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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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findet jedoch nichts. Dennoch macht jeder Instinkt, den sie besitzt, Überstunden, und ihr Argwohn ist geweckt. Aber es ist noch viel schlimmer. To t. Kann Rupert dieser Frau wirklich erzählt haben, sie, Kitty, sei tot? Die grauenhafte Vorstellung hat eine eigenartige Wirkung auf sie. Sie fühlt sich schwach, als hätte sie einen schweren Schlag eingesteckt, und so schockiert, dass sie nicht einmal wütend ist.
    Kitty schaut auf die Uhr und fragt sich, wo Rupert steckt. Sie wird Tee kochen und sich mit einer Tasse ans Feuer setzen, auf Rupert warten und darüber nachdenken, wie sie ihn empfangen soll.
    Als er viel später vorfährt, sieht er alarmiert den kleinen Golf an der Straße parken und Licht im Haus. Sein Magen überschlägt sich vor dunklen Vorahnungen, und er starrt das Auto an. Ist Dossie nach dem verkorksten gemeinsamen Essen unangemeldet hergekommen? Dann geht die Haustür auf, als er auf die Vortreppe tritt, und mit einem Schock, der sich teils aus Entsetzen und teils aus Erleichterung zusammensetzt, erblickt er Kitty.
    »Herrgott!«, sagt er und versucht zu lachen. »Soll ich einen Herzanfall oder so etwas bekommen? Und ich habe schon an Einbrecher gedacht.«
    Sie lächelt kurz, tritt zurück und öffnet die Tür weiter, aber ihm ist sofort klar, dass etwas nicht stimmt. Sie müsste jetzt aufgeregt sein und sich darüber freuen, ihn überrascht zu haben. Stattdessen nimmt er ihr zittriges Lächeln wahr und, als er sie umarmt, die Anspannung in ihren Schultern.
    »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag«, sagt sie in kühlem Ton. »Ich hatte die Idee, herzukommen und mit dir zu feiern.«
    »Das ist wunderbar.« Seine Gedanken springen hin und her, und er fragt sich, ob sie etwas gesehen haben kann, das ihr Misstrauen erweckt hat. »Ich wünschte nur, du hättest mir das vorher gesagt. Terry hat gegen Mittag angerufen, und ich musste schnell zu ihm fahren. Es hatte mit dieser Schadensersatzforderung zu tun. Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich ihn irgendwie abgewimmelt.« Schuldbewusst denkt er an Dossie; er hätte sie ebenfalls abgewiegelt, wenn er das gewusst hätte.
    »Ich habe mich gefragt, warum du so spät kommst.« Sie geht vor ihm her in die Küche. »Lass uns etwas trinken.«
    Rupert muss sich immer noch von dem Schreck erholen und schnappt lautlos nach Luft. »Danke.« Er nimmt das Glas Wein entgegen, das sie ihm gibt. »Und danke für deinen Überraschungsbesuch.«
    Ihr beherrschtes, kühles Verhalten gibt ihm Rätsel auf. »Was für ein großartiges Geschenk!« Er nimmt einen Schluck, stellt das Glas ab und streckt ihr die Arme entgegen. »Und ich dachte, du hättest gesagt, ich bekäme es erst am Wochenende.«
    Ihr eigenes Glas noch in der Hand, tritt sie in seine Umarmung, und er weiß, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Er küsst sie, aber sie weicht rasch zurück, immer noch nervös und mit diesem zittrigen Lächeln.
    »Ich habe etwas zum Abendessen mitgebracht«, erklärt sie. »Ich hoffe, du hast Hunger. Oder wolltest du ausgehen?«
    »Nein«, antwortet er. »Wahrscheinlich hätte mir ein Sandwich genügt. Ich habe im Pub zu Mittag gegessen.«
    »Ach?«, versetzt sie schnell. »Ich dachte, du wolltest mit deinen neuen Mietern essen?«
    »Habe ich auch«, gibt er zurück. »Im Pub eben. Und dann hat Terry angerufen. Wann bist du gekommen?«
    »Gegen drei. Da war eine Frau hier.«
    »Was?«
    Er hat zu extrem reagiert, und sie sieht ihn mit misstrauischem Blick und vorgerecktem Kinn an. »Eine hübsche Blonde. Hat nach dir gesucht.«
    Sein eigener Herzschlag erstickt ihn fast. Dossie hat hier nach ihm gesucht, nachdem sie gerade erst auseinandergegangen waren, und sie wusste, dass er auf dem Weg nach St. Mawes war? Er zuckt die Schultern und bringt ein kurzes Lachen zustande.
    »Tatsächlich? Na, ich Glückspilz! Schade, dass ich sie verpasst habe. Wer war sie?« Er nimmt noch einen Schluck aus dem Glas und versucht, gleichgültig auszusehen. Sein Hirn klickt hektisch ein mögliches Szenario nach dem anderen durch.
    »Sie heißt Dossie Pardoe. Sie sagt, sie hätte versucht, dich zu erreichen.«
    »Weswegen?«
    »Dieser Tiefkühl-Lieferservice.« Eine Pause. »Jedenfalls hat sie das behauptet.«
    Er weiß sofort, dass Kittys Instinkt ihr die Wahrheit verraten hat, und er muss sich sehr beherrschen, um leicht die Stirn zu runzeln und Antwort zu geben. »Dossie Pardoe? Aber warum in aller Welt sollte sie hier herauskommen? Normalerweise ruft sie an oder mailt.«
    Er

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