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Der Duft des Blutes

Titel: Der Duft des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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durchzusprechen, und da dachte ich, es kann nicht schaden, wenn sie mitkommt. Ist doch interessant zu wissen, ob sich in der Wohnung in den letzten Tagen etwas getan hat", fügte Sabine hinzu.
    Thomas Ohlendorf schüttelte die Hand der jungen Kollegin. „Na, dann kommen Sie mal mit, Frau Richter."
    Eine der Türen im Erdgeschoss öffnete sich einen Spalt, als der Hauptkommissar und die beiden Frauen das Treppenhaus betraten, wurde dann jedoch sofort wieder zugeworfen. Sabine und Thomas tauschten Blicke, folgten jedoch dem Kriminalobermeister und den anderen bis zu der Wohnungstür, an der in schwungvollen Lettern Ronja stand.
    Sabine Berner zog sich ihre Handschuhe an und schob nacheinander alle Zimmertüren auf. Ein Vorplatz mit schmiedeeiserner Garderobe, der Flur mit rotem und schwarzem Tüll dekoriert, das Bad neu, weiß mit einer Bordüre aus schwarz-weißen, grafischen Mustern. Im Spiegelschrank neben den Kosmetika jede Menge Aspirin, Grippemittel und Kohletabletten, ein paar Valium, aber nichts, was nach Drogen aussah. Doch das würde das Labor noch genauer checken.
    Dann die Küche: Einbauzeile Marke Ikea Buche, unter dem Fenster ein Tisch mit zwei Stühlen. In einem Korb faulten Äpfel und Nektarinen. Besteck und zwei mit roter Sauce verschmierte Teller, die sich inzwischen mit einem Schimmelrasen überzogen hatten, lagen in der Spüle, ansonsten war alles sehr sauber. Sabine warf einen Blick in den Kühlschrank: „Du darfst"-Käse, 0,1-Prozent-Fett-Joghurt, Magerquark, welker Salat, aber auch Fruchtzwerge und Kindermilchschnitten.
    Das Schlafzimmer nebenan war eher wie ein Jugendzimmer eingerichtet, mit schmalem Bett, einem Sessel mit moosgrünem Überwurf, Babyfotos und Kalenderbildern vom Yosemite-Park in den USA, wie die Bildunterschriften verrieten, an den Wänden. Der breite Kleiderschrank stand offen, Jeans, Strümpfe und T-Shirts lagen auf dem Bett neben einem aufgeklappten Koffer, aber auch Kinderkleider und eine Puppe. Die Schubladen des Schreibtisches waren ein Stück vorgezogen, Papiere klemmten unordentlich in dem Schlitz. Auf dem Boden, neben dem Schreibtisch, lagen ein Stück braunes Packband, winzige Pappestücke und ein paar weiße Kügelchen.
    Nachdenklich ging die Kommissarin weiter ins Wohnzimmer -oder besser gesagt in Ronjas Arbeitszimmer. Welch Unterschied zu der bürgerlichen Normalität hinter den anderen Türen. Das rote Satinlaken über dem breiten Bett schien sauber, in eisernen Haltern rund um die sündige Spielwiese steckten neue Kerzen, die Spiegel waren fleckenfrei. In einer kleinen Holzkiste lagen säuberlich abgepackt bunte Kondome. Der rot lackierte kleine Kühlschrank enthielt Sekt und Champagner, eine dunkel gebeizte Kommode Wäsche aller Art, Gleitcreme und diverse Artikel, die das Sexualleben abwechslungsreicher gestalten sollten. Mit spitzen Fingern hob die Kommissarin ein paar Handschellen hoch und ein Halsband, das mit Nägeln gespickt war. Im untersten Fach lagen lacklederne Stiefel mit mindestens zwölf Zentimeter hohen Absätzen. Im Kinderzimmer fand Sabine Berner den Fotografen. Björn Magnus saß auf dem Kinderbett, eine gerahmte Fotografie in den Händen, aus der ein kleines blond gelocktes Mädchen in die Kamera strahlte. Sein Mund war zu einem festen Strich zusammengepresst.
    „Björn?"
    Er schien mit seinen Gedanken weit weg.
    „Herr Polizeifotograf!", schimpfte Sabine und trat näher. „Ich kann es ja verstehen, dass du an Maria und Susanna denkst, doch deshalb musst du nicht überall deine Fingerabdrücke hinterlassen!"
    Björn Magnus zuckte zusammen. Schnell legte er das Bild auf den Nachttisch und griff nach den Latexhandschuhen, die ihm seine Kollegin entgegenstreckte.
    „So ein Mist", fluchte er. „Dass mir so was passieren muss."
    Sabines Stimme wurde weicher. „Willst du nicht ein paar Tage Urlaub nehmen? Der Tieze wird's schon erlauben."
    Der Fotograf zuckte die Schultern. „Was soll ich denn zu Hause, wo ich immer an sie denken muss? Nee, da arbeite ich doch lieber!"
    „Wenn du nicht alleine sein und mit jemandem quatschen willst, dann ruf mich an oder komm einfach vorbei", bot sie ihm erneut an und strich ihm über den Arm.
    „Danke." Mit großen Schritten eilte er hinaus. Sabine Berner trat zu den Männern der Spurensicherung ins Bad, um sie schonend darauf vorzubereiten, dass sie an diversen Stellen auch die Fingerabdrücke des Fotografen finden könnten.
    „Und Frau Kollegin, was machen wir nun?", fragte Klaus
    Gerret, als Sabine

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