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Der Duft des Regenwalds

Der Duft des Regenwalds

Titel: Der Duft des Regenwalds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosa Zapato
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Präsident, Porfirio Díaz, ist ja auch Mischling. Aber er pudert sein Gesicht.«
    »Was du natürlich niemals tun würdest«, sagte Alice. Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich könnte es versuchen, aber meine Haut ist zu dunkel. Ich müsste eine sehr dichte Schicht auftragen und würde aussehen wie ein Zirkusclown.«
    Alice lachte. Zum ersten Mal war sie zornig auf ihn gewesen, doch der Zorn hatte nicht lange angehalten.
    »Du gefällst mir so, wie du bist«, sagte sie. »Und wir wissen beide nicht, was geschehen wird. Vielleicht kann man im Leben nicht alles planen.«
    Er musterte sie mit einem staunenden Lächeln.
    »Ich dachte, dass du gerne planst.«
    Wieder streckte er seine Hand nach ihr aus, doch er verzichtete diesmal auf eine Berührung.
    »Welchen Platz könnte ein gesuchter Mörder in deinem Leben haben?«
    Die Frage war so nackt in ihrer Ehrlichkeit, dass Alice den letzten Groll über sein Zögern vergaß.
    »Im Augenblick hat er einen sehr wichtigen«, erwiderte sie. »Vielleicht kann er bald schon seine Unschuld beweisen. Wir wissen doch beide nicht, was Ix Chel uns erzählen wird, falls wir sie überhaupt finden. Ich glaube, dass…«
    Sie schluckte hilflos. Es entsprach nicht ihrem Naturell, die Liebe eines Mannes zu erflehen. Doch in Andrés’ Blick lag eine warme, ruhige Zuneigung, die Alice noch an keinem anderen Mann gesehen hatte. Etwas in ihr veränderte sich, lockte eine weichere, nachsichtigere Frau aus den Tiefen ihrer Persönlichkeit hervor.
    »Vielleicht sollte man einfach die Gelegenheiten nutzen, die das Leben einem bietet«, sagte sie, streckte die Hände nach ihm aus und legte sie auf seine Wangen. Sie sah seine Augen freudig aufleuchten, während er seine Arme um ihre Taille schlang und sie an sich zog. Mit ein paar Schritten hatten sie das schmale Bett erreicht. Alice spürte ein leichtes Zittern der Finger, die ohne Hast und fast ehrfürchtig über ihren Körper strichen, doch er wagte lange nicht, den Leinenstoff, der ihre Körper noch voneinander trennte, zu entfernen. Sie küsste ihn ermutigend und schob ihre Hand unter sein Hemd, um die harten Muskeln zu ertasten. Er atmete hörbar ein, erstarrte für einen Augenblick und drückte sie dann auf die Matratze. Bettfedern quietschten. Der Ladenbesitzer war sehr stolz gewesen, ihnen ein richtiges Bett anbieten zu können, aber wahrscheinlich durfte man sich darauf im Schlaf nicht bewegen, weil man sonst von diesem Geräusch aufzuwachen drohte. Alice sah, wie Andrés’ Augenlider flatterten, als scheue er sich plötzlich, ihr ins Gesicht zu sehen. Auf einmal begann sie sich zu fragen, mit wie vielen Frauen er sich schon in einer solchen Lage befunden hatte. In der Enge des traditionellen Dorflebens gab es sicher nicht viele Gelegenheiten, und während seines Studiums hatte er über den Büchern gesessen, während andere sich amüsierten. Er war ein zu ernsthafter Mensch, um über viel Erfahrung als spielerischer Verführer zu verfügen. Alice legte beide Hände um seinen Nacken und küsste ihn, in der Hoffnung, ihm den letzten Rest an Verkrampfung zu nehmen. Tatsächlich spiegelte jene frohe Leichtigkeit, die sie selbst empfand, sich bald in seinem Gesicht wider. Er befreite Alice ungeduldig von ihrer Kleidung und schmiegte sich an sie. Im Dämmerlicht sah sie den Farbkontrast, der ihr gefiel, denn zwei Gegenpole von hell und dunkel schienen sich zu ergänzen. Seine Hand strich ihre Schenkel entlang wie bereits im Tempel, doch es gab diesmal keinen Grund mehr für vorsichtige Zurückhaltung. Alice schlang ihre Beine um seine Hüften und stieß einen leisen Schrei aus, als er endlich jene Stelle ihres Körpers berührte, die sich seit Wochen nach ihm verzehrte. Die zügellose Bereitschaft, mit der sie sich ihm öffnete, nahm ihm die letzte Unsicherheit, und ihre Körper glitten von selbst in einen Rhythmus, der sie zueinanderfinden ließ. Andrés erwies sich nicht als so unerfahren, wie sie zunächst angenommen hatte. Als ihn das letzte heftige Zucken durchfuhr, zog er sich zurück, wie es auch Harry und Juan Ramirez getan hatten. Ihre Finger blieben in seinen Rücken gekrallt, denn ein Teil von ihr sehnte sich wider besseres Wissen danach, ihn weiter in sich zu spüren. Dann strich sie den Schweiß von seiner Stirn. Er ließ seine Hand über ihre Schenkel entlanggleiten und bewegte geschickt seine Finger, bis die Anspannung in ihrem Unterleib sich löste. Stöhnend brachte sie die Bettfedern zum Quietschen.
    »Gracias«, flüsterte

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