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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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Roten Herzen gibt es auch die so genannten Geister-Eukalypten. Sie haben eine schneeweiße Rinde, die den Stamm vor der sengenden Sonne schützen soll.«
    Sarah hatte interessiert zugehört und strich mit den Fingern über die losen Rindenstreifen. Sie fühlten sich rau an. »Diese hier sehen aber irgendwie unglücklich aus, findest du nicht?«
    Oliver unterdrückte ein Grinsen. »Vielleicht hast du Recht. Aber sie sind nun einmal so. Wollen wir zurückgehen? Jetzt bekomme ich doch Hunger.«
    Sarah nickte zustimmend. »Ja, ich auch.«
    Während sie nebeneinander den Pfad hinuntergingen, sah sie auf ihre Armbanduhr. »Wie weit werden wir heute noch kommen, was meinst du?«
    Oliver zuckte mit den Schultern. »Hängt davon ab, wie sehr wir uns ranhalten. Hast du es eilig?«
    »Nein, gar nicht. Ich finde es gerade schön, dass wir da anhalten und uns umsehen können, wo es uns gefällt. Das ist viel angenehmer, als einem sturen Zeitplan zu folgen. Und außerdem hab ich es nicht sehr eilig, auf der Farm wieder auf Wolf zu treffen. Es würde mir auch gar nichts ausmachen, einen oder zwei Tage später wieder dort zu landen.«
    Oliver grinste erfreut. »Na, dann ist ja alles klar, und wir können uns Zeit lassen.«

14
    P hilip Berndes parkte seinen Wagen vor dem Haus seiner Eltern und ging direkt durch die Gartenpforte nach hinten in den Garten. Er lächelte, als er seine kleine Nichte mit Luna auf der Wiese entdeckte. Der Hund hatte ihn zuerst bemerkt und stürmte freudig jaulend auf ihn zu. Philip streichelte das junge Tier, das vor Freude aufgeregt zitterte. Rebecca kam gleich hinterhergelaufen. Er nahm sie auf den Arm.
    »Hallo, Becci. Gibt es hier bald etwas zu essen? Was meinst du? Ich verhungere nämlich gleich.«
    Rebecca strahlte. »Papa hat schon den Grill angemacht, und Opa holt die Würstchen aus dem Kühlschrank.« Philip lachte und drückte sie an sich. »Du bist meine Rettung.« Er ging mit ihr zur Terrasse, wo er die Kleine absetzte, um seine Familie zu begrüßen.
    Julia Berndes genoss es, auch ihren jüngeren Sohn wieder einmal bei sich zu haben. Philip war beruflich viel im Ausland und konnte daher nicht sehr häufig an Familienfeiern teilnehmen. Julia betrachtete Minuten später versonnen ihre Söhne, die sich lachend mit Rebecca um einen Ball stritten. Schade, es fehlte nur noch Sarah. Überrascht sah sie auf, als ihre Schwiegertochter einen Arm um sie legte. »Sarah geht es bestimmt gut, Julia.« Julia lächelte ertappt. »War es so offensichtlich, was ich dachte?«
    Anja nickte und brach sich ein Stück Baguette ab.
    »Ja, dein Gesicht sprach Bände.«
    Julia griff nach ihrem Orangensaft. »Immerhin ist siejetzt schon auf der Farm. Sicher freuen sich meine Eltern wie verrückt, sie bei sich zu haben.« Nachdenklich drehte sie das Glas in den Händen und blickte auf den Saft. »Wir haben uns überhaupt in all den Jahren viel zu selten gesehen.«
    »Warum bist du nicht öfter hingeflogen?«
    Julia lächelte nachsichtig. Diese Frage war typisch für die Generation ihrer Kinder, die sorglos im eigenen Elternhaus mit Garten aufgewachsen war, eine gute Schulbildung genossen hatte, studieren durfte und sich jetzt die Welt eroberte. »Wir mussten unser Haus abzahlen und drei Kinder aufziehen. Es war selten Geld übrig für kostspielige Flugreisen, Anja.«
    Ihre Schwiegertochter blickte ein wenig betreten drein. »Natürlich«, murmelte sie. »Meinen Eltern ist es ja ähnlich gegangen.« Sie runzelte die Stirn. »Aber warum sind deine Eltern nicht öfter zu Besuch gekommen?«
    Julia lehnte sich zurück. »Sie konnten die Farm nicht allein lassen. Früher hatten sie auch kaum Angestellte, sie mussten vieles allein machen. Australien ist kein Land für Träumer, weißt du? In einem Jahr läuft es hervorragend für die Farmer, im nächsten zerstört ein Buschfeuer alles, wofür sie gekämpft und gearbeitet haben. Dann gibt es Dürren, die so entsetzlich zuschlagen, dass das Vieh verdurstet, auf den trockenen Weiden verendet und die Farm unendliche Verluste einfährt. Auf die Dürren können Überschwemmungen folgen, die genauso furchtbar sind.« Sie sah versonnen vor sich hin. »Nein, meine Eltern lieben Wintinarah. Die Verantwortung für die Tiere und das Land nehmen sie ernst. Die Vorstellung, mehr als zwanzigtausend Kilometer zwischen sichund ihr Land kommen zu lassen, hat ihnen immer Angst gemacht.« Julia lächelte kurz. »Oft haben sie angeboten, die Flüge für uns zu bezahlen, aber das konnte ich nicht

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