich auf ein Gläschen Schnaps und ein warmes Bett freuen, aber zuerst brauche ich Ihre Hilfe. Schließlich haben Sie uns auch in der Vergangenheit häufig unterstützt.«
    Rawlins scharrte nervös mit den Füßen, antwortete aber nicht.
    »Ich möchte, dass Sie sich diesen Mann anschauen und mir erzählen, was Sie über ihn wissen«, fuhr Moggs fort.
    »Ich weiß gar nichts über ihn«, murmelte der kleine Mann in Richtung seiner Stiefelspitzen. »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich dachte, er sei mit Mrs Ure bekannt. Inzwischen glaube ich das allerdings nicht mehr. Schließlich habe ich ihn bei seiner Ankunft mit Mrs Seaton zum ersten Mal gesehen.«
    Moggs’ Miene verfinsterte sich, aber es gelang ihm, sich weiter zu einem Lächeln zu zwingen. »Sie haben uns berichtet, dieser Mann sei ein Freund von Mrs Ure. Außerdem kenne sie ihn gut, und er sei an ihren verbrecherischen Machenschaften beteiligt.«
    Ella starrte Doktor Rawlins an, doch er wich ihrem Blick aus, betrachtete weiter seine Füße und schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nicht erinnern und würde auch keinen Eid darauf schwören.«
    Mittlerweile lächelte Moggs nicht mehr. Einen schrecklichen Moment

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