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Der Duft des Meeres

Der Duft des Meeres

Titel: Der Duft des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Frazier
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gute fünf Meter weit, bevor sie zurückgerufen wurden.
    »In Ordnung, in Ordnung!«, rief Ira. »Vertrauen hin, Vertrauen her, ich kann einem neuen Unternehmen nicht widerstehen, Freunde. Ein Viertel soll es sein. Aber Sie bezahlen für meine Reise zurück. Genauer gesagt nach Sydney. Ich wollte schon länger eine Freundin dort besuchen.«
    Oscar machte Anstalten zurückzugehen, aber Camille rührte sich nicht von der Stelle. »Meinst du nicht, wir sollten das zuerst besprechen?«, fragte sie und überlegte, wie er beabsichtigte, Iras Viertel zusammenzukratzen. Ein Viertel wovon? Der Stein würde sich nicht teilen lassen.
    »Entweder, ich bekomme ein Viertel, oder Sie finden allein nach Port Adelaide«, unterbrach Ira sie.
    »Einen Moment mal«, sagte Oscar zu Ira. Er zog Camille außer Hörweite, zu einer dunklen Gasse, die zwischen zwei baufälligen Häusern hindurchführte.
    Camille drehte Ira den Rücken zu und flüsterte: »Warum versprichst du Geld, das wir nicht haben?«
    Oscar beugte sich dicht zu ihr vor. »Denkst du, er wird uns kostenlos dort hinbringen?« Camilles Haar flatterte unter seinem Atem, und ein Beben durchlief ihren Körper, bis hinab zu den Zehen.
    »Er wird nicht begeistert sein, wenn er entdeckt, dass wir nichts anderes haben als einen Stein, mit dem wir ihn vertrösten können«, sagte sie. Sie kannten diesen Mann nicht. Er konnte gefährlich sein.
    »Ich wäre mehr als glücklich, von diesem ganzen Plan abzulassen und nach Kalifornien zurückzukehren«, gab Oscar zurück.
    »Ich habe es dir bereits gesagt, Oscar. Es steht dir frei zu tun, was du möchtest.« Sobald sie es ausgesprochen hatte, betete Camille im Stillen, dass er sich nicht dafür entscheiden würde fortzugehen. Was würde sie ohne ihn anfangen? Oscar drückte das Kinn auf die Brust und fixierte sie mit einem Blick.
    »Wenn ich dir helfe, dies zu tun, dann musst du mir vertrauen«, erklärte er. »Ich weiß, was ich tue.«
    Camille hielt seinem Blick stand. »In Ordnung«, erwiderte sie mit einem Nicken. »Ich vertraue dir.«
    Sie gingen zu Ira zurück und Oscar streckte die Hand aus. »Ein Viertel und eine Fahrkarte nach Sydney.«
    Ira ergriff Oscars Hand und zog die Augenbraue hoch angesichts der Art, wie seine Hand in Oscars verschwand. »Ich werde natürlich einen Vorschuss brauchen. Ich denke, das ist der Punkt, an dem der Ring nützlich ist.« Ira streckte Camille seine offene Hand hin. Sie nahm den Saphir vom Finger und schlug ihn klatschend in seine Hand.
    »Und McGreenery?«, fragte Oscar. Ira nickte und setzte seinen Hut wieder auf. Er drückte ihn fest und grinste von einem Ohr zum anderen.
    »Überlasst den mir, Freunde. Ich werde euch morgen früh um Punkt acht Uhr beim Schmied der Stadt treffen.«
    Oscar trat einen Schritt näher auf ihn zu, er überragte Ira um einiges. »Wenn Sie nicht da sind, werde ich Sie finden. Und Sie wollen nicht, dass ich Sie finden muss.«
    Ira räusperte sich und zog an der Krempe seines Hutes. »Dann sollte ich besser nicht verschlafen.«
    Er machte mit der gleichen Unbeschwertheit, die Camille an ihrem Vater so geliebt hatte, auf dem Absatz kehrt und schlenderte zurück die Straße hinunter. Damit endete die Ähnlichkeit mit ihrem Vater auch schon.
    »Ich vertraue diesem Mann nicht«, sagte sie.
    »Das solltest du auch nicht. Ich habe viele wie ihn gekannt. Er ist ein Spieler und ein Schwindler. Er wird deinen Ring wahrscheinlich verkaufen und das Geld verspielen.«
    Camille erwartete Gewissensbisse, aber sie kamen nicht. Ihre Hand fühlte sich leichter an als zuvor. So schön er auch war, so war der Ring einfach zu groß gewesen. Zu lästig. Er war ihr im Weg, wenn sie sich ankleidete, wenn sie ihr Haar bürstete oder auch nur schrieb. Er verhedderte sich in den Bettlaken und hatte ihr einmal beim Baden sogar die Haut aufgekratzt.
    »Mach nicht so ein grimmiges Gesicht. Wenn du nach Hause kommst, wird Randall dir sicher alle Ringe kaufen, die du willst. Einen für jeden Tag der Woche«, sagte Oscar mit vor Sarkasmus triefender Stimme, als sie zurück zum Hafen gingen.
    »Der Ring ist mir egal!«, rief Camille.
    Sie blieb stehen und drehte sich zu Oscar um. »Es tut mir leid, es ist nur so, dass …«
    Oscar wartete geduldig darauf, dass sie ihren Satz beendete. Camille wandte verlegen den Blick ab. Sie hatte Randalls Haut ebenfalls mit dem Ring aufgekratzt. Das war in einem ihrer seltenen Augenblicke allein gewesen. Er hatte ihr mit den Fingern über den Rücken gestrichen und an

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