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Der Duft der roten Akazie

Der Duft der roten Akazie

Titel: Der Duft der roten Akazie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaye Dobbie
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Lachen. Aber er hat sich verändert. Inzwischen stört es ihn nicht mehr, seine Gegner zu töten, um sich ein paar Bestechungsgelder zu sparen. Und er schreckt nicht davor zurück, seine eigene Frau umzubringen, und zwar wegen etwas, das er selbst getan hat … was wir beide getan haben. Er ist zu einem jener Menschen geworden, auf die er herabgeschaut hat. Das weiß ich, und ich kann es nicht ertragen.« Catherine holte tief Luft. »Geh, Eleanor.« Sie wandte sich zum Schreibtisch hin ab, und Ella wurde klar, dass das der Abschied war.
    Adam zerrte Ella zur Esszimmertür. Als sie sich noch einmal umdrehte, griff Catherine tief in eines der Fächer des Schreibtischs, schloss die Finger um einen Gegenstand und holte ihn vorsichtig heraus. Bevor die Tür zufiel, sah Ella das matte tödliche Schimmern einer Pistole.
    »Adam«, stieß sie hervor, aber er umklammerte sie so fest, dass sie sich nicht wehren konnte.
    »Still«, zischte er scharf, sodass sie schlagartig verstummte.
    Zornige Schritte marschierten ins Nebenzimmer. Das Geräusch ließ Ella an Lieutenant Moggs denken. Nun wusste sie, an wen er sie erinnert hatte.
    »Catherine«, sagte die Stimme, erfüllt von einem Gefühl, das Ella nicht verstehen wollte.
    »Mir ist bekannt, was du getan hast«, murmelte Catherine gleichzeitig liebevoll und tadelnd. »Komm zu mir, Ollie.«
    Schweigen entstand, und Ella malte sich aus, wie der große Ollie McLeod sein Gesicht an Catherines Schulter vergrub und wie sie den Kopf über ihn beugte.
    Adam schob sie hinaus auf den Flur. Dann hasteten sie zur Eingangstür. Letty sah sie aus großen Augen an und flüchtete die Treppe hinauf.
    »Catherine hat eine Pistole«, keuchte Ella und sträubte sich, als er die Tür schließen wollte.
    »Ich weiß.«
    »Wir müssen etwas unternehmen!«
    »Unmöglich.«
    »Ich habe nicht von ihr verlangt, dass sie das tut. Das habe ich nicht gewollt.« Tränen liefen ihr über die Wangen. Im Garten streifte sie ein Zweig Winterjasmin, von dessen starkem Duft ihr schwindelig wurde. Und dann hörten sie den gedämpften Knall der Pistole. Adam zog sie zur Straße, ohne stehen zu bleiben.
    Da ertönte der zweite Schuss.
    Der Mond schwebte über ihr und spähte zwischen Stämmen und Ästen hindurch, als wären sie die Masten und Sparren eines Schiffs. Sie rannte, und ihre Füße flogen über weiche Tannennadeln. Eine zarte Brise zauste ihr helles Haar.
    Die Wolken waren wie dunkle Haarlocken. Der Mond betrachtete sie, und sein Mund verzog sich zu einem sanften Lächeln. Catherine, dachte sie. Catherine ist da oben und achtet auf mich.
    Ihre Füße liefen weiter und ließen die rufenden Stimmen, die Männer, die sie verfolgten, und Moggs’ eiskalte Wut hinter sich zurück. Vor ihr lag eine Lichtung, die vom Mondlicht erfüllt war wie von Goldstaub.
    Die Strahlen des Mondes wärmten ihr Hände und Arme. Sie hob das Gesicht, schloss die Augen und spürte, dass jemand sie so sanft küsste wie dunstiger Regen. »Adam?«, fragte sie. »Bist du es, Adam?«
    »Ja«, flüsterte er und griff nach ihrer Hand.
    »Wo bringst du mich hin?«
    »Ich nehme dich mit auf eine Reise.« Sie hörte das spöttische Lachen in seiner Stimme. »Ein großes Abenteuer.«
    »Werden wir glücklich sein?«, murmelte sie und dachte an das, was gewesen war und was kommen würde.
    »Ja, wir werden sehr glücklich sein«, antwortete Adam. »Für immer und ewig.«

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