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Der Duft des Meeres

Der Duft des Meeres

Titel: Der Duft des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Frazier
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Krempe seines Huts überschattete seine Augen, aber nicht seine Lippen, die sich zu einem finsteren Ausdruck verzogen hatten.
    »Was habe ich euch gesagt, hm? Immer da, wo etwas los ist. He, Monty!«, rief Ira noch einmal. Monty hielt sein Pferd an und starrte Ira ein paar Sekunden an, während dieser rief: »Ich wette, du hast keinen Besuch von mir erwartet, stimmt’s?«
    Camille lehnte sich zurück und fragte Oscar im Flüsterton: »Das ist Monty?«
    »Er scheint sich nicht darüber zu freuen, einen alten Freund zu sehen«, erwiderte er. Monty schlug mit den Zügeln und sein Pferd bewegte sich auf Ira zu. Mit gebleckten Zähnen stieß Iras alter Freund einen gewaltigen Schrei aus, bevor er sich aus dem Sattel warf und Ira aus seinem riss. Die beiden rollten über die Straße, dass die Pferde buckelten und scheuten.
    »Du Bastard!«, zischte Monty und boxte Ira in den Bauch. Ira versuchte, sich zu befreien, aber ohne Erfolg.
    »Monty! Was machst du da, mein Freund!« Passanten ließen Gemüse und Früchte fallen und umkreisten sie. Oscar ließ die Zügel ihres Pferdes los.
    »Soll ich ihm helfen?«, fragte er.
    Camille grinste. »Wem, Ira oder Monty?«
    Monty rammte Ira ein weiteres Mal die Faust in den Magen und hob ihn an seinem Jackenkragen hoch.
    »Du hast vielleicht Nerven hierherzukommen, Ira Beam.« Monty ließ ihn fallen und richtete sich dann auf. Staubbedeckt blieb Ira einige Sekunden auf dem Boden liegen und umklammerte seinen Bauch.
    »Wie wär’s mit einem Herzlich Willkommen?«, keuchte er und kam auf die Knie.
    Monty nahm den Hut ab, um ihn zu säubern, und eine Flut schwarzen gelockten Haars löste sich daraus. »Als ich das letzte Mal deinen Namen gehört habe, kam er aus dem Mund meiner ehrenwerten Frau, die erzählt hat, wie ihr zwei in Sydney in wilder Ehe gelebt habt.«
    Ira fand seine Fassung wieder und versuchte, Camille und Oscar beruhigend zuzulächeln.
    »Ich kann es nicht glauben.« Oscar seufzte, während die Zuschauer langsam zu ihren Einkäufen zurückkehrten.
    »Ich kann es glauben«, sagte Camille. Monty inspizierte Iras Begleiter, dann zeigte er mit dem Finger auf sie.
    »Gehören die zu dir?«, fragte er Ira.
    »Monty, hör zu, mein Freund. Wir könnten doch Frieden schließen, oder?«
    Monty stieß Ira zurück und ging zu seinem Pferd. »Versöhn dich mit dem törichten Ehemann einer anderen Frau.«
    Ira trat Monty praktisch in die Fersen, als er ihm folgte. »Wir brauchen Hilfe, Monty.«
    Monty gab ihm einen Stoß. »Hilfe! Du willst Hilfe, nachdem du mit Stella im Bett warst? Mein Arsch wird pfeifen, bevor ich dir helfe.«
    Camille öffnete erschrocken den Mund und Ira wirkte genauso schockiert wie sie.
    »Also, so redet man doch nicht vor einer Dame«, sagte Ira. Monty sah Camille beschämt an, aber nur für einen Moment.
    »Raus mit der Sprache, Beam. Was zur Hölle willst du?«
    »Erinnerst du dich an diesen Gefallen, den du mir schuldest? Von damals, als wir in Melbourne waren?«
    Monty zurrte die Schnur fest, mit der einige Päckchen an seinen Sattel gebunden waren. »Stell dein Glück nicht allzu sehr auf die Probe.«
    »Schon gut, schon gut. Vergiss den Gefallen. Ich bitte dich als Freund.« Ira ignorierte Montys starren Blick. »Wir brauchen nur ein bisschen Unterstützung dabei, uns auf eine Reise vorzubereiten, das ist alles. Vielleicht einen Ort, wo wir die nächsten Tage bleiben können.«
    »Du hast den Nerv, dich in mein Haus einzuladen? Was bringt dich auf die Idee, ich würde dir mehr geben als einen kräftigen Tritt in den …«
    »Mr. Monty … Sir«, unterbrach Camille, um dem nächsten Wortschwall des Mannes Einhalt zu gebieten. »Bitte. Es ist wichtig. Da sind einige Leute, die uns folgen. Leute, von denen wir nicht wollen, dass sie uns folgen.«
    Monty kratzte sich sein bärtiges Kinn. »Ira, in was für Schwierigkeiten hast du diese Leute hineingezogen?«
    »He, he!« Ira wedelte mit den Händen. »Ausnahmsweise bin nicht ich derjenige, hinter dem die bösen Buben her sind. Sie sind es. Einhundertprozentig sie.«
    Monty blickte sie zweifelnd an. »In was für Schwierigkeiten steckt ihr denn?«
    Iras Selbstgerechtigkeit schwand. Er schob die Hände in die Taschen. »Wenn sie uns finden? Die Art Schwierigkeiten, nach denen wir nicht mehr atmen werden.«
    Iras Freund kicherte.
    »Ich meine es ernst, Monty. Es sind die Gebrüder Hesky.«
    Montys Augen verdunkelten sich. »Die Gebrüder Hesky?«
    »Ich habe sie selbst in Bendigo gesehen«, sagte Ira.
    Monty

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