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Der Duft des Anderen

Der Duft des Anderen

Titel: Der Duft des Anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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sie war hervorragend in Stimmung und hatte bereits Übung. Diesmal sorgte sie auch dafür, dass sie selbst nicht zu kurz kam. Stephan bettelte um einen weiteren Orgasmus, und obwohl sie ihm diesen grausam verweigerte, bekam er ihn gerade deshalb. Barbara musste nur aufpassen, dass sie ihn nicht ernsthaft verletzte. Ritzen ließ Stephan sich, aber er wollte auch gepeitscht werden – Pardon! Er bettelte darum. Nun gut, dann würde sie das nächste Mal dafür sorgen, dass hier eine Auswahl bereitstand. Bis es soweit war, versorgte sie sich wie gehabt aus der Küchenschublade und schlug seine Hoden mit einem Küchenlöffel, bis sie heiß und geschwollen waren. Diese Prozedur verhalf Stephan zu einem dritten Orgasmus. Danach umarmte er Barbara stürmisch, bedankte sich und verriet ihr, er habe die letzten Wochen nur noch davon geträumt, nackt und gequält auf dieser Couch zu liegen. Und wann er wiederkommen dürfe.
    Barbara wollte sich nicht festlegen. »Wir sehen uns ja Mittwoch, vielleicht anschließend.«
    Stephan ging ins Badezimmer, um seine schmerzenden Eier zu kühlen. Das war das Unangenehme bei den Maso-Spielchen. Wenn die Erregung vorüber war, machten die Schmerzen überhaupt keinen Spaß mehr.
    Der Abend bei Kai wurde wieder ausgesprochen lustig. Barbara lernte zwei Neue kennen. Stephan war an diesem Abend sehr witzig, so kannten ihn die anderen gar nicht, aber sie ahnten, dass es mit Sascha zu tun hatte. Waren die beiden nun ein Paar? Sie redeten nicht darüber, aber man vermutete es. Glücklicher Stephan! Kein Wunder, dass er so gut gelaunt war.
    In der Nacht gab Barbara für Stephan wieder eine heiße Vorstellung. Sie besorgte es Stephan immer gerade so, dass er vor Geilheit fast ohnmächtig wurde und sabberte. In diesem Zustand sahen Menschen nun einmal nicht gestylt aus. Barbara musste nur aufpassen, dass sie vor Hochgefühl nicht überkippte. Sie wähnte sich auf dem Gipfel des Machbaren und meinte, ihr Doppelleben werde keine weitere Steigerung mehr erfahren.
    Bis sie den Club ›Die Freunde‹ besuchte.
    ***
    Barbara sah Luigi am Zeitschriftenladen stehen, sie sah auf die Uhr, es war fünf vor sieben. »Hallo!«, rief Luigi. Er war nicht sehr groß, aber hübsch und braun gebrannt. Wie Barbara trug er im rechten Ohr einen Ohrring – links cool, rechts schwul, wie Barbara wusste – und am Jeanshemd eine Aids-Schleife, die noch vom letzten Christopher-Street-Day stammte. Barbara trug ebenfalls Jeans, darüber einen dunkelgelben und wie üblich etwas zu weiten Pullover, der aber sehr schick aussah und gut zu ihrem dunklen Haar passte. Luigi küsste sie ungeniert um die Leute auf beide Wangen. »Wir haben noch einen kleinen Fußmarsch von etwa zehn Minuten vor uns.«
    »Was bringst du denn da mit?«, wies Barbara auf das Päckchen, das Luigi unter dem Arm trug. »Verpflegung?«
    Luigi lachte. »Ist doch nicht wie bei Kai. Wie ich bereits sagte, der Club ›Die Freunde‹ ist furchtbar elitär. Das ist nur meine Berufskleidung als Barmann. Eigentlich hängt sie im Club, aber ich hatte sie in der Reinigung.«
    Sie durchquerten etliche Nebenstraßen. »Wir sind früh dran«, sagte Luigi. »Eigentlich beginnt die Sache erst um acht, aber so kann man besser verfolgen, wer hereinkommt. Der Club ist geöffnet von Freitagabend bis Sonntagnacht. Jeden Abend gibt es einen Hunderter, Trinkgelder extra, ist nicht schlecht, was?« Er blieb vor einem schmalen, vierstöckigen Mietshaus stehen. »Hier ist es.«
    Im Hausflur roch es nach einer Mischung aus Nussöl und Zitrone.
Fehlt nur noch das Erdbeerparfüm
, dachte Barbara. Die durchgetretenen Holzstufen wurden von einem alten Eisengeländer zusammengehalten, auch die altrosa gestrichenen Wände vermittelten keinen Hauch von Luxus.
    »Einen Stock höher«, sagte Luigi. Er sah Barbaras befremdeten Gesichtsausdruck und erriet, was sie dachte. »Alles Tarnung, Sascha, verstehst du?« Im lindgrünen Stockwerk klingelte er. »Jetzt beäugt uns Rosalie durch den Spion«, flüsterte er Barbara zu.
    Doch da flog schon die Tür auf, und Rosalie wallte heraus, heute ganz in weinroter Spitze. Obwohl sie eine Perücke trug und stark geschminkt war, erkannte Barbara sofort, dass Rosalie ein Mann war. Sie zog Barbara an ihre ausgestopfte Brust. »Du musst der Sascha sein. Nein so was Hübsches! Ich habe gleich gesagt zu Luigi, wenn er hübsch ist, bring ihn mit, nicht wahr, Luigi?«
    Luigi hatte die Gelegenheit genutzt, an Rosalie vorbeizuhuschen und ihren schmatzenden

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