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Der Duft der roten Akazie

Der Duft der roten Akazie

Titel: Der Duft der roten Akazie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaye Dobbie
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Pferdediebstahls nach Sydney deportiert wurde. Obwohl sie schon lange tot ist, erzählt man sich noch ihre Geschichte. Sie soll sich als Junge verkleidet und ein Pferd gestohlen haben, um nach London zu fliehen.«
    Schweigen entstand. Ella hatte einen Kloß in der Kehle, und sie wusste, dass sie zu weinen anfangen würde, wenn sie jetzt etwas sagte.
    »Sie ist vor vierzig Jahren in Hawkesbury gestorben«, fügte Adam hinzu und gab ihr Zeit, sich zu fassen. »Soweit ich weiß, war sie nie verheiratet und hatte auch keine Kinder. Vermutlich haben sie den Namen irgendwo aufgeschnappt und sich daran erinnert. Aber ich denke nicht, dass Sie wirklich so heißen.«
    Ella schlug eine Hand vor die Augen und räusperte sich. »Wahrscheinlich haben Sie recht, Adam.« Sie bemerkte, dass Adam und Kitty Blicke wechselten, und senkte den Kopf, um ihre traurige Miene vor ihnen zu verbergen. So viel hatte sie sich von diesem Besuch versprochen und gehofft, ihre Reise würde zu Ende sein. Doch er hatte sich nur als weitere Weggabelung entpuppt, und sie wusste nicht, wohin dieser Weg sie führen würde.
    »Viele Leute benutzen falsche Namen«, merkte Kitty an.
    »Welchen Grund hätte ich dafür haben sollen?«, entgegnete Ella und starrte ins Feuer. »Außer ich wäre auf der Flucht gewesen … oder hätte etwas verbrochen.«
    Das war ein völlig neuer Gedanke! Hatte sie sich vielleicht strafbar gemacht und deshalb ihr Zuhause und ihren Mann verlassen? Laut Aussage von Zeugen war sie immerhin geritten, als ob der Teufel hinter ihr her wäre?
    »Wenn Sie diesen Verdacht haben, sollten Sie besser nicht mehr herauszufinden versuchen, wer Sie sind, sondern sich verstecken«, schlug Adam, die Logik in Person, vor.
    Ella schüttelte den Kopf. Wieder hatte sie Tränen in den Augen, und sie blinzelte heftig, um sie zurückzudrängen. Sie fühlte sich so allein und im Stich gelassen.
    »Also gut«, räumte er ein. »Wir forschen weiter. Allerdings sollten wir bei unseren Nachfragen vorsichtiger sein. Sehen Sie mich an.« Seine Stimme war ruhig. Ella hob das Kinn und bemühte sich um Fassung. Als Adam lächelte, kam sie sich plötzlich nicht mehr so einsam vor. »Wir geben nicht auf, nur weil Sie einen falschen Namen genannt haben. Das macht die Sache nur umso interessanter.«
    Kitty betrachtete ihre Schuhspitzen.
    »Meinen Sie, ich kann Mrs Weatherby vertrauen?«
    »Ich denke, Ihnen bleibt nichts anderes übrig.«
    Mrs Weatherby kehrte mit Tee, Kuchen, kaltem Schaffleisch, Brot und Butter zurück. Es war ein wahres Festmahl, und während sich alle daran gütlich taten, erklärte Ella den Grund ihres Besuchs. Mrs Weatherby lauschte mit weit aufgerissenen Augen, in denen sich Besorgnis und Erstaunen spiegelten.
    »Das ist ja entsetzlich, Ma’am! Haben Sie sich von der Verletzung erholt?«
    »Ja, vielen Dank.« Ella zwang sich zu einem Lächeln. Sie hatte so viele Fragen auf der Zunge, dass sie nicht wusste, wo sie anfangen sollte. »Habe ich gesagt, wohin ich wollte und warum?«
    »Aber ja! Sie wollten nach Melbourne, um dort an Bord eines Schiffes zu gehen … oder um jemanden vom Schiff abzuholen.« Sie schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, doch Sie waren so in Eile. Den Grund haben Sie, glaube ich, nicht erwähnt. Sie …« Wieder nestelte sie verlegen an ihrem Haar herum. »Sie hatten so eine Art, andere Menschen auf Abstand zu halten.«
    Adam fing an zu lachen.
    Ella achtete nicht auf ihn. »Woher kam ich? Habe ich darüber gesprochen, Mrs Weatherby?«
    Mrs Weatherby wandte den Blick von Adam ab. Inzwischen wirkte sie nicht mehr so verwirrt. »Tja, Sie sagten nur ›von zu Hause‹, mehr nicht. Sie seien mit Ned, das war Ihr Diener, von zu Hause aufgebrochen. Ihr Mann habe nicht mitkommen können, werde aber in einigen Tagen folgen. Sie waren ziemlich aufgebracht, Ma’am. Deshalb wollte ich nicht neugierig sein. Ich …« Erneut rutschte sie verlegen hin und her, als sei sie nicht sicher, ob sie es aussprechen sollte.
    »Bitte.« Ella beugte sich vor. »Sie müssen mir alles ganz genau schildern. Ich bin wirklich in einer verzweifelten Lage, Mrs Weatherby.«
    Mrs Weatherby nickte, konnte Ella jedoch nicht in die Augen schauen. »Ich hatte den Eindruck, dass Sie mir nicht die ganze Wahrheit sagen. Aber ich wollte mich nicht einmischen. Schließlich ging es mich nichts an. Außerdem haben Sie sehr großzügig für die Übernachtung bezahlt.« Sie lächelte anteilnehmend.
    Also habe ich Mrs Weatherby genauso getäuscht wie Lieutenant

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