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Der Duft des Blutes

Titel: Der Duft des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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genommen und streckte ihr nun ein Glas mit dunkelrotem Wein entgegen.
    „Es ist spät geworden, Frau Berner. Ich möchte nicht, dass Sie sich erkälten."
    Verwirrt stotterte sie eine Entschuldigung und trank dann ein paar kleine Schlucke, um ihren Geist aus seinem Schlummer zu wecken. Der Wein schmeckte erdig.
    „Kommen Sie, ich bringe Sie zu Ihrem Wagen."
    Er bot ihr die Hand, doch sie erhob sich, ohne danach zu greifen. Schweigend ging sie neben ihm her. Erst als Sabine die Autotür geöffnet hatte, sah sie Peter von Borgo noch einmal an.
    „Sie spielen herrlich! Ich danke Ihnen und wünsche eine gute Nacht."
    Der Vampir neigte nur stumm den Kopf, trat zur Seite und sah ihr nach, bis der Wagen um die Ecke verschwunden war. Dann kam Bewegung in ihn. Er eilte ins Haus, holte den langen schwarzen Mantel, schob die Hayabusa aus der Garage und raste dann in Richtung Hamburg davon.
    Tief in Gedanken fuhr Sabine nach St. Georg zurück. Es fiel ihr schwer, ihre wirren Gefühle zu ordnen und wieder klar zu denken. Was für ein seltsamer und faszinierender Mann. Er könnte etwas mit den Morden zu tun haben, mahnte ihre kriminalistische Stimme. Du musst ihn vorladen und befragen!
    Ja, seufzte die junge Frau in ihr, ich werde ihn wiedersehen. Eine deutliche Vision von eng ineinander verschlungenen, nackten Leibern stieg vor ihr auf.
    Kind!, hörte sie die scharfe Stimme ihrer Mutter. Du kennst diesen Mann seit kaum zwei Stunden und denkst an Sex? Willst du dich einem Wildfremden an den Hals werfen, nur weil er deine Hormone in Aufruhr gebracht hat?
    Ja!, schrie das Weib in ihr und reckte die Faust. Ich bin zwar über dreißig, aber ich bin noch nicht vom Markt. So ein Nonnenleben, wie ich es zurzeit führe, kann nicht gesund sein!
    Du hättest dich ja nicht von Jens trennen müssen, maulte die Stimme ihrer Mutter. Er ist ein sehr seriöser und erfolgreicher Mann.
    Es war die Kommissarin in ihr, die den Schlussstrich zog und damit die Oberhand gewann: Er wird vorgeladen und befragt, und dann sehen wir, ob er etwas mit dem Fall zu tun hat oder nicht. Denke daran, er könnte der unheimliche Anrufer sein, der sich nachts in deine Wohnung geschlichen und dich in den Wald entführt hat. Gut, du hast sein Gesicht nie deutlich gesehen, doch er war auch groß und hatte schwarzes Haar.
    Es war lang, erinnerte sich Sabine.
    Er könnte es abgeschnitten haben, konterte die Kommissarin.
    Es war weit nach Mitternacht, als Sabine Berner ihre Haustür öffnete. Sie drehte sich noch einmal um und betrachtete die parkenden Autos auf der anderen Straßenseite. Da, in einem silbernen 3er BMW, saßen zwei Männer. Gelangweilt sah der eine zu ihr herüber, während sein Partner in einer Zeitschrift blätterte. Sie hob grüßend die Hand, doch dann erstarrte sie. Nur wenige Meter hinter ihren Bewachern, in dem spitzbogigen Durchgang zum Kirchhof des Mariendoms, bewegte sich etwas. Was war das? Ein Mann, der ihre Wohnung beobachtete? Der Schatten löste sich aus der Finsternis des Durchgangs und formte die Silhouette eines großen Mannes in einem langen schwarzen Mantel. Die Straßenlaterne erfasste für einen Augenblick ein bleiches Gesicht und wirres, schwarzes Haar über dem hochgeschlagenen Mantelkragen. Ihr war, als glühten die Augen rot in der Dunkelheit.
    Mit einem Fluch auf den Lippen rannte die Kommissarin auf die Straße. Nun hatten auch die Beamten im Wagen bemerkt, dass dort draußen etwas Ungewöhnliches vor sich ging. Sie rissen die Türen auf und sprangen aus dem Auto.
    „Gehen Sie in Ihre Wohnung", rief ihr der Ältere der beiden zu und zog seine Pistole.
    Spöttisch lächelnd trat der Unheimliche noch einen Schritt weiter ins Licht und hob grüßend die Hand. Die Männer vom LKA 2 waren nur noch wenige Meter von ihm entfernt, da verschwand er einfach. Sabine war sich nicht einmal sicher, ob er durch den Torbogen geflüchtet war. Doch wohin sonst? Auf der Straße war er jedenfalls nicht zu sehen. Die beiden Beamten rannten mit gezogenen Waffen zum Kirchhof hinüber.
    Sabine stieg die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf und drehte dann den Schlüssel im Schloss. Merkwürdig, hatte sie die Tür heute Morgen nur hinter sich zugezogen? Sie war sich eigentlich sicher, zweimal abgeschlossen zu haben. Vorsichtig schob sie die Tür auf und schaltete das Licht an.
    Nichts rührte sich, doch was war das, dort auf dem Schränkchen unter der Garderobe? Dort lag ein Päckchen, das sicher heute Morgen noch nicht dort gelegen hatte.
    Sabine trat

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