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Der Duft des Apfelgartens

Der Duft des Apfelgartens

Titel: Der Duft des Apfelgartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
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dafür sorgt, dass sie überschwänglich oder zerstreut ist. Doch Dossie macht immer noch keine Anstalten, von ihm zu reden oder ihn ihnen vorzustellen. Sie benimmt sich jetzt schon mehrere Monate anders als sonst, und Mos und Pas größte Angst ist, der Mann könnte verheiratet sein.
    »So etwas würde Dossie nicht tun«, meinte Pa unsicher, während John the Baptist, der neben ihm saß, den Kopf auf eins seiner Knie gelegt hatte, als wollte er ihn trösten.
    »Ich werfe ihr ja nicht vor, dass sie eine Familie zerstört«, gab Mo gereizt zurück. »Doch es könnte ja einfach sein, dass der Mann gerade eine Beziehung beendet hat und es die üblichen Komplikationen gibt.«
    »Was für Komplikationen meinst du?«, fragte Pa verwirrt und brachte sie damit noch mehr auf.
    »Um Himmels willen, gebrauch doch deine Fantasie!«, erwiderte sie.
    Jetzt holt Mo die Gartenschere und geht hinaus, um im Garten zu werkeln. Wenigstens haben sie sich am Wochenende alle noch einmal darüber unterhalten, das Court wieder in seinen alten Zustand zurückzuversetzen, und Dossie war damit einverstanden, es zu probieren. Pa war überglücklich.
    »Wenn das so ist«, sagte er unter vier Augen zu ihr, als Dossie draußen war, »habe ich mich entschieden, Mo, und ich hoffe, du bist einverstanden. Ich möchte Dossie das Haus ganz einfach überschreiben. Wenn sie bereit ist, es wieder als Frühstückspension zu betreiben, will ich dafür sorgen, dass sie hier sicher ist.«
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus und dröhnte dann nervös weiter. »Was ist mit Adam?«, fragte sie beklommen. »Was wird er dazu sagen?«
    »Ich erzähl’s ihm einfach nicht«, gab Pa zurück. »Nein. Warte.« Gebieterisch hob er die Hand. »Sieh mal, Mo, das klingt ein wenig hart, aber ich kann nicht anders. Das Haus ist seit Generationen in meiner Familie. Mein Vater hat es mir vererbt, und ich hinterlasse es Dossie. Das war’s. Ende der Debatte. Und ich erledige das jetzt, weil ich hoffe, noch sieben Jahre zu leben, damit sie keine Erbschaftssteuern zu zahlen braucht und bevor wir wieder ins Geschäft einsteigen. Wir müssen es ihr überschreiben, bevor wir Einkünfte erzielen, und ich gehe damit früh am Montagmorgen zu Glyn.«
    Der Schock verschlug Mo die Sprache.
    »Adam braucht nichts davon zu erfahren«, erklärte Pa. »Und Dossie übrigens ebenfalls nicht. Glücklicherweise ist der gute Glyn auch ihr Anwalt, dadurch ist alles hübsch einfach. Das wird eine schöne Überraschung, wenn Glyn das Testament verliest. Natürlich bedeutet das auch, dass Dossie uns hinauswerfen kann, wenn sie will, doch darüber brauchen wir uns wohl keine Sorgen zu machen …«
    Mo tat die Bemerkung mit einem Schulterzucken ab; sie fürchtete nicht, dass Dossie sie aus ihrem Zuhause vertreiben könnte – sie hatte nur Angst vor Adams Zorn.
    »Aber was sollen wir ihm sagen?«, verlangte sie zu wissen. »Er ist unser Sohn.«
    »Ich habe mich entschieden«, gab Pa zurück. »Es ist nicht möglich, vernünftig mit ihm darüber zu reden, und wenn Dossie hier wohnen und mit diesem Haus ihren Lebensunterhalt verdienen will, werde ich ihr den Rücken stärken. Man weiß nie – vielleicht übernimmt Jakey es ja, wenn die Zeit kommt. Er ist so gern hier. Adam hat sich niemals das Geringste aus dem Court gemacht … und aus uns im Übrigen auch nicht. Ach, ich weiß, ich weiß. Er ist unser Sohn, und wir lieben ihn; aber das ist mir wirklich wichtig, Mo, und ich lasse mich auch nicht davon abbringen.«
    An diesem Morgen ist er nach Truro gefahren, und sie hat immer noch keine Ahnung, wie in aller Welt sie diese Angelegenheit vor Dossie oder vor Adam geheim halten sollen.
    John the Baptist taucht neben ihr auf und stupst mit dem Kopf gegen ihren Schenkel, und sie streichelt ihn dankbar und ist froh über seine Gesellschaft.
    »Was sollen wir bloß tun, Jonno, alter Bursche?«, murmelt sie. »Was sollen wir nur anfangen, wenn Adam das herausfindet?«
    Aber John the Baptist kann ihr keine Antwort auf ihre Fragen geben, sondern sie nur mit seiner Gegenwart trösten.
    Clem richtet sich auf, reckt den schmerzenden Rücken und schaut an der Hecke entlang zurück, um festzustellen, wie viel er geschafft hat. Nach dem tagelangen Regen ist das Gras immer noch nass, aber es sieht jetzt ordentlicher aus. Er legt den Rasentrimmer ins Gras und greift nach dem Rechen. Der sonnenfleckige Schatten des Sommerflieders schimmert bläulich, und Schwester Nicola kommt, schwer auf ihren Stock gestützt, langsam heran.

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