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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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gab Sarah mit einem kurzen Lächeln die Hand. Mehr als ein »Hi« brachte sie aber nicht hervor. Sarah bemerkte einen bockigen Zug um ihren Mund, der deutlich verriet, dass sie keineswegs beabsichtigte, den alleinigen Anspruch auf ihren Vater zu begraben. Sie sprang gleich herbei, als Patricia mit Tellern und Bestecken zurückkam. »Ich helf dir, Grandma, ja?« Eifrig deckte sie den Tisch und legte Messer und Gabeln neben die Teller. Sarah hatte nicht den Mut, ebenfalls ihre Hilfe anzubieten. Ihr war klar, dass sie ohnehin nur eine freundliche Ablehnung zu hören bekommen hätte. Wahrscheinlich mit dem zuckersüßen Hinweis auf das niedliche Mädchen – Sie sehen ja, was ich für eine großartige Hilfe habe, nicht?
    Beklommen beugte sich Sarah im Garten über einen Busch rosafarbener Wandelröschen. Immerhin bot die Natur ihr hier Möglichkeiten, nicht nur dumm in der Gegend herumzustehen. Stumm betete sie, dass es ihr möglich sein werde, etwas von dem Essen hinunterzuschlucken.
    Nicht im Geringsten war ihr bewusst, dass sie einen zauberhaften Anblick bot. Ihr Haar glänzte schon fast metallisch in der Sonne, und das dünne Seidentuch darin flatterte in der leichten Brise. Ihre Unsicherheit war ihr nicht anzumerken. Immer wieder kehrten Olivers Blicke zu ihr zurück. Er war so voller Freude, sie endlich inmitten seiner Familie zu sehen, dass er sich bereits am Ziel seiner Wünsche glaubte.
    Beim gemeinsamen Essen war Sarah froh, dass wenigstens das laute Gezwitscher der Vögel im Garten dafür sorgte, dass man nicht die Kaugeräusche hörte. Ob aus Angst, womöglich etwas Falsches zu sagen, oder aus anderen Gründen – es war beklemmend ruhig am Tisch. Nur Oliver und Daniel machten ein paar belanglose Bemerkungen über das Wetter und eine anstehende Autoreparatur. Sarah lobte das zarte Fleisch und die leckeren Salate. Patricias Miene entspannte sich nicht. Sie schenkte Sarah zwar ein Lächeln, machte aber keine Anstalten, die Unterhaltung aufzulockern. »Das freut mich, Sarah. Greifen Sie nur zu.«
    Sarah hatte nicht gewusst, dass man so unter einer Stimmung leiden konnte. Sehnsüchtig dachte sie an die Grillfeste und Geburtstagsfeiern ihrer eigenen Familie. Wie gerne wäre sie jetzt dort gewesen. Und wenn sie nur ein paar Minuten lang die Wärme und Geborgenheit bei ihren Eltern und Geschwistern spüren dürfte. Stattdessen saß sie hier und fühlte überdeutlich, dass sie nur geduldet wurde.
    Nach dem Essen lehnte sie sich zurück und hoffte, dass sie auch den Rest des Nachmittags irgendwie hinter sichbringen würde. Sie sah auf, als Patricia sich zu Samantha beugte und freundlich sagte: »Sammy, du hast doch so ein schönes Bild für deinen Dad gemalt. Willst du es nicht holen?«
    Oliver knüllte die Serviette zusammen und legte sie auf seinen Teller. »Na los, Sammy, lass es uns ansehen.«
    Das Mädchen lief ins Haus, und Oliver zwinkerte Sarah zu. Ihr war das ein wenig peinlich, und wieder einmal ließ sie ihren Blick in den Garten schweifen. »Sie wohnen wirklich wunderschön hier«, wandte sie sich an Olivers Eltern. »Es gibt so viele Blumen und Pflanzen, die ich noch gar nicht kenne. Aber mich fasziniert immer wieder die ungeheure Vielfalt der Farben und Blüten.«
    Ehe jemand etwas darauf sagen konnte, war Samantha zurück und überreichte ihrem Vater das Bild. Sarah beugte sich interessiert vor, um es ebenfalls anzuschauen. Oliver biss die Zähne zusammen und rang sich ein Lächeln ab. »Das ist schön, Sammy.«
    Sarah erkannte, dass das Mädchen ein Paar mit einem kleinen Kind gezeichnet hatte. Es war unverkennbar, wen das Bild darstellte, denn mit leicht schiefen Buchstaben prangte »Mum«, »Dad« und »Sammy« über den lächelnden Personen. Sarah ließ sich nichts anmerken. Sie lobte die Zeichenkunst, obwohl ihr nach einem Blick auf das Mädchen klar war, dass es auf eine andere Reaktion gelauert hatte. Als wäre die Situation nicht schon gespannt genug, ging Patricia ins Wohnzimmer und kehrte kurz darauf mit einem Fotoalbum zurück. »Ich finde wirklich, sie hat Talent. Sieh doch nur, Oliver, wie gut sie nach diesen Bildern Kelly getroffen hat.«
    Auf Olivers Stirn erschien eine steile Falte, als sie das Album aufgeschlagen auf den Tisch legte.
    Daniel erhob sich verlegen. »Ich kümmere mich mal um den Grill.«
    Sarah sah zu Oliver. Sie war doch nett und freundlich gewesen. Warum passierte das jetzt gerade? Doch um nichts in der Welt wollte sie sich anmerken lassen, wie sehr sie die eindeutig

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