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Der Duft des Meeres

Der Duft des Meeres

Titel: Der Duft des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Frazier
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höchstwahrscheinlich für tot, glaubte, sie sei in Liebe zu Randall Jackson gestorben. Sie musste versuchen, ihn zu erreichen, selbst wenn es bedeutete, dass sie dabei ertrank. Auf die eine oder andere Weise würde sie, wenn sie hierblieb, sowieso sterben.
    Sie machte ihre Lungen bereit, indem sie tiefe Atemzüge nahm. Sie musste die Lungen dehnen, um so viel Sauerstoff wie möglich darin festzuhalten. Camille starrte auf das Wasser, auf das schmale Licht, das ihre einzige Hoffnung war.
    »Vater«, flüsterte sie. »Wenn du zuhörst, ich bin fast da. Ich habe es fast geschafft. Aber ich kann dies nicht allein tun. Bitte, du musst mich führen.«
    Voller Angst, dass die nächsten Sekunden ihre letzten auf Erden sein konnten, füllte Camille ihre Lungen bis zum Bersten und tauchte unter die Oberfläche. Mit weit geöffneten Augen trat sie um sich und teilte mit den Armen das Wasser, während sie sich auf das Licht zubewegte. Eins, zwei, drei, hörte sie sich bei jedem Schwimmzug im Geiste zählen. Das Abzählen der Sekunden seit ihrem letzten Atemzug beschwor ein Gefühl der Panik herauf, deshalb dachte sie stattdessen daran, was jenseits dieses Lichts lag. Es war so weit unter der Oberfläche. Plötzlich ergab es keinen Sinn, in die Tiefe zu schwimmen.
    Aufhören und umkehren oder weiterschwimmen? Sie konnte sich nicht entscheiden, aber ihre Beine traten weiter, und der Lichtkreis wurde größer. Kein Zurück. Ihre fest zugepresste Kehle brannte, und alle Überlebensinstinkte befahlen ihr, auszuatmen und Sauerstoff in ihre Lungen zu ziehen. Konzentrier dich auf das Licht, nur auf das Licht. Wenn sie nur ein ganz klein wenig Luft haben könnte, nur einen halben Atemzug, um ihre Lungen zu erlösen. Das Licht … es war so nah, nur eine Armeslänge entfernt.
    »Meine Camille.« Seine vom Wasser gedämpfte Stimme durchbrach die Schwärze. Vater? Vor ihr erschien eine lebensechte Vision von ihm, von seinen geröteten Wangen und seinem breiten Lächeln, seinem windgesträhnten Haar, das ihm aus der Stirn geweht worden war.
    »Ich werde immer hier sein, um dich zu führen«, sagte er, und seine Lippen bewegten sich im Einklang mit der Stimme in ihren Ohren. »Solange du meine Führung brauchst.«
    Er war es! Sein Gesicht leuchtete in der Mitte des Lichtkreises. Camille streckte die Hand aus, berührte jedoch den Rand eines gemaserten Steins statt der wettergegerbten Gesichtshaut ihres Vaters. Sein Bild zerlief und löste sich auf und an seiner Stelle sah Camille ein schulterbreites Loch in dem rauen Fels. Sie schoss hindurch und begann sofort aufzusteigen. Hinauf, hinauf schoss sie und ihr Puls pochte in ihrem Hals und ihren Ohren.
    Camille sog Luft in ihre Lungen, sobald sie die Oberfläche durchbrach. Wasser hustend und weinend vor Erleichterung und Elend sog sie die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht in sich auf. Draußen. Sie hatte es nach draußen geschafft! Und ihr Vater … sie hatte ihn gesehen, hatte ihn beinahe berührt. Er war so real gewesen. Keine Ausgeburt ihres von Sauerstoffmangel gezeichneten Verstandes. Nein, er war real gewesen. Er war gekommen, um sie zu führen.
    Sie schwamm in einem glänzenden blauen Teich, umringt von Waldbäumen, Felsbrocken und einer flachen moosigen Grasfläche. Camille paddelte mit ihren zitternden Beinen, um das Ufer zu erreichen. Ihr ganzer Körper bebte vor Erschöpfung, als sie aus dem Wasser kroch, bis auf die Knochen durchgefroren. Das vermooste Gras fing sie auf, als sie fiel, die Wangen auf die Erde gedrückt, die Augen trocken und brennend.
    Dieser Ort war das absolute Gegenteil der kahlen Salztonebene. Sie stemmte sich hoch, und ihr Körper protestierte, als sie aufstand. Noch benommen vom Sauerstoffmangel lehnte Camille sich an einen dicken Baumstamm. Seine Äste hingen tief herab und waren dick und verdreht. Wie geschaffen, um daran emporzuklettern. Wenn sie diesen Baum hinaufkletterte, konnte sie sehen, woher sie gekommen war. Ihre Muskeln schmerzten, als sie sich auf den ersten Ast zog. Harz blieb an ihren Fingern und Händen kleben, während sie weiter hinaufstieg, und Zweige stachen ihr ins Ohr und verfingen sich in ihrem Haar. Ihr nasses Kleid hing wie schweres Segeltuch an ihr herab.
    Schließlich schaute sie durch die dünnen oberen Zweige über einen von Baumwipfeln begrenzten Horizont. In nicht allzu weiter Ferne lag die in der Sonne glitzernde Salztonebene. Der Sturz in den Schacht war ihr endlos erschienen, und das aus gutem Grund. Er hatte sie

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