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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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melde mich.«
    Sie sieht, dass er sich zu entscheiden versucht, ob er sie küssen soll, doch dann wird der Kaffee gebracht. »Ja, schick mir eine SMS«, sagt sie zu ihm und bedankt sich bei der Kellnerin, und Rupert steht einen Moment lang unentschlossen da, nickt dann und geht hinaus.
    Das freundliche Paar lächelt ihr mitfühlend zu, und sie erwidert ihr Lächeln, doch noch während sie lächelt und den Kaffee trinkt, fasst sie einen Entschluss. Es ist zu schmerzhaft, so weiterzumachen, zu demütigend, diejenige zu sein, die zu sehr liebt und der man doch keinerlei Rechte oder Privilegien zugesteht. Sie wird ein Risiko eingehen und Nachforschungen anstellen.
    Dossie steht auf, sucht ihre Sachen zusammen, bezahlt das Essen und verlässt dann, mit einem Lächeln an das Paar und seinen Hund, den Pub.
    Langsam fährt sie zum Cottage. Joni Mitchell leistet ihr Gesellschaft und singt You’ve changed . Als Dossie ankommt und in dem Anbau parkt, ist es nach drei Uhr. Sie weiß, wo Rupert den Schlüssel versteckt für den Fall, dass unerwartet Lieferanten, der Installateur oder der Elektriker auftauchen, während er anderweitig unterwegs ist. Sie geht um das Haus herum zur Hintertür. Der Schlüssel liegt unter einem Stein hinter dem Mülleimer.
    »Das ist ein so offensichtliches Versteck«, hat sie einmal zu ihm gemeint.
    »Hier gibt es kaum etwas, weswegen es sich einzubrechen lohnt«, antwortete er leichthin. »Und außerdem kommt hier sowieso fast niemand vorbei.«
    Daher nimmt sie jetzt den Schlüssel, geht wieder an die Vordertür und schließt sie auf. Den Schlüssel lässt sie stecken. Und die ganze Zeit schlägt ihr Herz sehr schnell, und sie atmet rasch, als wäre sie gerannt. Was, wenn Rupert jetzt den Feldweg entlanggefahren kommt?
    Dossie zuckt die Schultern und nimmt allen Mut zusammen. Sie hat nichts zu verlieren. Dann steht sie in der kleinen Diele, sieht die steile Treppe hinauf und spürt, wie sich ihr Herzschlag in der Stille wieder beruhigt. Sie späht durch die Wohnzimmertür und lässt den Raum auf sich wirken: die bequemen alten Sessel und den kleinen, tragbaren Fernseher, ein Tisch am Fenster, auf dem ordentlich ein Buch und ein paar Zeitungen liegen. An den Wänden hängen keine Bilder. Durch die Glastür des Holzofens kann sie Flammen zucken sehen. Der Raum ist warm, aber unpersönlich. Sie erinnert sich, dass Rupert erwähnt hat, er habe das Feuer über Nacht brennen lassen, damit das Cottage bei der Ankunft seiner Mieter warm war. Für sie hat er das Zimmer auch so aufgeräumt.
    Sie tritt wieder in die Diele und in die Küche. Auf dem Tisch liegen ein paar Geburtstagskarten. Dossie bewegt sie behutsam, schiebt sie auseinander, um die Bilder anzusehen, und schlägt sie dann auf, um festzustellen, von wem sie stammen. Mehrere sind von Paaren unterschrieben – wahrscheinlich seine Schwestern und ihre Männer –, und in einer liegt ein Foto. Als sie es aufnimmt, macht ihr Herz einen Satz: Rupert hat den Arm um die Schultern einer attraktiven, dunkelhaarigen Frau geschlungen, die ihrerseits den Arm um seine Taille legt. Sie lächeln in die Kamera und wirken entspannt und glücklich zusammen. Neben den beiden steht ein zweites Paar: eine hübsche Blonde mit einem untersetzten, fröhlich dreinblickenden Mann. Dossie dreht das Bild um, aber die Rückseite ist leer. Auf der Karte allerdings steht etwas.
    Wir dachten, du hättest vielleicht gern dieses Foto von uns allen im Club. Das war ein paar Wochen, bevor Kittys Mum gestorben ist. Kitty sagt, dass du dieses Wochenende wieder da bist, daher hoffen wir, dass wir uns treffen, um verspätet auf deinen Geburtstag anzustoßen.
    Unterschrieben ist die Karte mit Sally und Bill .
    Dossie starrt auf das Foto. Ist Kitty die dunkelhaarige Frau? Ist er an den Wochenenden, wenn er unerreichbar war oder sich nicht verabreden wollte, mit Kitty zusammen gewesen? Ganz offensichtlich führt er ein Doppelleben, in dem er und Kitty mit Sally und Bill Clubs besuchen – und er fährt an diesem Wochenende zu Kitty, um seinen Geburtstag zu feiern. Sie sieht sich die anderen Karten an. Eine zeigt einen witzigen Cartoon aus dem New Yorker , und drinnen findet sie eine persönlichere Nachricht.
    Alles Gute zum Geburtstag, Schatz. Dein Geschenk bekommst du am Wochenende. Alles Liebe, Kitty.
    Kitty. Sinnlos, weiter zu suchen. Dossie ist übel, sie fühlt sich unglücklich. Sie klappt die Karte zu und geht hinaus in die Diele. Ihr ist flau im Magen. Also hat es die ganze Zeit,

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